Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Thema Inkontinenz. Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen zu Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von Inkontinenz zusammengestellt.
Frequently asked question
Es gibt nicht einen Auslöser für Inkontinenz, sondern viele! Das kann eine Schwangerschaft sein, eine Blasenentzündung oder auch ganz einfach Stress. In der Regel fängt es aber damit an, dass Du, ohne es zu wollen, ein paar Tropfen Urin verlierst.
Ja klar! Dein Körper reagiert natürlich, wenn es Dir nicht so gut geht. Dann schüttet er bestimmte Hormone aus oder Du verkrampfst Dich. Darum ist es absolut nicht ungewöhnlich, dass Leute, die viel Stress haben, auch an Inkontinenz leiden.
Es ist total normal, dass Kinder ins Bett machen. Das hat damit zu tun, dass sie ihren Körper noch nicht so gut kennen und nicht wissen, wann ihre Blase voll ist. Wenn das Kind dazu noch Stress hat, z.B. wegen einem Umzug, kann es schnell passieren, dass es aus Versehen ins Bett macht.
Frauen produzieren in den Wechseljahren weniger Progesteron und Östrogene – das sind Sexualhormone. Dadurch verändert sich das Hormongleichgewicht im Köper, was zu Symptomen wie Hitzewallungen, Inkontinenz oder auch Stimmungsschwakungen führen kann.
Der Östrogenmangel in den Wechseljahren kann viele Symptome haben. Dazu zählen Hitzewallungen, Müdigkeit und Inkontinenz. Aber auch Depressionen, Diabetes oder Haarausfall können in der Menopause auftreten.
Inkontinenz hat viele Ursachen und darum gibt es kein Wunderheilmittel, das immer wirkt. Aber ein gesunder Lebensstil, sowie Becken- und Blasentraining können vielen Betroffenen helfen und die Symptome lindern.
Wie sich ein schwacher Beckenboden konkret anfühlt, ist schwer zu beschreiben. Aber es gibt einige Symptome, die darauf hindeuten, dass Dein Beckenboden nicht stark genug ist. Wenn Du zum Beispiel beim Niesen ein paar Tropfen Urin verlierst, immer das Gefühl hast, dass Deine Blase nicht wirklich leer ist, oder Du Schmerzen beim Pinkeln hast. Bei Männern kann sogar eine Potenzstörungen anzeigen, dass der Beckenboden zu schwach ist.
Die besten Sportarten für den Beckenboden sind Yoga, Pilates, Wandern und Schwimmen. Vor allem Sportarten wie Yoga und Pilates stärken gezielt den Beckenboden. Wandern und Schwimmen eignen sich dagegen sehr gut, weil bei diesen Sportarten die Belastung der Beckenbodenmuskulatur durch Erschütterungen gering ist, während der Beckenboden dennoch sehr gut trainiert wird.
Du merkst, dass Du eine Blasenschwäche hast, wenn Du häufig aufs Klo musst, auch wenn Deine Blase gar nicht richtig voll ist und Du zum Beispiel in der Nacht immer wieder zur Toilette gehst. Genauso kann es sein, dass du plötzlich starken Harndrang hast oder Du beim Sport oder beim Niesen ein paar Tropfen Urin verlierst, ohne es zu wollen.
Wie lang eine Inkontinenz nach der Schwangerschaft bleibt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Meistens verschwindet die Inkontinenz nach drei Monaten, aber es kann auch Jahre dauern, bis Du keine Blasenschwäche mehr hast. 76 Prozent der Frauen, die drei Monate nach der Entbindung immer noch eine Blasenschwäche haben, leiden auch zwölf Jahre später an Inkontinenz.
Es stimmt: Stress kann zu einer Blasenentzündung führen. Natürlich kannst Du sie mit Medikamenten behandeln, aber es ist genauso wichtig, dass Du Dich um Dein Wohlbefinden kümmerst. Gönn dir Pausen, versuche zu meditieren oder nutze kurze Yogaeinheiten, um Dein vegetatives Nervensystem wieder in Balance zu bringen – denn genau damit stärkst Du Dein Immunsystem.
Die Perimenopause ist die Zeit vor der Menopause, in der Frauen immer noch einen Zyklus haben und schwanger werden können. Die Perimenopause kann bereits Anfang vierzig losgehen. In dieser Zeit produziert der Körper immer weniger Sexualhormone, was zu Symptomen wie Hitzewallungen, Regelproblemen oder Gedächtnisstörungen führen kann.
