Trinktipps für jedes Alter
Wusstest Du, dass man im Alter weniger Durst hat? Kein Wunder, dass viele ältere Menschen Schwierigkeiten haben, genug Flüssigkeit am Tag zu trinken. Aber wenn man dauerhaft zu wenig trinkt, kann das wirklich schädlich sein. Gefährdet sind besonders die Nieren. Zudem drohen Blasenerkrankungen, die Inkontinenzsymptome auslösen können. So weit muss es jedoch nicht kommen! Wir bei SENI haben ein paar Tipps für Dich, wie Du im Alltag darauf achten kannst, dass sowohl Du als auch pflegebedürftige Personen genug Flüssigkeit bekommen.

Weil wir jeden Tag Wasser über unsere Haut, beim Atmen sowie über unseren Urin und Stuhl verlieren, müssen wir das Defizit durch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ausgleichen. 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, ab einem Alter von 65 Jahren mindestens zwischen 1,3 und 1,5 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt zu trinken. Wenn es draußen heiß ist oder ältere Menschen sich körperlich anstrengen, dürfen es auch gern zwei Liter täglich sein. Im frühen Rentenalter bei guter Gesundheit ist das meistens kein Problem. Aber je älter wir werden, desto schwieriger fällt es vielen, diese Trinkmenge zu schaffen. Besonders bei Menschen, die Schluckbeschwerden haben oder dement sind, kann es im Alltag eine echte Herausforderung sein, genug Flüssigkeit aufzunehmen.  

Inkontinenz und die damit verbundene Angst vor zu häufigen Toilettengängen führen manchmal dazu, dass ältere Menschen ihre tägliche Trinkmenge reduzieren. Ein fataler Fehler. Denn nimmt die Blase zu wenig Flüssigkeit auf, besteht die Gefahr, dass reizende Harnbestandteile die Blasengesundheit stören. Häufigerer, unangenehmer Harndrang ist dann die Folge.

Übrigens: Ist Dein Urin hellgelb oder klar? Perfekt, denn das ist ein sicheres Zeichen, dass Du genug getrunken hast. Ist er jedoch dunkelgelb und riecht intensiv, kann dies ein Hinweis auf einen Flüssigkeitsmangel sein.

Tipp: Da jeder Mensch unterschiedlich aktiv ist und manche zum Beispiel dauerhaft Medikamente einnehmen müssen, kann es sinnvoll sein, die individuell empfohlene Flüssigkeitsmenge ärztlich abklären zu lassen. 

Welche Getränke sind gesund?

Es kommt nicht nur darauf an, wie viel Flüssigkeit man täglich zu sich nimmt, sondern auch darauf, was wir trinken.

Ausdrücklich von der DGE empfohlen werden Wasser sowie ungesüßter Tee. Stark verdünnte Saftschorlen, Suppen, frisches Obst (wie etwa Wassermelone, Erdbeeren, Orangen) und Gemüse (unter anderem Tomaten, Salat, Gurken) versorgen den Körper ebenfalls mit Flüssigkeit.

Tipp für den Pflegealltag: Wasser ohne oder mit wenig Kohlensäure lässt sich nicht nur leichter trinken, sondern ist für viele ältere Menschen auch bekömmlicher.

Als weniger geeignet gelten zuckerhaltige Getränke (zum Beispiel Cola, Eistee, Säfte oder Milchmischgetränke). Verzichte auch auf Light- oder alkoholhaltige Getränke. 

Wie behalte ich die Trinkmenge im Blick?

Um den Flüssigkeitsbedarf über den Tag verteilt zu decken, helfen Dir unsere sechs Tipps:  

