Mit Inkontinenz-Produkten sicher durch Tag und Nacht
Trotz Inkontinenz ein aktives und zufriedenes Leben führen? Aber klar! Eine Blasenschwäche schränkt die Lebensqualität nicht zwangsläufig ein. Es gibt zum Glück viele Mittel und Wege, mit dem Thema umzugehen und trotz Harninkontinenz das Leben zu genießen. Eine große Hilfe im Alltag können spezielle Inkontinenz-Produkte sein. Wir geben dir einen Überblick, welche Vorteile sie bieten, und erklären, warum die Hilfsmittel dein Leben erleichtern können.

Nach Angaben der Deutschen Kontinenzgesellschaft leiden in Deutschland neun Millionen Menschen an Inkontinenz bzw. häufigem Harndrang – Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer.

Unterwegs zu sein und Urin nicht halten zu können, ist keine angenehme Vorstellung. Deshalb tragen bereits viele Betroffene von Harninkontinenz schützende Einlagen oder spezielle Unterwäsche, um sich im Alltag sicher zu fühlen. Denn die Produkte nehmen nicht nur Flüssigkeit auf, sondern sind auch geruchsneutralisierend und hautfreundlich.

Es gibt verschiedene Formen von Inkontinenz. Manche Betroffene verlieren nur hin und wieder wenige Tröpfchen, etwa beim Husten, Lachen oder Niesen (leichte Inkontinenz). Andere verspüren ganz plötzlich einen unkontrollierbaren Harndrang und haben Probleme, den Urin bis zur Toilette zu halten (Dranginkontinenz). Wieder andere verlieren große Mengen an Urin oder können ihre Blase schlecht bis gar nicht mehr kontrollieren (mittlere bis starke Inkontinenz). Entsprechend groß ist das Angebot an speziellen Produkten, die dir beim Umgang mit Harninkontinenz helfen können.

Welche Inkontinenz-Hilfsmittel die richtigen für dich sind, hängt von der Schwere deiner Blasenschwäche ab. Wir haben eine Übersicht für dich zusammengestellt:
Unterwäsche

Wenn du nur von einer leichten Inkontinenz betroffen bist, kannst du tagsüber bereits mit Inkontinenz-Slips auf der sicheren Seite sein. Ihr Vorteil: Sie sind angenehm zu tragen, bestehen aus hautfreundlichem, waschbarem Material, sind atmungsaktiv und unterscheiden sich optisch oft nicht von normaler Unterwäsche.  
  
Das Besondere an der Wäsche ist ein unsichtbarer Nässeschutz, der Feuchtigkeit sicher aufnimmt und speichert und durch die Kleidung nicht sichtbar ist. Beim Schnitt hast du die Qual der Wahl, denn es gibt Inkontinenz-Unterwäsche u. a. als Panty, Hipster oder Boxer, mit und ohne Spitze. Du entscheidest, worin du dich am wohlsten fühlst.  

Tipp: Bei leichter Inkontinenz kann oftmals ein spezielles Training dabei helfen, deinen Beckenboden zu stärken und die Symptome zu lindern. Weitere Informationen über mögliche Ursachen von Harninkontinenz und entsprechende Behandlungsmöglichkeiten findest du beispielsweise in sogenannten Kontinenz-Zentren.
Inkontinenzpants

Genauso leicht wie Unterwäsche lassen sich spezielle Inkontinenzpants anziehen. Diese gibt es ebenfalls in verschiedenen Designs, allerdings sind sie darauf ausgelegt, deutlich mehr Flüssigkeit aufzunehmen. Die Pants können dir zum Beispiel ein sichereres Gefühl geben, wenn du von einer Dranginkontinenz betroffen bist. Die Inkontinenzpants eignen sich deshalb auch bei mittlerer Blasenschwäche. 

Einlagen und Vorlagen

Falls du dich fragst, ob nicht auch herkömmliche Monatsbinden als Nässeschutz bei Harninkontinenz ausreichen, müssen wir dich enttäuschen. Diese sind nämlich nicht geeignet, größere Mengen an Flüssigkeit aufzunehmen. Das Risiko, dass Feuchtigkeit aus deiner Unterwäsche austritt und unangenehme Flecken auf deiner Kleidung hinterlässt, ist also mit normalen Slipeinlagen oder Binden ziemlich groß. 
  