Dranginkontinenz, auch als überaktive Blase bezeichnet, ist eine Art von Harninkontinenz, bei der es zu unkontrollierbaren Harnabgängen kommt, oft begleitet von einem plötzlichen und starken Harndrang. Betroffene, die unter Dranginkontinenz leiden, verspüren einen intensiven Drang, ihre Blase zu entleeren, und können es möglicherweise nicht rechtzeitig zur Toilette schaffen, was zu unfreiwilligem Harnabgang führt.
Stressinkontinenz ist eine Form der Harninkontinenz, bei der unfreiwilliger Harnverlust auftritt, wenn Druck oder Belastung auf die Blase und den Beckenboden ausgeübt wird. Dies kann beispielsweise beim Niesen, Husten, Lachen, Heben schwerer Gegenstände oder beim Treppensteigen der Fall sein. Bei Personen mit Stressinkontinenz ist der Verschlussmechanismus der Harnröhre und des Blasenhalses geschwächt oder ineffektiv.
Die Hauptursache der Stressinkontinenz ist oft eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur und der Bänder, die die Harnröhre und die Blase stützen. Dies kann durch Faktoren wie Schwangerschaft und Geburt, hormonelle Veränderungen (insbesondere nach den Wechseljahren), Übergewicht oder Fettleibigkeit, chronisches schweres Heben und andere Faktoren verursacht werden, die zu einer Belastung des Beckenbodens führen.
Mischinkontinenz bezieht sich auf eine Form der Harninkontinenz, bei der mehrere Unterarten der Inkontinenz gleichzeitig oder abwechselnd auftreten. Es handelt sich also um eine Kombination von Symptomen aus verschiedenen Arten der Harninkontinenz, etwa Dranginkontinenz und Stressinkontinenz. Personen mit Mischinkontinenz haben sowohl Probleme mit unfreiwilligem Harnverlust bei erhöhtem Druck oder Belastung (Stressinkontinenz) als auch mit plötzlichem, starkem Harndrang und unkontrollierbarem Harnabgang (Dranginkontinenz).
Wenn du ungewollt Stuhl oder Darmgase verlierst, kann es sein, dass du von einer Stuhlinkontinenz betroffen bist. Sichere Anzeichen sind beispielsweise der unkontrollierte Abgang von Luft aus dem Darm oder Spuren von Stuhlschmieren in der Unterwäsche. Je nachdem, wie stark die Inkontinenz ausfällt, ist es möglich, dass du beispielsweise den Stuhlgang zwar bemerkst, ihn aber nicht zurückhalten kannst und es nicht mehr rechtzeitig zur Toilette schaffst. Bei einer Totalinkontinenz hast du hingegen überhaupt keine Kontrolle mehr über deinen Darm, und der Stuhlverlust passiert, ohne dass es dir bewusst ist.
Ein Kontinenzzentrum ist eine regionale oder überregionale Anlaufstelle für Betroffene von Harn- und/oder Stuhlinkontinenz. Oft sind die Zentren an Kliniken angeschlossen, sodass ein schneller fachlicher Austausch mit unterschiedlichen medizinischen Abteilungen (zum Beispiel Urologie, Gynäkologie oder Neurologie) gewährleistet ist. Zu den Leistungen gehören eine umfassende Beratung, eine spezifische Diagnostik sowie individuell abgestimmte Therapiemaßnahmen.
Enuresis ist der medizinische Begriff für das (nächtliche) Einnässen von Kindern im Alter ab fünf Jahre. Zu den Ursachen gehören unter anderem eine verzögerte Reifung der Blasenkontrolle oder eine genetische Veranlagung. Aber auch psychische Gründe, beispielsweise ein Umzug, soziale Probleme oder die Geburt eines Geschwisterkindes, können eine Enuresis auslösen.
Inkontinenzvorlagen ähneln in ihrer Form Damenbinden, sind aber saugstärker, dicker und größer. In der Regel werden sie mit Klebestreifen an einer Netzhose fixiert, sodass die Vorlage nicht verrutscht. Inkontinenzeinlagen ähneln optisch Slipeinlagen und lassen sich mit einem Klebestreifen in der Unterwäsche befestigen. Ihr Flüssigkeitsspeicher ist deutlich kleiner als der von Inkontinenzvorlagen.
