Blasensteine als Ursache für Inkontinenz
Inkontinenz kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. Eine davon können Blasensteine sein. Sie entstehen, wenn sich Mineralien im Urin ansammeln und verfestigen. Diese Ablagerungen können zu einer Reihe von Symptomen führen, darunter auch Inkontinenz. Hier erfährst Du die genauen Zusammenhänge – und welche therapeutischen Möglichkeiten es gibt.
Was sind eigentlich Blasensteine, und wie entstehen sie?
Blasensteine, auch als Harn- oder Nierensteine bezeichnet, entstehen in den Harnwegen des menschlichen Körpers. Sie können in verschiedenen Teilen des Harnsystems gebildet werden, einschließlich der Nieren, Harnleiter, Blase und Harnröhre.
Sie bestehen aus Mineralien und können unterschiedliche Größen und Formen haben. Sie entstehen, wenn sich bestimmte Substanzen im Urin ansammeln und verfestigen. Die häufigsten Arten sind Kalziumoxalatsteine, gefolgt von Struvitsteinen aus Magnesium-Ammonium-Phosphat. Es können aber auch andere Steine auftreten, etwa Harnsäuresteine oder Phosphatsteine.
Die Bildung von Harnsteinen kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, beispielsweise eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr. Aber auch die Zusammensetzung des Urins spielt eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Blasensteinen. Wenn der Urin bestimmte Substanzen wie Kalzium, Oxalat, Phosphat oder Harnsäure in zu hohen Konzentrationen enthält, besteht ein höheres Risiko für die Bildung von Steinen.
Auch der pH-Wert des Urins beeinflusst die Löslichkeit von Mineralien. Ein zu saurer oder zu basischer Urin kann dazu führen, dass bestimmte Substanzen ausfallen und Steine bilden.
Oxalate sind Salze und Ester (chemische Verbindungen, aus der Reaktion einer Säure mit einem Alkohol) der Oxalsäure, die in vielen Lebensmitteln vorkommen, u. a. in Spinat, Rote Bete, Spargel, Mandeln oder Erdnüssen. Wenn Du bereits Probleme mit Blasen- oder Nierensteinen hast, kann es sinnvoll sein, einen Arzt oder Ernährungsberater nach individuellen Ernährungsempfehlungen zu fragen.
Aber auch Infektionen der Harnwege, zu denen die Nieren, die Harnleiter, die Harnblase und die Harnröhre zählen, können die Bildung von Blasensteinen begünstigen. Auch eine Verengung der Harnwege oder Störungen des Stoffwechsels können zur Bildung von Harnsteinen führen. Zudem haben Menschen mit bestimmten Erkrankungen, wie Gicht, Harnwegsobstruktionen oder neurologischen Störungen, ein höheres Risiko, Harnsteine zu entwickeln.
Die Symptome von Blasensteinen variieren und hängen von der Größe und Lage der Steine ab. In einigen Fällen verursachen Harnsteine keine oder nur leichte Symptome, wie häufigen Harndrang, und werden nur zufällig entdeckt. Wenn du Symptome von Harnsteinen zeigst, zum Beispiel starke Schmerzen beim Wasserlassen oder Blut im Urin, solltest Du zeitnah einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und die angemessene Behandlung zu erhalten.
Wie Blasensteine zu Inkontinenz führen können
Blasensteine wirken sich unterschiedlich auf die Funktion der Blase aus. Ebenso unterschiedlich sind auch die Beeinträchtigungen, die damit einhergehen.
Die Steine können beispielsweise die Blasenwand reizen und Entzündungen verursachen, was zu einer gestörten Funktion der Blasenmuskulatur führt. So verliert der oder die Betroffene die Kontrolle über den Harnfluss, und Urin tritt ungewollt aus.
Darüber hinaus können Blasensteine den normalen Entleerungsprozess der Blase behindern. Wenn die Steine den Harnfluss blockieren oder erschweren, sammelt sich Urin in der Blase, wodurch sich der Druck in der Blase erhöht. Dieser erhöhte Druck kann dazu führen, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, den Urin zurückzuhalten.
Blasensteine können außerdem die Nervenrezeptoren in der Blase stimulieren, sodass ein gesteigerter Harndrang entsteht, bei dem Betroffene oft den Drang verspüren, auf die Toilette zu gehen. Dieser erhöhte Harndrang resultiert in häufigem Wasserlassen, das wiederum Inkontinenz begünstigt, da es die Blasenkapazität reduziert und das Entstehen von Entzündungen fördert.
Diagnose und therapeutische Möglichkeiten
Die Diagnose von Blasensteinen erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung, eine Urinanalyse und bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder CT-Scan. Auch eine Blasenspiegelung kann helfen, die Steine zu identifizieren und ihre Größe und Lage zu bestimmen. Sobald die Diagnose gestellt ist, wird die geeignete Behandlung festgelegt.
Die Behandlung von Blasensteinen zielt darauf ab, die Steine zu entfernen oder zu zertrümmern, um deren Ausscheidung zu ermöglichen. Dies kann durch verschiedene Verfahren erfolgen, je nach Größe und Lage der Steine. Kleinere Steine können möglicherweise durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bewegung sowie bestimmte Medikamente ausgeschieden werden. Größere Steine werden mit Hilfe von Stoßwellenbehandlung oder einer Ureteroskopie behandelt, ein Verfahren, bei dem ein dünnes, flexibles Instrument, ein sogenanntes Ureteroskop, durch die Harnröhre in die Blase und die Harnleiter eingeführt wird, um Steine direkt zu entfernen oder zu zerbrechen. In einigen Fällen kann eine chirurgische Entfernung der Blasensteine erforderlich sein, insbesondere wenn sie zu groß sind oder nicht auf andere Weise behandelt werden können.
Bitte sei Dir bewusst, dass Blasensteine ein ernsthaftes medizinisches Problem darstellen können und eine angemessene Diagnose und Behandlung erfordern. Bei Verdacht auf Harnsteine solltest Du daher einen Facharzt oder eine Fachärztin aufsuchen, um die richtige Behandlung zu erhalten und Komplikationen zu vermeiden.
Inkontinenz kann ein belastendes und unangenehmes Problem sein, das die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinflussen kann. Blasensteine können dabei EINE der möglichen Ursachen für Inkontinenz sein und sollten daher bei der Diagnose in Betracht gezogen werden. Doch welche Ursache deine Inkontinenz auch immer hat, sie zu ignorieren oder zu tabuisieren, lässt sie nicht verschwinden. Ein offener Umgang, die richtige Diagnose durch einen Experten oder eine Expertin und eine passende Therapieform können hingegen den ungewollten Urinverlust in jedem Fall reduzieren, wenn nicht sogar komplett verschwinden lassen.