Blasenschwäche in der Schwangerschaft – was Du wissen solltest

Ein Baby zu bekommen kann zu den schönsten Erfahrungen im Leben einer Frau gehören. Doch neben Glücksgefühlen bringt eine Schwangerschaft auch körperliche Veränderungen mit sich, die nicht immer nur angenehm sind. Eine davon kann Blasenschwäche sein. Doch kein Grund zur Sorge: Meist sind es nur kleine Mengen Urin, die unkontrolliert abgehen – und mit ein paar Tipps und dem richtigen Hintergrundwissen kannst Du gut damit umgehen.

Foto von schwangeren Frau, die auf dem Bett sitzt und ein Glas Wasser trinkt

Warum es in der Schwangerschaft zu Blasenschwäche kommen kann.

Dass Frauen in der Schwangerschaft häufigen Harndrang verspüren und nicht selten auch ungewollt Urin verlieren, ist völlig normal und hängt mit den vielen Veränderungen zusammen, die der Körper in dieser Zeit durchmacht. Manchmal ist der verstärkte Harndrang neben Müdigkeit und morgendlicher Übelkeit sogar eines der ersten Anzeichen für eine Schwangerschaft. 

Die Ursachen sind vielfältig

  • Hormone: Schwangerschaftshormone wie Progesteron, Östrogene und HCG lockern das Gewebe, damit sich die Gebärmutter ungehindert ausdehnen kann. Das betrifft auch die Muskulatur rund um die Blase, die durch die hormonelle Umstellung schneller nachgibt. So kann es schon bei einer nur leicht gefüllten Blase zu Druckgefühl und ungewolltem Urinverlust kommen. 
  • Wachsende Gebärmutter: Sie nimmt zunehmend Platz im Bauch ein und drückt auf die Blase. Dadurch sinkt deren Kapazität, und Du musst öfter zur Toilette – manchmal auch, wenn die Blase nicht voll ist. Schon im ersten Schwangerschaftsdrittel kann sich die Gebärmutter so ausbreiten, dass sie Druck auf die Blase ausübt. Ab dem vierten Monat wandert sie dann mehr in Richtung Bauchhöhle, was den Harndrang vorübergehend etwas mindert. 
  • Druck auf den Beckenboden: Stell Dir Deinen Beckenboden wie ein elastisches „Hängematten-System“ vor, das sich zwischen Schambein, Steißbein und den beiden Sitzbeinhöckern aufspannt. Er hält, stützt, stabilisiert und kontrolliert die Organe im Bauchraum, darunter auch die Blase. Während der Schwangerschaft wirkt ein hoher Druck auf dieses System – das wachsende Baby, hormonelle Veränderungen und die zunehmende Last des Bauches beanspruchen die Muskeln stark. Dadurch kann der „Schließmechanismus“ der Blase vorübergehend weniger zuverlässig sein. Plötzliche Belastungen wie Husten, Niesen oder Lachen erhöhen den Druck zusätzlich, sodass kleine Mengen Urin austreten können. 
  • Beckenbodenschwächung: Hält diese Beanspruchung länger an oder regeneriert sich der Beckenboden nicht vollständig, kann daraus eine Schwäche entstehen. Sie zeigt sich nicht nur durch unwillkürlichen Urinverlust bei körperlicher Belastung, sondern auch durch einen ständigen Harndrang, ein Druck- oder Schweregefühl im Beckenbereich oder Schwierigkeiten beim Zurückhalten von Gasen und Stuhl. Weil der Beckenboden eng mit Bauch- und Rückenmuskulatur zusammenarbeitet, machen sich Schwächen oft auch durch Verspannungen oder Schmerzen im unteren Rücken bemerkbar. 
  • Durchblutung: Auch der Blutfluss spielt eine große Rolle, denn während einer Schwangerschaft wird besonders die Durchblutung der Niere verstärkt und damit auch die Urinproduktion.  
  • Mehr Urinproduktion: Dein Blutvolumen steigt während der Schwangerschaft um bis zu 35 %. Über die Nieren wird mehr Flüssigkeit gefiltert, dieses landet als Urin in der Blase. Typischer ständiger Harndrang ist die Folge. Weniger zu trinken ist keine Lösung – im Gegenteil: Viel trinken schützt vor Infekten und spült Keime aus. 
  • Infektionsrisiko: Veränderungen in der Schleimhaut der Harnwege machen Schwangere anfälliger für Infektionen, die Beschwerden beim Wasserlassen und Inkontinenz begünstigen. Auch das Risiko einer Blasenentzündung steigt. Wird diese ignoriert oder zu spät erkannt, kann dies zu Komplikationen wie Nierenbeckenentzündung, Nierenschäden oder Blutvergiftung, Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) und in seltenen Fällen auch zu vorzeitigen Wehen, einer Frühgeburt oder Fehlgeburt führen. 
  • Körpergewicht: Bis zur Geburt nimmt eine Frau im Schnitt rund 12,5 Kilogramm zu. Besonders in den letzten Wochen belasten Gebärmutter, Fruchtwasser und das Gewicht des Babys den Beckenboden zusätzlich. Auch ein schon vor der Schwangerschaft vorhandenes Übergewicht kann sich negativ auf eine Inkontinenz auswirken. 

