Seien wir ehrlich, Inkontinenz ist kein Thema, das Frau oder Mann beim Plausch mit Freundinnen und Freunden gern auf den Tisch bringt. Wer gibt schon freiwillig zu, dass man die Kontrolle über die Blase verloren hat? Nicht viele, schon gar nicht, wenn die Symptome bereits in jungen Jahren auftreten. Stattdessen gehen viele in Drogeriemärkte, um sich dort unbemerkt aufsaugende Inkontinenzprodukte zu kaufen, sie gehen aber der Ursache nicht auf den Grund.
Medizinische Hilfe suchen viele betroffene Personen häufig erst dann, wenn der Leidensdruck im Alltag zu groß wird und wenn den Betroffenen bewusst wird, dass sie die Inkontinenz nicht mehr ignorieren oder verheimlichen können. Bis es soweit ist, gehen jedoch oft Jahre ins Land.
Kommt auch Dir dieses Szenario bekannt vor? Falls ja, empfehlen wir Dir, Dich möglichst schnell Deiner Hausärztin oder Deinem Hausarzt anzuvertrauen und gegebenenfalls um die Überweisung an eine fachärztliche Praxis zu bitten, um die Ursache für die Inkontinenz abzuklären und eine entsprechende Therapie zu beginnen.
Schweregrade von Inkontinenz – Welchen habe ich?
Inkontinenz ist nicht gleich Inkontinenz. Sie unterscheidet sich nicht nur in ihrer Art, sondern auch in der Form, der Ursache und der Schwere. Du fragst Dich, von welchem Schweregrad Du betroffen bist? Dann bist Du hier genau richtig. In diesem Beitrag erklären wir Dir die Unterschiede der Inkontinenzstufen und warum diese Einteilung für die individuelle Behandlung wichtig ist.
Wer hilft bei Inkontinenzproblemen?
Um Deine Inkontinenz erfolgreich zu behandeln, kommst Du in der Regel nicht um einen Besuch und eine körperliche Untersuchung bei einer Urologin oder einem Urologen herum. Diese Ärzt:innen sind spezialisiert auf die Behandlung von Krankheiten der Prostata, der Blase, der Nieren und der Harnröhre. Inkontinenz ist für sie in der Praxis quasi Alltagsgeschäft. Du brauchst Dich also nicht für Deine Blasenschwäche zu schämen.
Tipp: Beratungsstellen findest du auch online unter www.kontinenz-gesellschaft.de.
Generell gilt: Je früher Du Dir Hilfe suchst, desto einfacher ist die Behandlung. Damit die Therapie individuell auf Deine Bedürfnisse abgestimmt werden kann, muss allerdings unter anderem untersucht werden, von welcher Inkontinenzform Du betroffen bist. Die vier häufigsten sind:
- Belastungsinkontinenz: Urinverlust zum Beispiel beim Husten, Lachen, Niesen, Springen, in schlimmeren Fällen auch bereits beim Aufstehen, beim Lagewechsel oder beim Umdrehen im Bett.
- Reizblase (überaktive Blase, Dranginkontinenz): Häufiges Wasserlassen sowohl am Tag als auch in der Nacht. Dabei schaffen es manche nicht rechtzeitig zur Toilette, andere suchen diese zwölf bis fünfzehn Mal am Tag auf.
- Überlaufinkontinenz: Urin tröpfelt aus der vollen Blase.
- Neurogene Harninkontinenz: Unkontrollierter Harnverlust in Zusammenhang mit einer neurologischen Erkrankung wie Parkinson, Multiple Sklerose, Schlaganfall etc.
Welche Schweregrade von Harninkontinenz gibt es?
Darüber hinaus wird geklärt, wie ausgeprägt Dein Urinverlust innerhalb von vier Stunden ist. Gehen nur ab und zu ein paar Tröpfchen ab oder verlierst Du beispielsweise schwallartig Urin? Je nach Menge wird in fünf verschiedene Inkontinenzstufen unterschieden:
- Tröpfchen-Inkontinenz: weniger als 50 Milliliter Urinverlust
- Leichte Inkontinenz: maximal 100 Milliliter Urinverlust
- Mittlere Inkontinenz: mehr als 100 bis maximal 200 Milliliter Urinverlust
- Schwere Inkontinenz: mehr als 200 bis maximal 300 Milliliter Urinverlust
- Schwerste Inkontinenz: völliger Kontrollverlust über die Blase
Warum ist die Unterscheidung wichtig?
Wichtig ist die Unterscheidung besonders beim Kauf von aufsaugenden Inkontinenzprodukten, etwa in Apotheken, Sanitätsfachhäusern oder ausgesuchten Onlineshops.
Denn bei der Wahl der jeweiligen Artikel solltest Du darauf achten, dass diese nicht nur richtig gut sitzen, sondern die Urinmenge, die Du innerhalb von vier Stunden verlierst, in dieser Zeit auch komplett aufsaugen und von Deiner Haut fernhalten. Andernfalls drohen unangenehme Hautreizungen und -entzündungen.
Übrigens: Die Krankenkassen verlangen einen Nachweis über den diagnostizierten Schweregrad Deiner Inkontinenz, bevor sie sich gegebenenfalls an den Kosten für die Produkte beteiligen.
Welche Schweregrade gibt es bei Stuhlinkontinenz?
Bei der Stuhlinkontinenz wird ebenfalls zwischen verschiedenen Inkontinenzstufen unterschieden:
- Stufe 1: Abgang von Darmgasen verbunden mit geringen Mengen von Flüssigkeit oder Darmschleim
- Stufe 2: Kontrollverlust über flüssigen Stuhl
- Stufe 3: Unkontrollierte Ausscheidung von Darmgasen sowie von festem und flüssigem Stuhl
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