  • 1. Versuche, die tägliche Flüssigkeitsaufnahme an bestimmte Gewohnheiten zu knüpfen. Manche trinken beispielsweise direkt nach dem Aufstehen ein Glas Wasser oder stellen sich zu jeder Mahlzeit am Tag ein gesundes Getränk bereit.
  • 2. Um einen Überblick über Deine tägliche Trinkmenge zu haben, kann es sinnvoll sein, diese zu dokumentieren, etwa in einem Notizbuch, in einem Trinkplan oder anhand einer Strichliste.
  • 3. Stelle die geplante Trinkmenge bereits einen Abend vorher oder am Morgen bereit, und zwar am besten so, dass Du sie immer im Blick hast, etwa eine Flasche Wasser und drei Teebeutel.  
  • 4. Stelle Dir über den Tag verteilt mehrere Wecker und trinke dann immer ein Glas Wasser aus. Am besten füllst Du danach sofort ein nächstes Glas voll und stellst es in Reichweite. Achte darauf, regelmäßig zu trinken und nicht erst, wenn Du durstig bist. Das Durstgefühl ist bereits ein Warnzeichen Deines Körpers.
  • 5. Trink-Apps können Dir dabei helfen, Deine tägliche Flüssigkeitsmenge im Blick zu behalten.
  • 6. Nimm unterwegs eine Wasserflasche mit. So kannst Du Durst vorbeugen und über den Tag verteilt Flüssigkeit zu Dir nehmen. 
Welche Trinktipps helfen bei der Pflege von Senioren?

Essen und Trinken kann für ältere oder kranke Menschen anstrengend sein. Und wenn sie dann noch gestresst sind oder unter Druck stehen, kann es schnell passieren, dass sie sich verschlucken, husten oder sogar das Essen und Trinken komplett verweigern. Um diesem Szenario vorzubeugen, haben wir ein paar Tipps, die den Alltag einfacher machen können:

  • Schaffe eine angenehme Atmosphäre. Decke zum Beispiel den Tisch liebevoll und setze Dich dazu. In Gesellschaft schmeckt das Essen besser. Auch gemeinsames Anstoßen kann dazu animieren, zum Essen Flüssigkeit zu trinken.
  • Wähle einfache Trinkgefäße aus. Becher mit beidseitigen Griffen, Rillen oder Vertiefungen sind leichter zu greifen. Auch Schnabelbecher oder Becher mit gebogenen Trinkhalmen helfen beim Schlucken. 
    Tipp: Fülle den Becher nicht zu voll. Besonders Menschen, die zittern, verschütten leicht Flüssigkeit oder verschlucken sich.
  • Eine Lieblingstasse, die man mit schönen Erinnerungen verbindet, kann dazu animieren, Flüssigkeit zu trinken.
  • Jeden Tag ausschließlich Wasser, Tee oder Apfelschorle zu trinken, ist auf Dauer langweilig. Wechsle deshalb zwischendurch mal die Teesorte oder mische etwas Kirsch- oder Maracujasaft mit Wasser. Das bringt Abwechslung auf den Trinkplan. Außerdem sind farbige Getränke bei Menschen mit Demenzerkrankung oft beliebter. 
Was sind die Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels?

Das erste deutliche Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel in Deinem Körper ist das Durstgefühl. Weitere Alarmsignale sind:

  • ein trockener Mund
  • rissige Lippen
  • verringerte Hautspannung
  • trockene Schleimhäute
  • Kopfschmerzen
  • Konzentrationsprobleme
  • Müdigkeit
  • Kreislaufprobleme
  • Erschöpfung und Schwächegefühle
  • Schlafstörungen
  • Verstopfung
  • Muskelkrämpfe 

Ältere Menschen haben öfter mal Probleme mit Flüssigkeitsmangel. Das kann sich durch ungewöhnliche Verwirrtheit zeigen, die schnell als „schlechte Tagesform“ abgetan wird. Außerdem werden sie anfälliger für Infektionen und Entzündungen, und zwar auch von der Blase, weil die Harnwege nicht ausreichend durchspült werden. Das heißt, sie müssen häufiger auf Toilette und bekommen eventuell Inkontinenzprobleme. Darüber hinaus können ihre Medikamente nicht mehr so gut wirken, wenn sie nicht genug Flüssigkeit zu sich nehmen.

Wichtig: Bei Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels bei älteren Menschen solltest Du umgehend ärztliche Beratung einholen! 

Fazit:

Je mehr der Körper austrocknet, desto höher ist die Gefahr, dass wir gesundheitliche Probleme bekommen. Besonders im Alter besteht das Risiko von ernsthaften Kreislauf- und Nierenerkrankungen, die sogar lebensbedrohlich werden können. Deshalb ist es wichtig, dass wir sowohl auf unseren eigenen Flüssigkeitshaushalt achten als auch bei der Pflege von älteren Menschen dafür sorgen, dass sie über den Tag verteilt genug trinken. 




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