- Mythos 1: Nur ältere Menschen leiden an Harninkontinenz
- Mythos 2: Inkontinenz ist eine Krankheit
- Mythos 3: Meistens sind Frauen von Inkontinenz betroffen
- Mythos 4: Kaffee und Alkohol verschlimmern Deine Inkontinenz
- Mythos 5: Viel trinken verschlimmert die Inkontinenz
- Mythos 6: Inkontinenz-Hygieneprodukte sind auffällig und unbequem
- Mythos 7: Man kann nichts gegen Inkontinenz tun
Inkontinenz-Mythen – was stimmt wirklich?
Inkontinenz ist ein sensibles Thema, das von vielen Missverständnissen umgeben ist. Diese Mythen können dazu führen, dass Betroffene sich schämen oder gar nicht erst Hilfe suchen. Wir stellen sieben Mythen auf den Prüfstand und klären auf!

Mythos 1: Nur ältere Menschen leiden an Harninkontinenz
Es stimmt, dass das Risiko für Harninkontinenz mit zunehmendem Alter steigt. Theoretisch kann Inkontinenz aber in jedem Alter auftreten, und auch jüngere Menschen können betroffen sein. Besonders häufig tritt sie bei Frauen während und nach der Schwangerschaft auf, da die Belastung des Beckenbodens die Kontrolle über die Blase beeinträchtigen kann. Auch Leistungssportler sind gefährdet, insbesondere wenn sie Sportarten mit hoher Druckbelastung auf den Beckenboden wie Gewichtheben oder Laufen ausüben. Zudem gibt es neurologische Ursachen wie Multiple Sklerose oder Rückenmarksverletzungen, die unabhängig vom Alter zu Inkontinenz führen können. Kinder können ebenfalls unter Inkontinenz leiden, etwa in Form von nächtlichem Bettnässen oder auch tagsüber durch eine unreife Blasenkontrolle.
In einer Studie mit 883 Männern und 1.182 Frauen im Durchschnittsalter von 50 Jahren wurde festgestellt, dass die Prävalenz, also die Häufigkeit von Harninkontinenz mit dem Alter zunimmt*:
- 6,1 Prozent bei den 18- bis 40-Jährigen
- 9,5 Prozent bei den 41- bis 60-Jährigen
- 23 Prozent bei den über 60-Jährigen
Pflegeheime:
In Pflegeeinrichtungen liegt die Prävalenz von Harninkontinenz zwischen 73 und 75 Prozent.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Risiko für Harninkontinenz mit zunehmendem Alter steigt, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.
*Quelle:
https://link.springer.com/article/10.1007/s00120-005-0791-y
Mehr Infos dazu:
https://frauengesundheit.life/tabuthema-inkontinenz-zahlen-daten-fakten
Mythos 2: Inkontinenz ist eine Krankheit
Inkontinenz ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann. Sie kann durch Beckenbodenschwäche, neurologische Erkrankungen, hormonelle Veränderungen oder Blasenentzündungen entstehen. Auch bestimmte Medikamente, Übergewicht oder eine ungesunde Lebensweise können eine Rolle spielen. Um Inkontinenz gezielt zu behandeln, ist es wichtig, die genaue Ursache durch eine ärztliche Untersuchung abklären zu lassen. Häufig lässt sich mit gezielten Maßnahmen eine deutliche Verbesserung oder sogar Heilung erzielen.
Mythos 3: Meistens sind Frauen von Inkontinenz betroffen
Es stimmt, dass Frauen aufgrund der besonderen Belastung des Beckenbodens durch Schwangerschaft, Geburt und Wechseljahre häufiger betroffen sind als Männer. Doch auch Männer können an Inkontinenz leiden. Besonders nach Prostata-Operationen oder durch neurologische Erkrankungen können Männer Probleme mit der Blasenkontrolle bekommen. Auch eine vergrößerte Prostata kann zu Inkontinenz oder verstärktem Harndrang führen. Wichtig ist, dass sich auch Männer nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn viele Maßnahmen wie Beckenbodentraining oder spezielle medizinische Therapien helfen beiden Geschlechtern.
Frauen sind generell häufiger von Harninkontinenz betroffen als Männer, und die Prävalenz steigt mit zunehmendem Alter*.
Häufigkeit bei Frauen:
- 20–30 Jahre: 10 Prozent
- 40–50 Jahre: 25 Prozent
- über 80 Jahre: bis zu 40 Prozent*
*Quelle: https://www.laekh.de/heftarchiv/ausgabe/artikel/2024/dezember-2024/harninkontinenz
Häufigkeit bei Männern:
- 19–44 Jahre: 6,1 Prozent
- 45–65 Jahre: 11,2 Prozent
- über 65 Jahre: 21 Prozent
*Quelle: STATE OF THE ART – aerztezeitung.at
Mythos 4: Kaffee und Alkohol verschlimmern Deine Inkontinenz
Kaffee und Alkohol können tatsächlich die Symptome der Inkontinenz verschlimmern. Beide Getränke haben eine harntreibende Wirkung, die dazu führt, dass der Körper vermehrt Flüssigkeit ausscheidet.