Biofeedback bei Inkontinenz ist eine therapeutische Technik, bei der Sensoren verwendet werden, um die Aktivität der Beckenbodenmuskulatur aufzuzeichnen. Die erfassten Daten werden dem Patienten in Echtzeit als visuelle oder auditive Rückmeldung präsentiert. Durch diese Rückmeldungen lernt der Patient, wie er die Beckenbodenmuskulatur gezielt anspannen und entspannen kann. Dies hilft, die Kontrolle über den Harnfluss zu verbessern und Inkontinenzsymptome zu reduzieren. Die Methode erfordert regelmäßige Übung und Anleitung durch einen qualifizierten Therapeuten.
Männliche Inkontinenz ist ab dem 50. Lebensjahr keine Seltenheit, eine vergrößerte Prostata kann eine der häufigsten Ursachen sein. Die Prostata spielt eine wichtige Rolle im männlichen Fortpflanzungssystem, aber ihr Wachstum im Alter kann die Harnröhre einengen und zu verschiedenen Problemen führen, darunter Inkontinenz. Männer sollten sich ihrer Prostatagesundheit bewusst sein und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in Erwägung ziehen, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Der Beckenboden ist eine Muskelgruppe, die aus verschiedenen ineinandergreifenden Muskelschichten und Bindegewebefasern besteht. Gut trainiert verschließt er die Bauch- und Beckenhöhle und stützt die Harnröhre sowie den Schließmuskel der Harnblase. Das heißt, er sichert die Kontinenz, also unsere Fähigkeit, den Urin zu halten. Auch beim Husten, Hüpfen, Lachen, Niesen oder beim Tragen schwerer Lasten ist der Beckenboden aktiv. Er baut nämlich einen Gegendruck auf, um etwaigen unerwünschten Urinverlust zu verhindern.
Bei Frauen kann die Beckenbodenmuskulatur nach der Schwangerschaft und der Geburt eines Kindes geschwächt sein. Regelmäßiges Beckenbodentraining kann die Muskelgruppe aber wieder stärken und die Senkung von Organen, z. B. der Gebärmutter ins kleine Becken, verhindern und damit der Entstehung von Harninkontinenz vorbeugen.
Ausführlichere Informationen zum Thema „Beckenbodentraining in der Schwangerschaft“ findest du hier.
Eine Entzündung der Prostata wird auch als Prostatitis bezeichnet. Typische Symptome sind häufige Toilettengänge mit geringen Urinmengen. Das Wasserlassen kann schmerzhaft sein. Darüber hinaus zählen Schmerzen bei der Darmentleerung, im Unterleib oder im unteren Rücken zu möglichen Anzeichen der Entzündung. Darüber hinaus können Übelkeit, Erbrechen und Fieber auftreten.
Die Entzündung wird häufig durch Bakterien ausgelöst. Sie gilt als chronisch, sobald sie länger als drei Monate anhält. Eine abakterielle Prostatitis liegt vor, wenn keine Bakterien als Ursache für die Entzündung verantwortlich sind. Meist handelt es sich dann um ein sogenanntes chronisches Beckenbodenschmerzsyndrom. Manchmal können Entzündungsmarker ein Hinweis auf diese Form der Prostatitis sein.
Mehr Informationen zum Thema Prostatitis findest du hier.
Ziel eines Blasentrainings ist es, die Blase besser zu kontrollieren. Zu den Inhalten gehören neben konkreten Dokumentationsmaßnahmen auch das Erlernen gezielter Verhaltenstechniken für den Alltag. Betroffene führen ein Art Tagebuch, in dem sie z. B. ihre tägliche Trinkmenge (Trinkplan), die Uhrzeiten und Häufigkeit der Toilettengänge (Toilettenplan) sowie die ausgeschiedene Urinmenge notieren. Dies soll ihnen dabei helfen, die Blase über Tag und später auch in der Nacht an einen festen Rhythmus zu gewöhnen, sodass die Blasenkontrolle besser gesteuert werden kann. Darüber hinaus lernen Betroffene bestimmte Techniken, die ihnen dabei helfen sollen, sich z. B. in Notsituationen gedanklich vom Harndrang abzulenken und diesen erfolgreich zu unterdrücken.