Die gute Nachricht: Es ist eher selten, dass Blasenschwäche bei Schwangeren ein größeres Ausmaß annimmt und mit Hilfe der richtigen Produkte bist Du auf der sicheren Seite.

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Die Häufigkeit einer neu auftretenden Harninkontinenz liegt während der Schwangerschaft zwischen 30 % und 70 %. Besonders betroffen sind Frauen im zweiten und dritten Trimester. Nach der Geburt liegt die Häufigkeit bei 16–29 %.

Quelle: DEXIMED (Deutsche Experteninformation Medizin) 

Praktische Tipps für werdende Mütter

Viele Frauen verspüren bereits im 1. Trimester häufigen Harndrang und gelegentlich spontanen Urinverlust, z. B. beim Niesen oder Husten. Ab der 13. Schwangerschaftswoche (SSW) lassen die Beschwerden oft etwas nach, da sich die Gebärmutter aufrichtet und der Druck auf die Blase vorübergehend abnimmt. Ab SSW 28 nimmt die Inkontinenz meist wieder zu, da das Baby in die Geburtsposition wandert und verstärkt auf die Blase drückt. Frauen, die schon Kinder geboren haben oder Mehrlinge erwarten, merken den Druck auf Blase und Beckenboden oft noch deutlicher. 

Auch wenn Blasenschwäche lästig sein kann – es gibt einiges, das Dir den Alltag erleichtert: 

  • Ausreichend trinken: Weniger trinken hilft nicht. Im Gegenteil, zu wenig Flüssigkeit erhöht das Risiko für Infektionen. 
  • Regelmäßige Toilettengänge: Geh gleich, wenn Du den Drang spürst, und unterdrücke ihn nicht. Häufiges Wasserlassen spült Keime aus der Blase und beugt Infektionen vor. Nimm Dir dabei Zeit, um die Blase vollständig zu entleeren und den Beckenboden nicht unnötig zu belasten. 
  • Geeignete Kleidung und Pflege: Luftige Kleidung aus Naturmaterialien und sanfte Intimpflegeprodukte tun gut. 
  • Harntreibendes meiden: Reduziere koffeinhaltige Getränke oder stark harntreibende Lebensmittel. Auch zu viel Salz kann Wassereinlagerungen fördern – eine bewusste Ernährung hilft. 
  • Verstopfung vorbeugen: Eine ballaststoffreiche Ernährung entlastet den Beckenboden. 
  • Fruchtwasser oder Urin? In den letzten Schwangerschaftswochen kann es schwer sein, beides voneinander zu unterscheiden. Dafür gibt es Tests in der Apotheke. 
  • Beckenbodenübungen: Sanftes, regelmäßiges Training ist sehr hilfreich. Dabei geht es nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern um gezielte Mobilisation, z. B. Beckenkreisen oder die „Fahrstuhlübung“, bei der die verschiedenen Schichten des Beckenbodens bewusst angespannt und wieder entspannt werden. Kegelübungen gehören ebenfalls zu den Klassikern. 
  • Bewegung: Sanfte Sportarten wie Yoga, Pilates oder Schwimmen können dazu beitragen, den Beckenboden zu stärken und Dein Wohlbefinden zu steigern. 
  • Diskret schützen: Spezielle Einlagen für Frauen nehmen Feuchtigkeit auf und binden Gerüche – viel unauffälliger, als viele denken. 
  • Pflanzliche Mittel: Sprich mit Deiner Hebamme, Deiner Gynäkologin oder Deinem Gynäkologen über mögliche pflanzliche Präparate, etwa Kürbissamenextrakt, Brennnessel oder Cranberry. 

