Inhalt
Im Wandel
Wann beginnt die Perimenopause?
Hormonelle Veränderungen und ihre Auswirkungen
Symptome und Erfahrungen in der Perimenopause
Was hilft bei Beschwerden?
Vielleicht hast Du den Begriff „Perimenopause“ schon einmal gehört – ihm wird zurecht in letzter Zeit immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Und trotzdem herrscht noch viel Verwirrung um diesen Begriff und seine Bedeutung. Die Perimenopause wird häufig mit der eigentlichen Menopause verwechselt, also dem Zeitpunkt, zu dem die Periode bereits ein ganzes Jahr lang ausgeblieben ist. In der Perimenopause beginnt sich Dein Körper zu verändern – der Zyklus wird unregelmäßiger, Deine Stimmung schwankt oder der Schlaf spielt verrückt. Diese Phase kann unterschiedlich lange dauern: Bei manchen Frauen nur wenige Monate, bei anderen mehrere Jahre. Jede Frau erlebt die Perimenopause auf ihre eigene Weise – körperlich, emotional und ganz persönlich.
Das Wort „peri“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „um...herum“, d. h. die wörtliche Übersetzung von Perimenopause ist „um die Menopause herum“.
Der Beginn der Perimenopause ist so individuell wie jede Frau selbst. Während die Menopause – also das endgültige Ausbleiben der Regelblutung – im Durchschnitt um das 51. Lebensjahr eintritt, beginnt die Übergangsphase meist einige Jahre zuvor. Typischerweise startet sie zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr und dauert drei bis fünf Jahre. In seltenen Fällen kann sie aber auch nur wenige Monate oder bis zu zehn Jahre dauern und schon in den späten Dreißigern oder erst in den frühen Fünfzigern einsetzen.
Weil sich der Hormonhaushalt langsam und schrittweise verändert, lässt sich der genaue Beginn kaum festlegen. Ein erster Hinweis kann sein, dass sich Dein Menstruationszyklus verändert, etwa unregelmäßiger wird oder sich in seiner Länge verschiebt. Eine Studie zeigte, dass viele Frauen im Alter von 47 bis 48 Jahren erstmals bemerkten, dass ihre Periode nicht mehr so regelmäßig kam wie früher. Doch diese ersten Veränderungen können auch deutlich früher oder später einsetzen.
In der Perimenopause beginnt der Hormonhaushalt langsam, sich umzustellen. Vielleicht spürst Du in unterschiedlichen Bereichen, dass sich einiges verändert – mal mehr, mal weniger deutlich. Vor allem die Eierstöcke arbeiten nicht mehr so regelmäßig wie früher. Sie produzieren die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron zunehmend ungleichmäßig. Dadurch werden manchmal mehrere Eizellen auf einmal freigesetzt, manchmal gar keine. Der Zyklus kann sich verkürzen oder mehrere Monate ganz ausbleiben – und die Blutungen selbst können stärker oder länger werden als gewohnt.
Diese hormonellen Schwankungen haben es in sich: Der Körper muss sich immer wieder neu auf das veränderte Gleichgewicht einstellen. Viele Frauen empfinden diese Phase als besonders herausfordernd. Im Körper läuft dabei ein komplexes hormonelles Zusammenspiel ab: In den fruchtbaren Jahren steuern die Hormone LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon) den Zyklus. In der ersten Zyklushälfte steigt das Östrogen, nach dem Eisprung übernimmt dann das Progesteron. In der Perimenopause gerät dieses Gleichgewicht ins Wanken. Die Eierstöcke reagieren unregelmäßig auf die Signale aus dem Gehirn, der FSH-Wert steigt, und die Östrogene dominieren die Progesterone. Das kann Beschwerden wie Brustspannen, Schmierblutungen oder stärkere Monatsblutungen auslösen. Mit der Zeit nimmt die Aktivität der Eierstöcke weiter ab, bis sie schließlich kaum noch Hormone produzieren. Das wirkt sich nicht nur auf den Zyklus aus – auch Knochen, Herz-Kreislauf-System und psychisches Wohlbefinden stehen unter dem Einfluss dieser Hormone.
Klingt kompliziert? Ist es auch! Diese komplexen Veränderungen erklären, warum die Wechseljahre so viele unterschiedliche Beschwerden mit sich bringen – vom unregelmäßigen Zyklus über Stimmungsschwankungen bis hin zu Blasenschwäche. Jede Frau erlebt diesen Prozess anders, und die Intensität der Symptome kann stark variieren.
Deshalb ist es so wichtig, in dieser Phase besonders gut auf Dich und Deinen Körper zu achten.
Die Perimenopause kann sich ganz unterschiedlich bemerkbar machen – bei manchen kaum spürbar, bei anderen mit deutlichen Veränderungen. Die Ursache liegt dabei nicht in einem einfachen Östrogenmangel, sondern im ständigen Auf und Ab der Hormone Östrogen und Progesteron. Diese Schwankungen beeinflussen Körper und Stimmung gleichermaßen – und führen zu einer Vielzahl von möglichen Beschwerden.
Viele Frauen bemerken in der Perimenopause zunächst Veränderungen, die an prämenstruelle Symptome erinnern. In der zweiten Zyklushälfte kann es häufiger zu Brustspannen, Unterleibsschmerzen oder einer leichten Gewichtszunahme kommen. Letztere entsteht, weil sich durch die hormonellen Veränderungen der Stoffwechsel verlangsamt und der Körper vermehrt Fett im Bauchbereich einlagert. Auch der Zyklus selbst verändert sich: Die Abstände zwischen den Blutungen werden kürzer oder länger, auch kann die Stärke der Periode schwanken.