Koffein, das nicht nur in Kaffee, sondern auch in Tee, Cola und Energydrinks enthalten ist, regt die Blase an und kann die Muskulatur überstimulieren. Dadurch entsteht ein verstärkter Harndrang, und es kann schwerer fallen, den Urin zu halten.
Alkohol hat einen ähnlichen Effekt, da er die Ausschüttung des antidiuretischen Hormons (ADH) hemmt. Dieses Hormon ist normalerweise dafür zuständig, dass der Körper Flüssigkeit speichert. Wird seine Wirkung durch Alkohol reduziert, produziert der Körper mehr Urin, was wiederum die Blase belastet. Wer unter Inkontinenz leidet, muss nicht zwingend komplett auf Kaffee oder ein Glas Wein verzichten, aber eine Reduktion kann helfen, die Blasengesundheit zu unterstützen und ungewolltem Urinverlust entgegenzuwirken.
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Mythos 5: Viel trinken verschlimmert die Inkontinenz
Der Irrglaube, dass weniger trinken Inkontinenz lindert, kann das Problem sogar verschlimmern. Wenn man zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, wird der Urin konzentrierter, was die Blase zusätzlich reizen kann. Dadurch kann der Harndrang sogar noch verstärkt werden. Zudem steigt das Risiko für Harnwegsinfekte, die wiederum Inkontinenz begünstigen. Stattdessen sollte man regelmäßig über den Tag verteilt trinken, vorzugsweise Wasser oder ungesüßte Tees, und reizende Getränke wie Kaffee, Alkohol oder kohlensäurehaltige Softdrinks nur in Maßen genießen.
Mythos 6: Inkontinenzprodukte sind auffällig und unbequem
Viele Betroffene haben Angst, dass andere ihre Inkontinenz bemerken könnten. Doch moderne Inkontinenzprodukte sind mittlerweile so diskret gestaltet, dass sie kaum von normaler Unterwäsche zu unterscheiden sind. Es gibt ultradünne, hoch saugfähige Einlagen, atmungsaktive Slips und spezielle Unterwäsche, die maximalen Schutz und Tragekomfort bieten. Zudem gibt es medizinische Hilfsmittel wie Vaginalkonen oder Pessare für Frauen, die den Beckenboden stärken und die Kontrolle über die Blase verbessern können. Finde hier die passenden Produkte und bestelle Dir zum Ausprobieren ganz einfach Dein Gratis-Testpaket zu Dir nach Hause.
Mythos 7: Man kann nichts gegen Inkontinenz tun
Inkontinenz ist in vielen Fällen behandelbar oder zumindest deutlich verbesserbar! Beckenbodentraining ist eine der effektivsten Maßnahmen, um die Muskulatur zu stärken, die Blasenkontrolle zu verbessern oder eine überaktive Blase zu regulieren. Auch Blasentraining, bei dem die Intervalle zwischen den Toilettengängen gezielt verlängert werden, kann helfen. Darüber hinaus gibt es Medikamente, physiotherapeutische Behandlungen und in bestimmten Fällen operative Eingriffe, die Inkontinenz lindern oder beseitigen können. Aber auch die richtige Ernährung oder Entspannungstechniken können bei Blasenschwäche helfen. Entscheidend ist, dass Betroffene frühzeitig ärztlichen Rat suchen und sich nicht aus Scham zurückziehen.
Beckenbodentraining und Elektrostimulation: Bei regelmäßiger Anwendung über etwa sechs Monate werden Erfolgsraten von fast 90 Prozent erzielt.*
*Quelle: Paracelsus-Kliniken
Mehr Infos dazu:
https://www.paracelsus-kliniken.de/fach/golzheim-duesseldorf/zentren/kontinenzzentrum/inkontinenz-behandlung-durch-konservative-therapie/
Inkontinenz ist ein weitverbreitetes, aber behandelbares Problem. Wer sich informiert und aktiv nach Lösungen sucht, kann selbstbestimmt und zufrieden durchs Leben gehen. Lass Dich nicht von Mythen verunsichern, sondern sprich offen über Deine Inkontinenz – mit Deinem Partner, Deiner Ärztin, einer Fachkraft oder in Selbsthilfegruppen. Du wirst mit Sicherheit viel Hilfreiches erfahren, Unterstützung bekommen und von Deiner Offenheit profitieren.
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