Nach der Geburt – so unterstützt Du Deinen Körper

Ganz egal, ob Du einen Kaiserschnitt hattest oder eine vaginale Geburt, Dein Körper hat während Schwangerschaft und Geburt Höchstleistungen vollbracht. Kein Wunder, dass Blase und Beckenboden Zeit brauchen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. So unterstützt Du Deinen Körper: 

  • Heilungszeit: Meist verschwinden die Beschwerden innerhalb von drei Monaten nach der Geburt. Bei Mehrfachgebärenden oder sehr großen Babys kann es länger dauern. 
  • Rückbildung und Training: Rückbildungskurse und gezieltes Beckenbodentraining sind die beste Unterstützung für eine stabile Blasenfunktion. Für Rückbildung ist es übrigens nie zu spät. Auch wenn es sich empfiehlt, nicht zu lange nach der Geburt damit zu warten, gilt: besser spät als nie. 
  • Ärztliche Unterstützung: Sollten die Beschwerden nach sechs Monaten noch bestehen, sprich unbedingt mit Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt. 
  • Übergewicht: Ob nach einer Geburt oder nicht – Übergewicht begünstigt Inkontinenz. Schon ein paar Kilo weniger können die Blase spürbar entlasten und die Lebensqualität deutlich verbessern. Damit sind keinesfalls die ganz natürlichen, schwangerschaftsbedingten Pfunde gemeint, die ihren Platz und ihre Zeit haben. Gemeint ist wirkliches Übergewicht, das die Blase auf Dauer zusätzlich belastet. Es geht also nicht um schnelles „Zurück in Form“, sondern um die sanfte Unterstützung der Blasengesundheit. 

Aktuelle Studien und Empfehlungen

Eine niederländische Studie zeigt, dass die Häufigkeit von Blasenschwäche im Verlauf der Schwangerschaft steigt – von 55 % im ersten Trimester auf 70 % im dritten. Am häufigsten tritt dabei mit 77 % die Belastungsinkontinenz auf. Die Studie basierte auf einer Online-Umfrage mit über 400 schwangeren Frauen. Nur 13 % der Betroffenen suchten medizinischen Rat.  

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) empfiehlt, bei Harninkontinenz eine genaue Diagnostik und gezielte Therapie durchzuführen. Beckenbodentraining wird dabei als sehr wirksam angesehen. Studien zeigen sogar, dass präventives Training das Risiko während und nach der Schwangerschaft deutlich senken kann. 

Wenn während der Schwangerschaft bereits ungewollter Urinverlust auftritt, ist das Risiko, auch nach der Geburt betroffen zu sein, etwa dreimal so hoch wie bei Frauen, die in der Schwangerschaft keine Beschwerden hatten. Und selbst zwölf Jahre nach der Geburt berichten noch bis zu 38 % der Frauen über anhaltende Symptome.

 Quelle: Thieme, Zeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie 

Übungen –  während der Schwangerschaft und danach

Schon während der Schwangerschaft kannst Du Deinen Körper unterstützen – ihn präventiv stärken, damit er mit den Veränderungen dieser Phase gut zurechtkommt, und ihn auf die Geburt vorbereiten. Ziel ist es, den Beckenboden zu stärken, um Beschwerden wie Inkontinenz, Rückenschmerzen oder einer Gebärmuttersenkung vorzubeugen. Die Übungen sind sanft und stabilisierend, um die Muskulatur zu kräftigen, ohne zu verspannen. Hier sind eine aktive Körperhaltung und die Integration der Übungen in den Alltag wichtig (z. B. beim Sitzen, Gehen, Heben). Der Beckenboden wird jedoch nicht zu stark angespannt, damit er sich bei der Geburt gut öffnen kann. 

