Inhalt:
Der heilige Schlaf
Wenn die Blase nicht zur Ruhe kommt
Häufige Ursachen
Den Ursachen auf den Grund gehen
Behandlungsmöglichkeiten
Was Du selbst für besseren Schlaf tun kannst
„Ich war völlig überrascht – auf einmal war morgens das Bett nass. Ich hatte sowas seit meiner Kindheit nicht mehr.“ Thomas, 58, in gutem Gesundheitszustand, berufstätig und sportlich, erlebt plötzlich wiederkehrendes nächtliches Einnässen. Für ihn war es zuerst ein unangenehmes Tabuthema, bis er sich zu einem Besuch beim Urologen durchrang und eine unentdeckte Schlafapnoe diagnostiziert wurde, die der Grund für sein nächtliches Einnässen war.
Bei Rita geht zwar nichts ins Bett, sie muss dagegen seit einigen Monaten mehrmals nachts auf Toilette. „Ich dachte, das gehört einfach zum Älterwerden – bis ich kaum noch durchgeschlafen habe.“ Rita ist 67 Jahre alt, lebt allein, ist aktiv und gesund, bemerkt aber seit Beginn der Wechseljahre zunehmend nächtlichen Harndrang. Anfangs schob sie es auf das Alter. Erst ein Gespräch mit ihrer Hausärztin brachte die Diagnose: Nykturie durch hormonelle Umstellung.
Wie Rita und Thomas geht mehr Menschen, als Du vermutlich annimmst. Studien zeigen, dass unter älteren Erwachsenen etwa jede zweite Person von nächtlichem Harndrang betroffen ist. Für nächtliches Einnässen liegen kaum exakte Zahlen für Deutschland vor – eine Übersichtsarbeit der Canadian Urological Association Journal (CUAJ) geht von rund 0,5–2 % aus.
DDie Nachtruhe ist eine der Grundvoraussetzungen für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Ausreichend Schlaf ist nicht nur wichtig, um Müdigkeit und Erschöpfung zu vermeiden, er stärkt auch das Immunsystem, Zellen reparieren sich, und das Herz-Kreislauf-System wird entlastet. Ein erholsamer Schlaf kann Dir zudem helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu stabilisieren. Er verbessert Deine Konzentration, das Gedächtnis und die Problemlösungsfähigkeiten. Doch was tun, wenn nächtlicher Harndrang Dich um Deinen wertvollen Schlaf bringt?
Enuresis nocturna (oder kurz nur Enuresis) bei Erwachsenen bezeichnet das nächtliche unkontrollierte und ungewollte Einnässen im Schlaf, auch bekannt als Bettnässen oder nächtliche Harninkontinenz, es betrifft etwa 0,5 bis 2 % der Erwachsenen.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt
Von Nykturie spricht man, wenn der Nachtschlaf regelmäßig zum Wasserlassen unterbrochen werden muss. Im Unterschied zur Enuresis nocturna erfolgt das Wasserlassen bei der Nykturie bewusst und kontrolliert.
Quelle: Urologenportal
Enuresis nocturna – also nächtliches Bettnässen – sowie Nykturie sind belastend, aber behandelbar und keinesfalls ein Zeichen von Schwäche oder selbstverschuldet.
Gelegentliches nächtliches Einnässen kann durch Stress, Alkohol oder akute Belastungen ausgelöst werden und ist zunächst unbedenklich. Von einer behandlungsbedürftigen Enuresis spricht man, wenn der Urinverlust regelmäßig – also mindestens zweimal pro Monat über mehrere Wochen – auftritt. Ärztlich wird dabei zwischen primärer (nie dauerhaft trocken) und sekundärer Enuresis unterschieden. Letztere ist bei Erwachsenen besonders häufig und tritt nach einer längeren trockenen Phase erneut auf, oft infolge körperlicher oder seelischer Veränderungen.
Ein nächtlicher Toilettengang gilt als „normal“ und unproblematisch, solange er den Schlaf nicht stört. Schon ein Gang pro Nacht, der als belastend empfunden wird, kann jedoch medizinisch als Nykturie gelten. Wer regelmäßig nachts aufwacht oder sich am Morgen nicht erholt fühlt, sollte die Ursachen ärztlich abklären lassen. Wichtig: Auch wenn die Häufigkeit der nächtlichen Toilettengänge oder das nächtliche Einnässen nur leicht über den Schwellenwerten liegt oder individuell als sehr belastend empfunden werden, ist es sinnvoll, mit einer Ärztin oder einem Arzt über das Problem zu sprechen. Denn ungewollter nächtlicher Urinverlust oder nächtlicher Harndrang ist kein normaler Teil des Älterwerdens, sondern immer ein medizinisches Symptom – und behandelbar.