Wie genau ein Blasentraining aufgebaut ist, liest du hier.
Blasensteine entstehen in der Harnblase und treten häufig in Folge eines Urinstaus auf. Dadurch kommt es zu kristallartigen Ablagerungen. Oftmals bilden sich die Steine bereits in den Nieren und wandern dann über den Harnleiter in die Blase.
Die Beschwerden hängen von der Größe der Blasensteine ab. Kleine Steine werden in der Regel mit dem Urin (unbemerkt) aus dem Körper gespült. Je größer sie sind, desto wahrscheinlicher sind hingegen Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen, Unterleibskrämpfe oder Blut im Urin. Bei größeren Steinen können Schallwellen dabei helfen, diese zu zerstören. Zudem gibt es verschiedene operative Verfahren, mit denen die Steine entfernt werden können.
Du möchtest mehr über Blasensteine erfahren? Dann klicke hier.
Obwohl der Beckenboden bei einem Kaiserschnitt nicht zusätzlich belastet wird, benötigt die Muskelgruppe nach der operativen Entbindung trotzdem spezielles Training. Dein Beckenboden wurde nämlich bereits zuvor während der Schwangerschaft stark belastet – zum einen aufgrund des Gewichts deines Kindes und des Fruchtwassers, zum anderen durch die Plazenta.
Nach einem Kaiserschnitt kannst du bereits im frühen Wochenbett mit entsprechender Rückbildungsgymnastik beginnen. Erster Ansprechpartnerin dafür ist deine Hebamme. Sie wird dir zeigen, mit welchen Übungen du beginnen kannst. Deine Bauchmuskulatur und dein Schritt dürfen nämlich nach der OP noch nicht zu früh wieder belastet werden.
Die Kältediurese bezieht sich auf eine vermehrte Ausscheidung von Urin, die durch Kälte ausgelöst wird. Wenn der Körper Kälte ausgesetzt ist, reagiert er durch verschiedene Mechanismen, um die Körperkerntemperatur aufrechtzuerhalten. So ziehen sich die Blutgefäße in der Haut zusammen (Vasokonstriktion), um Wärmeverlust zu reduzieren und die Wärme im Körper zu behalten. Das führt dazu, dass der Blutfluss zunimmt und die Nieren besser durchblutet werden. In der Folge bildet sich mehr Urin und wir verspüren den Drang, bald Wasser lassen zu müssen. Dieses „Phänomen“ heißt auch Kältediurese.
In der medizinischen Fachsprache als Urethralstriktur bekannt, handelt es sich hierbei um eine Einschränkung des normalen Durchmessers der Harnröhre. Die Verengung bewirkt, dass der Urinfluss aus der Blase gehemmt wird, was wiederum eine ganze Reihe von Komplikationen nach sich ziehen kann. Eine der bedeutsamsten Folgen ist die Blasenschwäche, also die abnehmende Fähigkeit, den Urin effektiv zu speichern und kontrolliert abzugeben. Diese Bedingung kann für betroffene Männer durchaus herausfordernd sein, ist jedoch keinesfalls eine seltene oder unbehandelbare Erkrankung. Erfahre hier mehr dazu.
Nykturie bezeichnet das Phänomen, dass eine Person während der Nacht vermehrt urinieren muss. Dies steht im Gegensatz zur normalen Harnfrequenz während des Tages. Bei Nykturie wacht eine Person aufgrund des Bedürfnisses, zur Toilette zu gehen, mehrmals während der Nacht auf. Nykturie kann eine Alterserscheinung, aber auch ein Symptom einer anderen Erkrankung sein. Auch Blasenprobleme wie eine überaktive Blase oder Harnwegsinfektionen oder die Einnahme von Medikamenten können die Ursache sein.
Ein Miktionstagebuch, auch Blasentagebuch genannt, ist ein Aufzeichnungsprotokoll, das Informationen über das Miktionsverhalten einer Person enthält. Miktion bezieht sich auf den Prozess des Wasserlassens oder Urinierens. Das Tagebuch wird oft von Personen geführt, die unter Blasenproblemen oder Harnwegsstörungen leiden, und es dient dazu, detaillierte Informationen über die Häufigkeit, Menge, Timing und Begleitumstände des Wasserlassens zu sammeln. In einem Miktionstagebuch werden folgende Dinge festgehalten:
- wann und wie viel Du am Tag trinkst (in Milliliter),
- wie viel Urin Du ausscheidest (in Milliliter),
- wie stark Dein Harndrang ist (stark, mittel, schwach),
- ob und in welchen Situationen Du Urin verlierst,
- welche Medikamente Du gegebenfalls einnimmst.
