Wie Blasenschwäche und Blasenentzündungen zusammenhängen – Ursachen, Prävention und Tipps

Die kalte Jahreszeit bringt häufig Infekte und Blasenentzündungen mit sich, die unangenehme Folgen haben können – besonders für Menschen mit Blasenschwäche. Doch wie hängen Blasenentzündungen und Inkontinenz zusammen? Kann eine Infektion tatsächlich zu dauerhaften Problemen führen? Und was können Betroffene tun, um vorzubeugen? Wir gehen diesen Fragen auf den Grund und haben wertvolle Tipps und Strategien, um Deine Blasengesundheit auch in der Infektzeit zu schützen.

Definition, Symptome und Ursache

Bei einer Blasenentzündung handelt es sich um einen Harnwegsinfekt. Harnwegsinfektionen sind Entzündungen der Harnwege, zu denen die Nieren, die Harnleiter, die Harnblase und die Harnröhre zählen. Je nachdem welcher Abschnitt betroffen ist und wie die Entzündung verläuft, unterscheidet man verschiedene Formen der Harnwegsinfektion. Die häufigste Form ist die Blasenentzündung, medizinisch als Zystitis bezeichnet, bei der es sich um eine akute bakterielle Infektion der Harnblase handelt. Bei der interstitiellen Zystitis handelt es sich dagegen um eine chronische Blasenerkrankung mit Blasenschmerzen und ausgeprägtem Harndrang, die nicht durch Bakterien verursacht wird. 

Was genau zu diesem Krankheitsbild führt, ist noch nicht abschließend geklärt. Typische Symptome der Zystitis, also der akut bakteriellen Blasenentzündung, sind häufiger Harndrang, ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterbauch. Die Hauptursache sind meist Bakterien, die über die Harnröhre in die Blase gelangen und dort eine Entzündung auslösen. Diese Bakterien sind meist völlig harmlos und Teil unserer normalen Flora, können jedoch unter bestimmten Bedingungen, wie einer geschwächten Immunabwehr oder nach einem Kälteeinbruch, Probleme verursachen. Tatsächlich sind Frauen wesentlich häufiger betroffen als Männer. Der Hauptgrund liegt in der weiblichen Anatomie: Frauen haben eine kürzere Harnröhre, was es Bakterien erleichtert, in die Blase zu gelangen. Zudem ist der Abstand zwischen Harnröhre und Darmausgang bei Frauen geringer, was das Risiko für Infektionen erhöht. Hormonelle Veränderungen, wie sie während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auftreten, können ebenfalls das Risiko für Blasenentzündungen steigern. Etwa zehn von hundert Frauen erleben mindestens einmal im Jahr eine Blasenentzündung. Männer sind dagegen seltener betroffen, da ihre längere Harnröhre den Bakterien den Zugang zur Blase erschwert. 

Blasenschwäche durch Blasenentzündung

Aber warum kann eine Blasenentzündung zu Blasenschwäche führen? Tatsächlich kann eine wiederkehrende Blasenentzündung die Harnblase reizen und schwächen. Die Entzündung führt dazu, dass die Blasenmuskulatur überempfindlich wird, was wiederum den Harndrang verstärken kann. In manchen Fällen kann dies zu einer vorübergehenden oder sogar dauerhaften Inkontinenz führen. Grund hierfür: Die gereizte Blasenschleimhaut verkrampft sich, wodurch das Volumen der Harnblase verringert wird, was dazu führt, dass Du häufiger und dringender zur Toilette musst. Diese Überaktivität der Blase kann sich im Laufe der Zeit verstärken und zu einer chronischen Harninkontinenz führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.  

Inkontinenz und das erhöhte Risiko für Blasenentzündungen

Von Harninkontinenz Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Blasenentzündungen. Durch unvollständige Entleerung der Harnblase verbleibt Restharn, der ein idealer Nährboden für Bakterien ist. Diese Bakterien können sich vermehren und eine Entzündung hervorrufen. Zudem können die ständige Feuchtigkeit und Reizung der Haut im Intimbereich durch unkontrolliertes Wasserlassen die Abwehrbarriere der Haut schwächen und so das Eindringen von Bakterien erleichtern. Auch die Nutzung von Inkontinenzprodukten kann, wenn sie nicht regelmäßig gewechselt werden, ein zusätzliches Risiko darstellen, da sie ein feuchtwarmes Milieu schaffen, in dem sich Bakterien wohlfühlen.  

Erhöhtes Risiko in der kalten Jahreszeit

Warum sind wir gerade im Winter so anfällig für diese unangenehmen Beschwerden? Wenn die Temperaturen sinken, zieht sich unser Körper zusammen, um Wärme zu speichern. Dies gilt besonders für die Blutzirkulation in den äußeren Körperregionen. Dadurch wird mehr Blut ins Körperinnere geleitet. Die Nieren werden besser durchblutet und es kommt zu verstärkter Urinbildung (Kältediurese). Die reduzierte Blutzirkulation in den äußeren Körperregionen kann jedoch die Immunabwehr schwächen und die Harnblase anfälliger für Infektionen machen. Kalte Füße und ein kalter Unterleib sind oft die ersten Anzeichen dafür, dass unser Körper gegen die Kälte kämpft. Diese Kälte kann dazu führen, dass sich die Blasenmuskulatur verkrampft, was die vollständige Entleerung der Blase erschwert. Restharn bleibt zurück – optimale Bedingungen für Bakterien. Wir können unseren Körper aber an Kälte gewöhnen. Mit Wechselduschen oder Eisbaden können wir resistenter gegen Kälte werden und unsere Abwehrkräfte stärken. Dies sollte natürlich nicht während einer akuten Blasenentzündung passieren. Ein weiterer Aspekt ist, dass viele Menschen im Winter weniger Durst verspüren und daher weniger trinken. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist jedoch entscheidend, um die Blase regelmäßig zu spülen und Bakterien auszuschwemmen. Wenn wir zu wenig trinken, konzentriert sich der Urin, was wiederum das Risiko einer Blasenentzündung erhöht. 

