Was bedeutet eigentlich Rückbildung nach der Schwangerschaft?

Rückbildung ist so ein Begriff, der immer wieder fällt, wenn’s um Geburt und Schwangerschaft geht. Aber was bedeutet Rückbildung genau und warum ist das so wichtig für Dich, Deinen Körper und Deine Blase? Wir wollen uns die Zeit nehmen, um zu erklären, was Rückbildung genau bedeutet, warum sie Dir so guttut und wie sie am besten funktioniert.

Wir bei SENI merken immer wieder, dass der Begriff Rückbildung so selbstverständlich gebraucht wird, dass viele Frauen sich nicht trauen zu fragen, um was es dabei genau geht. Es wird einfach angenommen, dass Frauen das einfach so wissen. Aber genau dieses Missverständnis macht es uns manchmal schwer, offen über uns und unseren Körper zu sprechen. Und das ist besonders in der Schwangerschaft extrem wichtig. Denn in dieser Zeit passiert unheimlich viel mit Dir und Deinem Körper, und weil das so ist, ist Rückbildung sehr wichtig.

Rückbildung ist der Versuch, Deinen Körper in die Zeit vor der Schwangerschaft zurückzuversetzen.

Das bedeutet Rückbildung

Ganz platt gesagt, ist Rückbildung der Versuch, Deinen Körper in die Zeit vor der Schwangerschaft zurückzuversetzen. Denn während der Schwangerschaft und durch die Geburt verändert sich Dein Körper superstark. Dein Körper produziert ganz andere Hormone als sonst, Deine inneren Organe verschieben sich, Dein Beckenboden wird konstant belastet, Dein Bindegewebe wird strapaziert und bei der vaginalen Geburt wird Deine Scheide sehr gedehnt. All das bleibt natürlich nicht ohne Folgen für Dich. Viele Frauen werden durch die Schwangerschaft und die Geburt eine Zeit lang inkontinent, das ist normal. Und darum ist es so wichtig, nach der Geburt besonders achtsam zu sein.

Dein Beckenboden, Rückbildungsgymnastik und Du

Eine Geburt ist eine starke Belastung für den Körper. Rückbildungsgymnastik kann besonders dabei helfen, damit sich frischgebackene Mütter wieder ein bisschen so fühlen wie früher. Ein guter Start dafür ist Beckenbodentraining. Der Beckenboden ist sehr wichtig für Dich. Denn dieses System aus Muskeln und Nerven stabilisiert Deinen ganzen Körper. Darum ist bei aktiver Rückbildung Beckenbodentraining so wichtig – damit Du wieder Deine Mitte findest. Wir raten stark dazu, einen richtigen Rückbildungskurs zu besuchen, damit Expert*innen und Hebammen Dir am besten helfen können. Noch dazu ist so ein Rückbildungsgymnastik-Kurs eine tolle Gelegenheit, um sich mit anderen Müttern über Schwangerschaft, Geburt und Inkontinenz zu unterhalten. Denn dann merkst Du, wie viele Frauen Deine Erfahrungen und Gefühle teilen.

Rückbildung ist Selfcare

Die Zeit nach der Geburt, wo Mutter und Kind einander kennenlernen, wird oft als magisch beschrieben. Aber natürlich setzt irgendwann der Alltag wieder ein. Trotzdem ist es hilfreich, sanft in dieses neue Leben zu starten. Uns ist klar, wie viel nach der Geburt los ist. Aber es ist wichtig, dass junge Mütter sich und ihre neuen Bedürfnisse kennenlernen und dass sie darauf achten, wie es ihnen geht. Rückbildungsgymnastik ist dafür eine sehr gute Methode, weil bei den sanften Übungen oft viele Yogaelemente genutzt werden. Das ist optimal, um wieder ein Verständnis für den eigenen Körper zu entwickeln und ihn dadurch bei der Heilung zu unterstützen. Es hilft auch, ein paar der Übungen in den Alltag einzubauen. Das müssen keine langen Trainingseinheiten sein, sondern einfach ein paar simple Bewegungen, mit denen Du Dich mit Deinem Körper und Deinem Beckenboden in Verbindung bringen kannst. Die ersten Wochen nach der Geburt sind für die Mutter nämlich genauso wichtig wie für das Kind. Und wenn es beiden gut geht, ist das ein großer Erfolg.

Wann ist der Beckenboden, wie er einmal war?

Es gibt keinen absoluten Zeitpunkt, an dem die Rückbildung erfolgreich war. Denn alle Mütter sind anders. Das stimmt natürlich ebenso, was Inkontinenz nach der Geburt betrifft. Manche haben nach der Entbindung gar keine Blasenschwäche, andere verlieren immer mal wieder ein paar Tropfen. Aber nach sechs Monaten spüren die meisten eine Verbesserung. Wenn das bei Dir nicht der Fall ist, sprich gern mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt über das Thema. Übrigens macht es keinen Unterschied, ob Du einen Kaiserschnitt gehabt hast oder eine natürliche Geburt. Beides belastet Deinen Beckenboden, Deine Blase und Deinen Körper.

Ein letzter Tipp

Wir bei SENI reden offen über Inkontinenz, weil wir immer wieder merken, wie selten wir über solche Themen reden, wenn wir nicht selbst betroffen sind. Das führt oft dazu, dass wir nichts über die richtige Vorsorge wissen. Besonders Beckenbodentraining kann uns immer dabei helfen, Blasenschwäche vorzubeugen. Der richtige Zeitpunkt, um mit dem Beckenbodentraining anzufangen, ist heute. Du brauchst keine Schwangerschaft, kein Kind, keinen Kaiserschnitt und keine Geburt, um mit ein paar Übungen Deinem Beckenboden richtig zu helfen. Damit, wenn es so weit ist, Du und Dein Beckenboden optimal vorbereitet seid. Ein paar Übungen haben wir schon hier gesammelt. Also los, tu Deinem Beckenboden mit Yoga und Co. etwas Gutes. Dein Bauch, Deine Gebärmutter und Dein zukünftiges Du sagen: Danke!




Frequently asked questions

Inkontinenz – was hilft wirklich?