Erfahre hier, wie ein Blasentraining Dir helfen kann, die Kontrolle über Deine Blase zurückzugewinnen und Du dabei das Miktionstagebuch unterstützend nutzt.
Die extraurethrale Inkontinenz gehört grundsätzlich zu den seltenen Inkontinenzformen. Extraurethral bedeutet außerhalb der Harnwege. Bei der extraurethralen Inkontinenz tritt der Urin statt durch die Harnröhre durch fehlgelegte oder fehlgebildete Gänge aus.
Bei Kindern ist die Ursache meist eine organische Fehlbildung der unteren Harnleiter. Im Erwachsenenalter können Fisteln die Ursache sein. Bei Fisteln handelt es sich um Verbindungskanäle, die sich im Körperinneren bilden können. Symptom der extraurethralen Harninkontinenz ist ein ununterbrochener Abgang von Urin über die falschen Ausgänge wie Vagina oder After.
Bei der Reizblase, auch überaktive Blase genannt, ist die Blasenfunktion gestört. Betroffene spüren plötzlich einen dringenden Harndrang, obwohl ihre Blase nur wenig gefüllt ist. Typisch dafür sind häufige Toilettengänge, bei denen nur kleine Mengen Urin ausgeschieden werden. Manchmal kommt es zudem zu unkontrollierbaren Harnabgängen.
Bei der Behandlung einer Harninkontinenz hilft ein sogenanntes Miktionstagebuch oder Miktionsprotokoll. Dabei handelt es sich um eine tabellarische Aufstellung, in der Du bis zu vierzehn Tage lang vor allem Deine täglichen Trink- und Urinmengen notieren kannst. Eine kostenlose Vorlage zum Ausdrucken findest Du hier: https://seni.de/media/dm2_de.pdf
Eine Harnröhrenverengung ist eine gutartige Erkrankung, die etwa infolge von Katheterisierungen, Operationen durch die Harnröhre, Infekten der Harnwege oder Unfällen mit Beckenfraktur auftreten kann. Ein klassisches Symptom ist ein nachlassender, dünner Urinstrahl. Häufig folgt auf das Wasserlassen zudem ein Nachträufeln des Urins, das sich nicht unterdrücken lässt. Betroffen sind in der Regel Männer, seltener auch Frauen.
Die Produktvielfalt bei Blasenschwäche ist groß und richtet sich nach der Schwere der Inkontinenz und nach dem Geschlecht. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Einweghosen, -slips und -pants sowie Feuchtigkeit absorbierende Einlagen in unterschiedlichen Stärken. Mehr Informationen findest du zum Beispiel hier.
Inkontinenz und Blasenschwäche beschreiben das gleiche Symptom, den ungewollten Verlust von Urin. Es sind also keine unterschiedlichen Krankheitsbilder.
Eine Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD) ist eine Entzündung der Haut, die vor allem im Intimbereich, am Gesäß oder an den Innenseiten der Oberschenkel auftritt. Anzeichen sind Rötungen, Juckreiz, Ausschlag, Schwellungen oder Blasen. Diese besondere Form der Dermatitis entsteht in der Regel, wenn die Haut immer wieder über einen längeren Zeitraum mit Urin oder (flüssigem) Stuhl in Kontakt kommt. Besonders pflegebedürftige Menschen, die von Inkontinenz betroffen sind, haben deshalb ein erhöhtes Risiko, eine Inkontinenz-assoziierte Dermatitis zu entwickeln. Eine gute Hygiene im Alltag ist deshalb ein wichtiger Teil der Prophylaxe.
Eine zu stark gefüllte Harnblase kann zu einem Rückstau von Urin in die Harnleiter oder in die Nieren führen. Die Folge sind zumeist starke Schmerzen in der Flanke. Zudem steigt das Risiko eines Nierenschadens. Wer also Probleme beim Wasserlassen hat, sollte möglichst schnell einen Arzt (Urologe/Urologin) aufsuchen, um die Ursache abzuklären und medizinische Hilfe zu bekommen.