Nächtliche Inkontinenz kann viele unterschiedliche Auslöser haben. Oft spielen mehrere Faktoren zusammen – körperliche, seelische und auch alltägliche. Wer die Ursache kennt, kann gezielt handeln und findet meist Wege, die Beschwerden deutlich zu lindern.
Zu den häufigsten medizinischen Ursachen zählen eine überaktive Blase, Blasenentzündungen oder – bei Männern – eine vergrößerte Prostata, die den Harnfluss behindern kann. Auch Diabetes mellitus kann durch vermehrte Urinproduktion zu häufigem nächtlichen Wasserlassen führen. Hormonelle Veränderungen – etwa in den Wechseljahren – können die Blasenfunktion beeinflussen, ebenso bestimmte Schlafstörungen oder eine verminderte Produktion des antidiuretischen Hormons (ADH), das normalerweise dafür sorgt, dass wir nachts weniger Urin bilden.
Auch Dein Alltag hat großen Einfluss auf Deine Nachtruhe. Trinkst Du spät am Abend noch viel, konsumierst regelmäßig Koffein oder Alkohol oder nimmst harntreibende Medikamente ein, kann das den nächtlichen Harndrang unbewusst verstärken. Bewegungsmangel, Übergewicht und Stress wirken sich ebenfalls auf Deine Blasenaktivität aus. Selbst kleine Veränderungen im Lebensstil – wie regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung oder das Reduzieren von Reizstoffen – können helfen, Deine Blase zu beruhigen und Deinen Schlaf zu verbessern.
Nicht zuletzt können auch die Psyche und das Nervensystem eine Rolle spielen. Anhaltender Stress, Angstzustände oder Depressionen können den Harndrang verstärken, weil sie den Spannungszustand im Körper erhöhen. Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Schlaganfälle können die Signalweiterleitung zwischen Gehirn und Blase stören. In solchen Fällen ist eine gezielte medizinische und therapeutische Betreuung wichtig, um die Blasenfunktion zu stabilisieren und den Schlaf wieder erholsam zu gestalten.
„Nykturie ist keine eigenständige chronische Erkrankung, sondern ein Symptom anderer körperlicher Störungen.“
Prof. Dr. Stephan Roth, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU)
Wenn nächtlicher Harndrang oder ungewollter Urinverlust regelmäßig auftreten, ist das kein Grund, sich zu schämen – sondern ein Signal des Körpers, das ernst genommen werden sollte. Ein Gespräch mit Deiner Hausärztin bzw. Deiner Hausärztin oder einer Urologin bzw. einem Urologen kann helfen, die Ursache zu finden und gezielt zu behandeln. Oft beginnt die Abklärung mit einer ausführlichen Anamnese, also einem Gespräch über Symptome, Trinkgewohnheiten, Medikamente und eventuelle Vorerkrankungen. Ein Blasentagebuch, in dem Du über mehrere Tage festhältst, wann und wie viel Du getrunken und Wasser gelassen hast, liefert wertvolle Hinweise. Ergänzend können Urin- und Blutuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen oder spezielle urodynamische Tests Aufschluss über Deine Blasenfunktion geben. Eine klare Diagnose ist wichtig, um unnötige Sorgen zu vermeiden – und um die richtige Therapie für Dich zu finden, die Deinen Schlaf und Deine Lebensqualität nachhaltig verbessert.
Die gute Nachricht ist: Nächtliche Inkontinenz lässt sich in vielen Fällen deutlich verringern oder sogar ganz in den Griff bekommen. Welche Behandlung am besten hilft, hängt von der jeweiligen Ursache ab. Oft führt eine Kombination aus medizinischer Therapie, gezieltem Training und passenden Hilfsmitteln zum Erfolg.
Wenn eine überaktive Blase, hormonelle Veränderungen oder eine zugrunde liegende Erkrankung wie Diabetes oder eine vergrößerte Prostata der Auslöser sind, können Medikamente, wie blasenentspannende Präparate, die den Harndrang verringern, sinnvoll sein. Produziert der Körper nachts ungewöhnlich große Mengen Urin, spricht man von nächtlicher Polyurie – hier kann Desmopressin die Urinproduktion reduzieren. Polyurie ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das auf eine andere Ursache hinweist und medizinisch gut abgeklärt werden sollte.