Einen zuverlässigeren Schutz im Alltag können dir stattdessen spezielle Inkontinenz-Einlagen und -Vorlagen bieten. Einlagen werden wie Binden in die Unterwäsche geklebt, Vorlagen durch extra Netzhosen fixiert. Sowohl Einlagen als auch Vorlagen sind besonders saugstark, bieten in der Regel einen seitlichen Auslaufschutz und sollen Gerüche absorbieren. Das kann dir Sicherheit geben, sowohl am Tag als auch in der Nacht.

Tipp: Pack, wenn du unterwegs bist, neben Ersatzwäsche möglichst auch immer mehrere Wechselvorlagen ein. Dann bist du gut vorbereitet, falls du unerwartet größere Menge Urin verlierst.

Übrigens: Inkontinenzvorlagen gibt es in unterschiedlichen Stärken sowohl für Frauen als auch für Männer. Eine entsprechende Auswahl findest du beispielsweise in Drogerien, Sanitätshäusern oder online
  
Du suchst das richtige Produkt für dich? Dieser Online-Ratgeber kann dir helfen. Auch ein Größenfinder unterstützt dich bei der Wahl des passenden Alltags-Hilfsmittels. 

Inkontinenzhosen und -auflagen

Je schwerer du von Inkontinenz betroffen bist, desto sicherer sollte dein Schutz sein. Für aktive Menschen, die Probleme haben, ihre Blase zu kontrollieren, können etwa saugstarke Vorlagen mit verschließbarem Hüftbund die passende Lösung sein. 
  
Für pflegebedürftige Menschen, die von schwerer Inkontinenz betroffen sind, sorgen beispielsweise spezielle Einweg-Inkontinenzhosen mit integrierter,  breit geformter Einlage für mehr Sicherheit im Alltag und für ein trockenes Hautgefühl. Nachts können außerdem waschbare Inkontinenzauflagen zusätzlichen Schutz bieten, etwa bei Einnässen oder bei Stuhlinkontinenz.

Katheter, Kondom-Urinale

Besonders bei bettlägerigen Personen, die keine Kontrolle mehr über ihre Blase haben, können Katheter eine gute Lösung sein. Diese verhindern, dass Urin in der Blase verbleibt oder in die Niere zurückfließt, was zu Entzündungen führen kann. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es sogar möglich, sich selbst zu katheterisieren. Dies sollte aber nur in ärztlicher Absprache, streng hygienisch und mit Desinfektionsmitteln erfolgen. 
  
Männer, die von mittlerer bis starker Inkontinenz betroffen sind und noch aktiv sind, haben zudem die Möglichkeit, diskrete Kondomurinale zur Blasenentleerung zu nutzen. Diese bestehen aus Latex oder Silikon und werden wie ein herkömmliches Präservativ über den Penis gestülpt. An der Spitze des Kondomurinals gibt es ein Ventil, an dem ein dünner Schlauch befestigt wird, sodass der Urin in einen separaten Beutel ablaufen kann, der in der Regel unsichtbar unter der Kleidung am Oberschenkel fixiert wird. 

Fazit: Inkontinenz ist nicht gleich Inkontinenz. Manche Betroffene verlieren nur ein paar Tröpfchen Urin, andere größere Mengen, und besonders ältere Menschen können oftmals ihre Blase gar nicht mehr kontrollieren. So unterschiedlich die Ausprägung der Blasenschwäche, so unterschiedlich sind auch die Inkontinenzprodukte, die im Alltag für mehr Schutz und ein sichereres Gefühl sorgen können. Ob in medizinischen Praxen, Sanitätshäusern oder mit Hilfe von Online-Ratgebern – bei der Auswahl des richtigen Produkts solltest du dich stets beraten lassen. 




Frequently asked questions
Inkontinenz – was hilft wirklich?