Inwieweit sich die gesetzlichen Krankenkassen an den Kosten für Inkontinenzhilfsmittel beteiligen oder diese komplett übernehmen, ist unter anderem von der diagnostizierten Inkontinenzart und dem Schweregrad abhängig.
Auch Privatversicherte haben in der Regel Anspruch auf Zuzahlung oder Erstattung. Dies richtet sich je nach Kasse und Tarifmodell.
Notwendig ist in jedem Fall ein Rezept. Dieses sollte folgende Informationen enthalten: Diagnose, monatlicher Bedarf, Bezeichnung der notwendigen Inkontinenzhilfsmittel, Behandlungszeitraum, Bestätigung und Grund der medizinischen Notwendigkeit für die verschriebenen Inkontinenzmaterialien.
Weniger trinken bedeutet nicht geringerer Harndrang. Im Gegenteil. Nimmt die Blase zu wenig Flüssigkeit auf, konzentriert sich der Urin, sodass die Gefahr von Blasenreizungen oder -entzündungen steigt. Ein häufigerer, unangenehmer Harndrang ist die Folge. Bei einer dauerhaft zu geringen Trinkmenge besteht zudem die Gefahr, dass die Blasenmuskulatur erschlafft und das Fassungsvermögen abnimmt. Das heißt, Blasenprobleme oder eine Harninkontinenz können sich sogar verstärken. Wer über den Tag verteilt 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit (stark verdünnte Saftschorlen, Wasser, ungesüßter Tee) aufnimmt, fördert hingegen die individuelle Blasengesundheit und beugt Erkrankungen vor.
Vor allem Leistungssportlerinnen sind betroffen: Intensives Training kann den Beckenboden überlasten und damit Inkontinenz fördern. Dagegen helfen Übungen, die gezielt die Muskulatur des Beckenbodens stärken. Auch die Sportart spielt eine Rolle: Volleyball, Turnen, Gewichtheben oder Trampolinspringen können den Beckenboden überfordern. Männer haben übrigens aufgrund ihrer Anatomie beim Sport weniger Probleme mit Inkontinenz.
Es wird wie ein Kondom über den Penis gestülpt und dort fixiert. Der Urin fließt über einen Schlauch in einen Sammelbeutel, der zum Beispiel am Oberschenkel getragen werden kann. Übrigens, auch gesunde Männer nutzen Urinalkondome, zum Beispiel beim Tauchen im Neoprenanzug oder als Pilot eines Segelflugzeugs.
Ja, wegen der Dauerbelastung während der Schwangerschaft und der Anstrengung bei der Geburt. Erst nach ca. sechs Wochen kann sanft mit einem gezielten Beckenbodentraining begonnen werden.
Bindegewebs- und Muskelschwäche können sich vererben. Und da sie mitverantwortlich für Inkontinenz sein können, steigt das Risiko, inkontinent zu werden, wenn einer oder beide Elternteile betroffen sind.
Das Hormon trägt zur Festigkeit des Beckenbodens bei. In den Wechseljahren sinkt der Hormonspiegel, damit steigt das Inkontinenzrisiko.
Urodynamische Untersuchungen sind eine Möglichkeit, Ursachen von Blasenfunktionsstörungen, zum Beispiel unkontrollierter Harndrang oder Harntröpfeln, zu finden und passende Therapien einzuleiten. Dafür werden der Harnfluss und das -volumen unter die Lupe genommen. Gemessen wird unter anderem, wie viel Flüssigkeit die Blase aufnimmt und in welcher Zeit welche Mengen ausgeschieden werden.
Ausschließlich Frauen können von einer Blasensenkung betroffen sein. Der Grund dafür ist ihre Anatomie. Im weiblichen Becken liegen verschiedene Organe in der Nähe der Blase, etwa die Harnröhre, die Gebärmutter, die Scheide und der Enddarm. Sie alle sind sowohl untereinander als auch mit den Beckenknochen durch Muskeln, Bänder und Bindegewebe verbunden. Lockert sich dieses Geflecht, beispielsweise aufgrund von Schwangerschaften oder einer Geburt, durch schweres Heben, Übergewicht oder Hormonumstellungen, kann es passieren, dass sich die Blase nach unten und hinten absenkt. Betroffene Frauen spüren dies beispielsweise durch Druck, Schmerzen oder ein Fremdkörpergefühl in der Vagina.