...sind körperliche Reaktionen, die durch Veränderungen der Gefäßregulation (also der Weit- und Engstellung der Blutgefäße) entstehen.
In Zusammenhang mit den Wechseljahren meint man damit vor allem Hitzewallungen (plötzlich auftretendes Wärmegefühl, oft im Gesicht, Hals oder Oberkörper) sowie Nachtschweiß (starkes Schwitzen während des Schlafs). Rund 80 % der Frauen erleben diese vasomotorischen Symptome, die im Durchschnitt über sieben Jahre lang andauern – etwa viereinhalb Jahre davon nach der letzten Periode. Wenn sie bereits in der Perimenopause auftreten, können sie sich insgesamt über einen längeren Zeitraum hinziehen.
Quelle: Mauritas, Prevalence and quality-of-life burden of vasomotor symptoms associated with menopause
Schlafprobleme treten häufig auf – teils durch Nachtschweiß, teils unabhängig davon. Viele berichten auch von Reizbarkeit, Niedergeschlagenheit oder innerer Unruhe. Dieses emotionale Auf und Ab ist ganz normal. In dieser Phase kann sich die Stimmung von Optimismus und Stärke bis hin zu Sensibilität oder Ängstlichkeit verändern. Auch Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Stressanfälligkeit sind keine Seltenheit.
Sinkende Östrogenspiegel wirken sich in der Perimenopause auf die Vaginal- und Harnwegsschleimhäute aus. Die Schleimhaut wird dünner und empfindlicher, was zu Trockenheit, Brennen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen kann. Gleichzeitig nimmt die Durchblutung im Beckenbodenbereich ab – Blase und Muskulatur werden dadurch weniger elastisch. Die Folge kann häufiger Harndrang, nächtliches Wasserlassen oder ein Brennen sein. Auch eine leichte Inkontinenz kann auftreten – etwa wenn beim Lachen, Husten oder Niesen Urin verloren geht (Belastungsinkontinenz). Ebenso ist eine Dranginkontinenz oder Reizblase möglich, bei der ein plötzlicher, kaum zu kontrollierender Harndrang auftritt – selbst wenn die Blase noch nicht voll ist. Ursache ist meist eine Kombination aus hormonellen Veränderungen, einer Schwächung des Beckenbodens und einer sensiblen Blase.
Langfristig können die sinkenden Hormonspiegel auch andere Körperfunktionen beeinflussen. So verändern sich häufig die Cholesterinwerte, damit verbunden erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Knochen und Gelenke können betroffen sein, da weniger Östrogen zu einem Verlust an Knochendichte führen kann, was das Risiko für Osteoporose erhöht. Deshalb ist es wichtig, auf eine gute Vitamin-D-Versorgung zu achten – das „Sonnenvitamin“ unterstützt die Aufnahme von Kalzium und stärkt die Knochen.
Hör auf Dein Bauchgefühl und hol Dir ärztlichen Rat, wenn Du unsicher bist, besonders in diesen Fällen:
Die Symptome der Perimenopause können Deine Lebensqualität deutlich beeinflussen. Wie gut, dass es unterschiedliche Ansätze gibt, um Deine Beschwerden zu lindern.
Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder unregelmäßige Blutungen können mit unterschiedlichen Hormonpräparaten – je nach Bedarf als Tablette, Pflaster oder Creme – gelindert werden. Weil in dieser Zeit grundsätzlich noch eine Schwangerschaft möglich ist, können hormonelle Verhütungsmittel (Kontrazeptiva) gleichzeitig zur Behandlung und Empfängnisverhütung eingesetzt werden. Geeignet sind niedrig dosierte Östrogenpräparate oder Gestagen-haltige Hormonspiralen, die starke Blutungen mindern und zusätzlich schützen. Wenn Trockenheit oder wiederkehrende Harnwegsinfekte im Vordergrund stehen, kann eine lokale Östrogentherapie helfen – etwa in Form von Cremes, Tabletten oder Vaginalringen. Sie wirkt direkt dort, wo Beschwerden entstehen, und gilt als besonders schonend. Auch mikronisiertes Progesteron, eine gut verträgliche, natürlich gewonnene Form des Hormons, kann den Schlaf verbessern und nächtliches Schwitzen lindern.
Nicht jede Frau möchte oder kann eine Hormontherapie anwenden – und das ist völlig in Ordnung. Es gibt viele nicht-hormonelle Wege, um Beschwerden in der Perimenopause zu lindern. Bewegung, ausgewogene Ernährung und Entspannung helfen, Körper und Seele in Balance zu bringen. Auch pflanzliche Präparate wie Traubensilberkerze, Mönchspfeffer oder Soja-Isoflavone können Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen mildern. Wenn die Beschwerden stärker sind, kommen auf ärztliche Empfehlung auch bestimmte Medikamente ohne Hormone infrage, die Hitzewallungen oder Schlafprobleme spürbar bessern können.
Wichtig zu wissen: Du musst dich mit den Symptomen der Perimenopause nicht abfinden. Es gibt viele Möglichkeiten, die Dir in dieser Phase helfen und Dein Wohlbefinden stärken können. Oft hilft ein ganzheitlicher Ansatz am besten – also die Kombination aus Bewegung, ausgewogener Ernährung, Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Koffein sowie Entspannungstechniken, verbunden mit einer ärztlich abgestimmten individuellen Therapie.
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