Vorbeugende Maßnahmen

Doch keine Sorge, es gibt viele Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, um Dich vor einer Blasenentzündung zu schützen. Zuallererst ist es wichtig, dass Du Dich warm hältst, besonders im Beckenbereich. Warme Kleidung und das Vermeiden von Unterkühlung können einen großen Unterschied machen. Wie wäre es also mit einem neuen Paar Kuschelsocken? Auch ausreichendes Trinken ist essenziell, um die Harnblase regelmäßig zu spülen und Bakterien auszuschwemmen. Hier eignen sich verdünnte Säfte, Wasser und in der kalten Jahreszeit natürlich heiße Kräuter- und Früchtetees. Kaffee und Schwarztee sollten nur in Maßen getrunken werden. Regelmäßige Toilettengänge verhindern, dass sich Restharn bildet, und eine sanfte, aber gründliche Intimhygiene hilft, die natürliche Barrierefunktion der Haut zu erhalten. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung stärken Dein Immunsystem und machen Dich generell weniger anfällig für Infektionen.  

Behandlung von Blasenschwäche und Umgang bei Blasenentzündung

Falls Du doch von einer Blasenentzündung betroffen bist, ist es wichtig, schnell zu handeln. Bei Symptomen wie häufigem Harndrang, einem brennenden Gefühl oder Schmerzen beim Wasserlassen ist ein Arztbesuch unbedingt ratsam, um eine passende Behandlung, oft in Form einer Antibiotika-Therapie zu erhalten. Parallel dazu können Wärme und spezielle Blasentees wohltuend sein. Halte Dich an die ärztlichen Anweisungen und gönn Dir Ruhe, um Deinem Körper die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen. Für die Behandlung von Inkontinenz gibt es ebenfalls viele Ansätze. Spezielle Übungen für den Beckenboden stärken die Muskulatur und verbessern die Kontrolle über die Harnblase. Spezielle Inkontinenzprodukte bieten Sicherheit und Komfort im Alltag und helfen Dir, Dein Leben unbeschwert zu genießen. Scheue Dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die für Dich beste Behandlung zu finden. 

Auch wenn die kalte Jahreszeit Menschen mit Inkontinenz vor besondere Herausforderungen stellen mag, mit den richtigen Maßnahmen kannst Du einer Blasenentzündung und deren Folgen gut vorbeugen. Bleib achtsam, halte Dich warm und achte auf Deine Blasengesundheit, so steht einem Herbstspaziergang oder Schneevergnügen nichts im Wege und Du kommst trockenen Fußes und mit einem Lächeln durch den Winter.  




Fragebogen Testpaket

Finde jetzt Dein perfektes #lebenohnedruck Testpaket

Finde jetzt raus, welches Produkt Dir am besten helfen kann und bestell Dir kostenlos Dein Leben ohne Druck Testpaket.




Entdecke weitere Blogtexte

Harndrang im Winter

Vielleicht ist Dir schon aufgefallen, dass Du im Winter, wenn es kalt ist, häufiger Wasser lassen musst als sonst. Keine Sorge, dies ist in der Regel kein Anzeichen für eine Blasenschwäche, sondern eine ganz normale körperliche Reaktion, die auch als Kältediurese bezeichnet wird. Wie es dazu kommt und wie Du Deine Blase im Winter gesund hältst, erfährst Du hier. 

Zum Beitrag
Herbstliche Selbstfürsorge bei Inkontinenz: Zeit für Dich, Entspannung und Genuss

Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit für Deine Selbstfürsorge. Die kürzeren Tage und das kühlere Wetter laden dazu ein, das Tempo zu drosseln und sich kleinen Momenten des Wohlbefindens zu widmen. Besonders für Menschen, die von Harninkontinenz betroffen sind, ist es wichtig, sich selbst Gutes zu tun und Stress zu reduzieren. Diese positiven Impulse wirken sich in der Regel günstig auf die Symptome Deiner Blasenschwäche aus. Hier sind ein paar herbstliche Inspirationen für Deine Me-Time, um Dich und Deine Blase zu verwöhnen. 

Zum Beitrag
Prophylaxe – So beugst Du Harninkontinenz vor

Früh übt sich – diese Weisheit gilt auch für die Prophylaxe von Harninkontinenz. Diese tritt übrigens nicht ausschließlich mit zunehmendem Alter auf. Auch junge Menschen, die zum Beispiel Leistungssport betreiben, können bereits Probleme bekommen, ihren Urin zu halten. Wir können Dir zwar nicht garantieren, dass Du die volle Kontrolle über Deine Blase ein Leben lang behälst. Doch das Risiko, von Blasenschwäche betroffen zu sein, kannst Du tatsächlich senken. Hier sind unsere zehn Tipps zur Vorbeugung von Harninkontinenz.

Zum Beitrag