Harnverhalt – Wenn die Blase streikt

Hast Du schon einmal von Harnverhalt gehört? Davon spricht man, wenn man trotz starken Harndrangs und einer vollen Blase Probleme hat, Wasser zu lassen. Wir von SENI erklären Dir in diesem Artikel, wie es zum Harnverhalt kommen kann und wann sich daraus eine Überlaufinkontinenz entwickelt.

Stell Dir vor, Du hast das starke Gefühl, auf Toilette gehen zu müssen, aber Du kannst nur kleine Mengen oder tröpfchenweise Urin abgeben. Dieses Problem kann ganz plötzlich auftreten und ist zum Beispiel mit starken Schmerzen im Unterbauch oder Unruhe verbunden. Dies ist der sogenannte akute Harnverhalt.

Davon gibt es allerdings auch noch eine zweite Form, den chronischen Harnverhalt. Dieser entwickelt sich über einen längeren Zeitraum und führt zu einer Überdehnung der Blase. Das Fatale: Sie füllt sich immer mehr, ohne dass die Betroffenen Harndrang oder Schmerzen verspüren. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, an dem die Blase überläuft (Überlaufinkontinenz) und Urin unkontrolliert verloren geht. 

Tipp: Bis durch Behandlung eine Besserung der Symptome eintritt, können Inkontinenzprodukte eine gute Hilfe im Alltag sein. 

Welche Symptome sind typisch für Harnverhalt?

Du bist Dir unsicher, ob Du von Harnverhalt betroffen bist? Schau doch mal, ob Dir diese typischen Symptome bekannt vorkommen:

  • Probleme, auf Toilette mit dem Wasserlassen zu beginnen
  • Probleme, die Blase komplett zu entleeren
  • Urin fließt nur schwach oder tröpfchenweise aus der Harnröhre
  • Harndrang bleibt nach dem Wasserlassen bestehen
  • vermehrter Harndrang im Tagesverlauf, wobei immer nur kleine Mengen Urin abgegeben werden
  • kein Gefühl für eine volle Blase
  • kein Harndrang
  • starke Schmerzen oberhalb des Schambeins
  • Druckempfindlichkeit
  • häufiger nächtlicher Harndrang 

Wie kann es zu Harnverhalt kommen?

In der Regel gibt es zwei Hauptursachen für Harnverhalt. 

1. Der Durchfluss der Harnwege ist gestört, etwa aufgrund

  • von Nieren- und Blasensteinen
  • einer vergrößerten Prostata, die die Harnröhre zudrückt
  • einer Harnröhrenverengung
  • von wiederkehrenden Entzündungen in Blase und Harnwegen. 
     

Häufigster Grund eines akuten Harnverhalts ist eine gutartige Prostatavergrößerung. Deshalb sind besonders oft Männer über 50 Jahre betroffen. Allerdings können auch eine kleine oder eine bösartig veränderte Prostata eine mögliche Ursache für Harnverhalt sein. 

2. Muskel- oder Nervenfunktionen sind geschädigt, zum Beispiel aufgrund  

  • einer Blasenlähmung durch Diabetes
  • eines Schlaganfalls
  • von Multipler Sklerose
  • einer vaginalen Geburt
  • einer Verletzung des Beckens
  • von Unfällen mit Gehirn- und Rückenmarksverletzungen.

Zudem können gelegentlich auch Medikamente, etwa Anticholinergika, Antidepressiva oder Schlaftabletten, zu Harnverhalt führen. 

Wann sollte man bei einem Harnverhalt ärztliche Hilfe suchen?

Einen Harnverhalt solltest Du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn eine zu stark gefüllte Harnblase kann zu einem Rückstau von Urin in die Harnleiter oder in die Nieren führen. Das äußerst sich dann durch starke Schmerzen in der Flanke und erhöht das Risiko eines Nierenschadens. Falls Du also Probleme beim Wasserlassen bekommen solltest, suche möglichst schnell einen Arzt (Urologe/Urologin) auf. Bei einer körperlichen Untersuchung kann der Mediziner dann meist schnell mithilfe von Ultraschall eine Diagnose stellen. 

Wie wird Harnverhalt therapiert?

Die Behandlung erfolgt immer individuell. Um den Urinabfluss zu ermöglichen, ist aber in der Regel das Legen eines Katheters notwendig. Zudem wird häufig eine begleitende medikamentöse Therapie empfohlen. Nieren- oder Blasensteine können oftmals ambulant gelöst werden. Manchmal ist auch eine Operation notwendig, um die Steine aus dem Weg zu räumen. Kommt es nach dem Entfernen des Katheters und trotz der Einnahme bestimmter Medikamente erneut zu einem Harnverhalt, kann eine urologische Operation notwendig sein. 

Können auch Frauen von Harnverhalt betroffen sein?

Harnverhalt ist kein Krankheitsbild ausschließlich bei Männern. Frauen können ebenso betroffen sein. Ursache bei ihnen ist häufig eine Blasenlähmung. Darüber hinaus können eine zu enge Harnröhre, eine Blasensenkung und ein Hormonmangel zu einem akuten oder chronischen Harnverhalt führen. 




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