Ein Blasenschrittmacher, auch sakrale Neuromodulation genannt, arbeitet ähnlich wie ein Herzschrittmacher, bei dem elektrische Impulse dafür sorgen, dass sich die Herzmuskeln anspannen und das Herz in einem normalen Rhythmus schlägt. Damit Betroffene von Inkontinenz die Kontrolle über ihre Blase verbessern können, stärken elektrische Impulse eines Blasenschrittmachers ganz gezielt Nervenstränge, die die Blasenfunktion steuern. So soll der Drang, ständig auf Toilette gehen zu müssen, abnehmen.
Mit einer Blasenspiegelung (Zystoskopie) können sowohl die Harnwege als auch die Harnblase auf verschiedene Erkrankungen untersucht werden. Mögliche Gründe sind ein Verdacht auf Blasensteine, Entzündungen der Blasenschleimhaut, Harnröhrenverengungen, Blut im Urin, Tumore oder eine vergrößerte Prostata. In der Regel erfolgt die Untersuchung ambulant unter örtlicher Betäubung. Zudem sind mithilfe einer Blasenspiegelung bestimmte urologische Eingriffe möglich. Dazu gehören zum Beispiel die Zertrümmerung von Steinen in der Blase oder in den Harnwegen sowie die Entnahme von Gewebeproben.
Die Reizstromtherapie kann zum Beispiel bei der Behandlung einer Reizblase sowie bei einer Blasenentleerungsstörung sinnvoll sein. Betroffene haben Probleme, ihren Harndrang zu kontrollieren, da sich ihre Blasenmuskulatur zu häufig an- und entspannt. Ständige Toilettengänge sind die Folge. Gezielte elektrische Impulse können deshalb nicht nur die Blasenmuskulatur stärken, sondern auch die Wahrnehmung der Blasenfüllung, des Harndrangs und der Blasenentleerung verbessern.
Die Behandlung einer Inkontinenz richtet sich nach der Form und der Schwere der Symptome. Je nach Ursache können z. B. Medikamente, Hormonpräparate, spezielle Tampons und Pessare, angeleitete Physiotherapie oder eine Injektion von Botulinumtoxin (Botox) eine Therapiemöglichkeit sein. Auch ein Blasenschrittmacher oder operative Eingriffe können zur Besserung der Symptomatik beitragen.
Da Inkontinenzprodukte nicht unbegrenzt Flüssigkeit aufnehmen können, ist es wichtig, z. B. Einlagen oder Vorlagen regelmäßig zu wechseln, damit Urin oder flüssiger Stuhl nicht die Haut angreifen und zu Reizungen, Entzündungen oder Infektionen führen. Darüber hinaus ist besonders bei älteren Menschen eine regelmäßige milde Reinigung der Haut wichtig, um ihren Säure- und Fettschutzmantel zu erhalten. Ideal sind beispielsweise pH-neutrale, rückfettende Waschlotionen und -cremes.
Unabhängig von Ursachen und Form wird die Harninkontinenz in fünf Stufen unterschieden:
- 1. Tröpfcheninkontinenz – liegt vor, wenn nur wenige Tropfen Urin unkontrolliert abgehen. Grenzwert: weniger als 50 Milliliter Urinverlust innerhalb von vier Stunden.
- 2. Leichte Inkontinenz – liegt vor, wenn immer wieder kleine Mengen Urin verloren werden. Grenzwert: 100 Milliliter innerhalb von vier Stunden.
- 3. Mittlere Inkontinenz – liegt vor, wenn Harn unregelmäßig unkontrolliert verloren wird. Grenzwert: bis zu 200 Milliliter innerhalb von vier Stunden.
- 4. Schwere Inkontinenz – liegt vor, wenn immer wieder größere Mengen Urin abgehen. Grenzwert: Über 200 Milliliter innerhalb von vier Stunden.
- 5. Schwerste Inkontinenz – liegt vor, wenn sich die Blase permanent ohne Kontrolle entleert.
Eine doppelte Inkontinenz ist eine Kombination aus Harninkontinenz und Stuhlinkontinenz.