Ebenso wichtig sind nicht-medikamentöse Maßnahmen. Blasentraining, regelmäßige Toilettenzeiten und gezielte Beckenbodenübungen helfen, die Blasenkontrolle zu stärken und die Speicherkapazität zu verbessern. Auch Physiotherapie oder Biofeedback-Training können dabei unterstützen, den eigenen Körper besser wahrzunehmen und wieder Vertrauen in die Blasenfunktion zu gewinnen.
Für viele Betroffene sind geeignete Inkontinenzprodukte ein entscheidender Schritt zu mehr Sicherheit und Gelassenheit. Spezielle Nachtprodukte – etwa saugfähige Slips, Einlagen oder Bettschutzunterlagen – bieten zuverlässigen Schutz, sind hautfreundlich und diskret. Wichtig ist, auf eine gute Passform, hohe Aufnahmekapazität und Atmungsaktivität zu achten, damit die Haut gesund bleibt und die Nacht ruhig verläuft.
Damit Du zu Deinem wohlverdienten erholsamem Schlaf kommst, haben wir Tipps und Tricks für Dich zusammengestellt, damit süße Träume statt Pipipannen Deine Nachtruhe begleiten.
Insbesondere die Nacht kann Paare, die ein Bett teilen, oder Menschen, die zusammenwohnen, vor gewisse Herausforderungen stellen. Eine entspannte Atmosphäre und ein offener und vertrauter Umgang mit dem Thema sind daher die Grundvoraussetzung für eine geruhsame Nacht. Über Dein Problem zu sprechen und gemeinsam mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin für eine beruhigende Schlafumgebung zu sorgen, ist ein grundlegender Schritt. Dimme das Licht, spiel entspannende Musik oder lies vor dem Einschlafen eine beruhigende Lektüre. Denn Stress und Unwohlsein fördern den ungewollten Urinverlust.
Stelle sicher, dass die Schlafumgebung komfortabel ist, Dir aber auch die Möglichkeit bietet, problemlos aufzustehen und Dich auch leicht wieder hinzulegen. Halte Wege zum Badezimmer frei und sorge für ausreichende und unkomplizierte Beleuchtung, um nächtliche Unfälle zu vermeiden.
Die richtigen Inkontinenzprodukte, die während der Nacht den besten Schutz bieten, sind essenziell. Sie nehmen nicht nur große Mengen an Flüssigkeit auf, sondern sind auch geruchsneutralisierend und hautfreundlich. Hier findest Du passende Inkontinenzslips für die Nacht.
Begrenze ggf. nach Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt die Wasseraufnahme in den Stunden vor dem Schlafengehen, um nächtliche Toilettengänge zu minimieren. Achte jedoch darauf, dass tagsüber ausreichend Flüssigkeitszufuhr erfolgt, um Dehydrierung zu vermeiden. Alkohol und Getränke wie Kaffee, Matetee, schwarzer und grüner Tee oder Cola wirken nicht nur aufputschend, sondern sind zudem harntreibend und blasenreizend.
Vor dem Schlafengehen ist es für Betroffene sinnvoll, noch einmal auf die Toilette zu gehen, um die Blase zu entleeren. Auch ein schweres und zu spätes Abendessen sollte vermieden werden, da ein voller Magen nächtliche Dringlichkeiten verstärkt.
Auch für Dein Bett gibt es die passenden Produkte, um eventuelles Auslaufen von Urin aufzufangen und die Matratze zu schützen. Sollte es doch zu einem Malheur kommen, hilft es, auf die schnelle Reinigung und den Wechsel der Bettwäsche vorbereitet zu sein und die notwendigen Reinigungsmittel, Wechselkleidung und Wechselbettwäsche griffbereit zu haben.
Es kann eine große Hilfe für Betroffene sein, wenn sie nachts nicht allein auf die Toilette gehen müssen. Eine Unterstützung kann bereits sein, das Licht anzumachen, die Wege freizuhalten oder beim Aufstehen und Gehen zum Badezimmer zu helfen, wenn der oder die Betroffene das als hilfreich empfindet.
Weder nächtlicher Harndrang noch nächtliches Einnässen sind eigenständige Krankheiten, sondern lediglich Symptome, die auf verschiedene zugrunde liegende gesundheitliche Probleme hinweisen. Grundsätzlich gilt: Egal was Dir nachts den Schlaf raubt, es sollte abgeklärt werden. Denn nur wer die Ursache kennt, kann eine individuelle Behandlung anstreben und so zu einer erholsamen und wohlverdienten Nachtruhe zurückfinden.
Finde jetzt raus, welches Produkt Dir am besten helfen kann und bestell Dir kostenlos Dein Leben ohne Druck Testpaket.