Der Beckenboden ist nach der Geburt oft geschwächt oder überdehnt – besonders nach einer vaginalen Geburt. Das Training sollte meist wenige Tage nach der Geburt sanft beginnen, intensivere Übungen sollten erst nach Absprache mit Deiner Hebamme erfolgen. Die Übungen zielen auf die Wiederherstellung der Muskelspannung, die Unterstützung der inneren Organe und die Vorbeugung von Spätfolgen wie Inkontinenz oder Organsenkungen. Am besten, Du suchst Dir einen Rückbildungskurs in Deiner Nähe – ob mit oder ohne Baby, entscheidest Du. Ein solcher Kurs ist nicht nur wichtig für Deinen Beckenboden, Du kommst so auch in Kontakt mit anderen jungen Müttern, mit denen Du Dich austauschen kannst. Wenn Du von Inkontinenz betroffen warst oder es noch bist, sollte Dir das nicht unangenehm sein. Sei offen und rede darüber. Du wirst merken, dass Du nicht die Einzige bist!  

Die passenden Übungen während der Schwangerschaft

1. Den Beckenboden bewusst wahrnehmen

So geht’s: In Rückenlage, im Schneidersitz oder auf dem Hocker: die Beckenbodenmuskulatur sanft anspannen (als würde man Urin zurückhalten).
Für 5–10 Sekunden halten, dann lösen. 
Ziel: Wahrnehmung und Kontrolle verbessern.

2. Katzenbuckel

So geht’s: Im Vierfüßlerstand: den Rücken abwechselnd rund und gerade machen. 
Ziel: Sanfte Aktivierung des Beckenbodens und Entlastung der Wirbelsäule. 

Die passenden Übungen nach der Geburt

1. Sanfte Aktivierung (ab Tag 3–5) 

So geht’s: Den Beckenboden in Rückenlage leicht anspannen, ohne die Bauchmuskeln zu aktivieren. Halten für 3–5 Sekunden, langsam steigern. 

2. Brücke mit Beckenbodenaktivierung 

So geht’s: In Rückenlage die Füße aufstellen. Das Becken anheben, den Beckenboden anspannen, ohne die Bauchmuskeln zu aktivieren. Kräftigt zusätzlich das Gesäß und den unteren Rücken. 

Du kannst Dein Training auch ganz nebenbei in Deinen Alltag integrieren: Dazu beim Heben, Treppensteigen oder Niesen bewusst den Beckenboden aktivieren und halten. 

Rückbildungskurse

Am besten, Du suchst Dir einen Rückbildungskurs in Deiner Nähe. Die Kurse werden von der Krankenkasse bezahlt und unter professioneller Anleitung durchgeführt. Du findest dort außerdem wertvollen Austausch mit anderen frischgebackenen Müttern. 

Hör auf Dich und Deinen Körper

Das Wichtigste: Sei geduldig mit Dir. Dein Körper hat Großartiges geleistet und braucht Zeit, um sich zu regenerieren. Gönn Dir Ruhe und Zeit für Dich und Dein Baby. Vermeide große Anstrengungen oder Stress. Der Austausch mit anderen Müttern entlastet und tut gut, denn Du wirst merken: Du bist nicht allein. Und falls die Blasenschwäche Dich im Alltag verunsichert: Mit den diskreten Einlagen von Seni bist Du zusätzlich auf der sicheren Seite. Hier findest du passende Hygieneartikel, damit Du Deinen neuen Lebensabschnitt in vollen Zügen genießen kannst. 

Die gute Nachricht: Der ungewollte Urinverlust verschwindet bei den meisten Frauen wieder – schon kleine Schritte wie Beckenbodenübungen und eine achtsame Lebensweise können einen großen Unterschied machen.




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