Grundsätzlich gilt bei Inkontinenz: Je früher behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Deshalb empfehlen wir Dir, sofort ärztlichen Rat zu suchen, sobald Du z. B. Folgendes bemerkst:
- einen häufigeren Harndrang
- Schwierigkeiten mit dem Urinfluss
- einen schwachen Urinstrahl
- den unkontrollierten Verlust von Urin oder Stuhl
- Probleme bei der Blasenentleerung
- Druck im Unterbauch
Urotherapie ist eine nicht-chirurgische und nicht-pharmakologische Behandlungsmethode, die bei Harn- und Stuhlinkontinenz sowie anderen Funktionsstörungen des unteren Harntrakts und des Darms angewendet wird. Urotherapie wurde ursprünglich zur Behandlung von Blasenfunktionsstörungen bei Kindern entwickelt, hat sich aber inzwischen auch als wirksame Therapieform für Erwachsene etabliert. Die ganzheitliche Therapie umfasst verschiedene Maßnahmen wie die Erstellung eines Miktionsprotokolls, Urinschnellkontrollen, Harnstrahlmessung und die Beratung über Inkontinenz und deren Prävention. Das Ziel der Urotherapie ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, indem sie lernen, ihre Körperfunktionen besser zu kontrollieren und dysfunktionale Gedanken abzubauen. Diese Therapieform wird oft von einem interdisziplinären Team durchgeführt.
Ein wichtiger Faktor, der Inkontinenz begünstigt, ist Übergewicht, da der zusätzliche Druck auf die Blase die Kontrolle über die Blasenmuskulatur erschweren kann. Auch der Lebensstil und das Trinkverhalten spielen eine Rolle. Zum Beispiel kann übermäßiger Konsum von koffeinhaltigen oder alkoholischen Getränken die Blase reizen und die Inkontinenz verschlimmern. Körperliche Belastungen wie etwa häufiges schweres Heben können ebenfalls das Risiko erhöhen. Diese Aktivitäten belasten den Beckenboden und können die Muskulatur schwächen, was die Blasenkontrolle beeinträchtigt. Schwangerschaft und Geburt sind weitere Risikofaktoren, da sie die Beckenbodenmuskulatur stark beanspruchen und schwächen können. Das Alter und das Geschlecht beeinflussen die Wahrscheinlichkeit einer Inkontinenz ebenfalls. Mit zunehmendem Alter verlieren die Muskeln, einschließlich der Beckenbodenmuskulatur, an Elastizität und Stärke, was die Blasenkontrolle erschwert. Frauen sind aufgrund von Schwangerschaft und Geburt häufiger betroffen als Männer. Bei Frauen können zudem die Wechseljahre eine Rolle spielen, da die abnehmende Östrogenproduktion die Beckenbodenmuskulatur schwächen kann. Bei Männern hingegen kann eine vergrößerte Prostata zu Inkontinenz führen, indem sie den Harnfluss behindert und die Blase beeinträchtigt.
Eine Prostatektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Prostata entfernt wird. Eine Prostatektomie wird häufig zur Behandlung von Prostatakrebs durchgeführt, kann aber auch bei anderen Erkrankungen der Prostata wie etwa bei einer stark vergrößerten Prostata (benigne Prostatahyperplasie) in Erwägung gezogen werden. Es gibt verschiedene Arten der
Prostatektomie:
Radikale Prostatektomie: Dabei wird die gesamte Prostata zusammen mit den umliegenden Geweben, einschließlich der Samenblasen, entfernt. Diese Methode wird meist bei Prostatakrebs angewendet.
Partielle Prostatektomie: Hierbei wird nur ein Teil der Prostata entfernt, oft bei gutartiger Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie, BPH).
Die Operation kann auf verschiedene Weisen durchgeführt werden, darunter offene Operationen und minimalinvasive Verfahren wie die laparoskopische oder roboterassistierte Prostatektomie.
Es handelt sich um ein Medikament, das zur Behandlung von Belastungsinkontinenz eingesetzt wird, insbesondere bei Frauen. Duloxetin ist ein selektiver Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (sSNRI), der die Aktivität des äußeren Harnröhrenschließmuskels erhöht. Dadurch kann es die Häufigkeit von Inkontinenzepisoden reduzieren. Das Medikament verstärkt die Kontraktion des quer gestreiften Harnröhrenschließmuskels, was den Harnfluss kontrolliert. Es erhöht zudem die Blasenkapazität, was zu einer besseren Kontrolle über den Harndrang führt.