Wie Dein Mikrobiom Deine Blase schützt

Die Blase ist mehr als ein Speicherorgan – sie ist Teil eines fein abgestimmten Systems, das stark vom Mikrobiom beeinflusst wird. Dieses Mikrobiom findet sich nämlich nicht nur auf der Haut oder im Darm, sondern auch in der Blase. Hier erfährst Du, wie die Mikroorganismen rund um Deine Blase Deine Harnwegsgesundheit beeinflussen, wie sich das auf Blasenschwäche und Inkontinenz auswirkt – und was Du tun kannst, um das Blasenmikrobiom zu unterstützen.

Die Blase und ihr geheimes Ökosystem

Wenn wir an Mikroorganismen denken, kommen uns meist der Darm oder die Haut in den Sinn. Kaum jemand weiß: Auch die Blase hat ein eigenes Mikrobiom. Lange ging die Medizin davon aus, dass Urin steril sei. Heute wissen wir: Das stimmt nicht. In einer gesunden Blase leben verschiedene nützliche Bakterienarten – und sie spielen eine größere Rolle für die Gesundheit, als man lange Zeit annahm. 

Was ist das Blasenmikrobiom?

Das Mikrobiom beschreibt die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die in einem bestimmten Bereich des Körpers leben – also Bakterien, Pilze und andere Kleinstlebewesen. Während das Darmmikrobiom schon lange erforscht ist, genießt das Blasenmikrobiom erst seit Kurzem wissenschaftliche Aufmerksamkeit. Fest steht: In einer gesunden Blase leben vor allem Lactobacillus-Arten (bekannt aus der vaginalen Flora) und andere Bakterien, die in einer Balance zusammenarbeiten. 

Ist dieses Gleichgewicht gestört – etwa durch Antibiotika, hormonelle Veränderungen, Stress oder eine übertriebene Hygiene –, kann das zu Problemen führen. Häufige Harnwegsinfekte, eine Reizblase oder sogar Inkontinenz können die Folge sein. 

Gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen?

Ja – das Blasenmikrobiom existiert bei allen Menschen, aber es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede. Frauen haben aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre und der Nähe zur Vagina häufiger ein Mikrobiom, das Lactobacillus-Arten enthält – Bakterien, die eine wichtige Rolle für die vaginale und die Blasengesundheit spielen. 

Bei Männern sind andere Bakterienarten häufiger vertreten, etwa Corynebacterium oder Staphylococcus-Spezies. Die Zusammensetzung kann außerdem durch die Prostata beeinflusst werden. Bei Männern scheint das Mikrobiom ebenfalls eine Rolle bei der Infektabwehr und der allgemeinen Harnwegsgesundheit zu spielen, auch wenn hier die Forschung noch am Anfang steht. 

Wichtig ist: Die Pflege eines gesunden Mikrobioms ist für alle Geschlechter sinnvoll, auch um Beschwerden wie wiederkehrende Infekte oder eine Reizblase zu vermeiden. 
 

Wie schützt das Mikrobiom die Blase?

Ein intaktes Mikrobiom wirkt wie ein natürlicher Schutzschild: Es hält unerwünschte Keime in Schach, indem „gute“ Bakterien die Plätze an der Blasenschleimhaut besetzen. Gleichzeitig unterstützt es das Immunsystem bei der Abwehr von Entzündungen und stabilisiert die Schleimhaut, indem es deren Barrierefunktion fördert. Ein gesunder mikrobieller Film hilft also dabei, das Eindringen von krankmachenden Erregern zu verhindern – ein wichtiger Aspekt insbesondere bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten

Mikrobiom, Infekte und Inkontinenz

Gerät das Blasenmikrobiom aus der Balance, können sich problematische Keime leichter ausbreiten. Das Risiko für Infektionen steigt – und mit ihnen die Gefahr, dass sich chronische Reizzustände oder sogar eine Überaktivität der Blase entwickeln. 

Auch bei Inkontinenz spielt das Mikrobiom eine Rolle. Es gibt Hinweise darauf, dass wiederkehrende Infektionen die Blasenmuskulatur und Nervenbahnen reizen können – was zu Dranginkontinenz führen kann. Zudem kann ein Ungleichgewicht der vaginalen Flora Einfluss auf die Blase nehmen, da beide Bereiche eng miteinander verbunden sind. 

Betrachtet man nicht nur Blasenentzündungen, sondern Harnwegsinfekte allgemein, sind Studien zufolge bis zu acht von zehn Frauen mindestens einmal im Leben betroffen. Mit dem Alter steigt die Erkrankungshäufigkeit deutlich an. Pro Jahr erkranken elf Prozent der Frauen, etwa jede dritte davon erleidet drei oder mehr Infekte innerhalb eines Jahres.* 

Die Häufigkeit von Harnwegsinfekten (HWI) bei Männern ist deutlich geringer als bei Frauen. Im höheren Alter steigt das Risiko deutlich, vor allem durch Prostatavergrößerung, Blasenentleerungsstörungen oder Kathetergebrauch. Schätzungen zufolge erleidet etwa jeder zehnte Mann im Laufe seines Lebens mindestens einen Harnwegsinfekt.

* Quelle: spektrum.de 
Mehr Infos: https://www.spektrum.de/news/staendig-blasenentzuendung-wenn-harnwegsinfekte-immer-wiederkommen/2125227 

Was Du tun kannst, um das Blasenmikrobiom zu stärken

Die gute Nachricht: Du kannst einiges tun, um das Gleichgewicht in der Blase zu fördern – ganz ohne aufwendige Therapien.

Ernährung und Lebensstil 

  • Probiotische Lebensmittel wie Naturjoghurt, Kefir oder fermentiertes Gemüse liefern wertvolle Bakterien.
  • Präbiotische Ballaststoffe (z. B. aus Hafer, Zwiebeln oder Chicorée) fördern das Wachstum gesunder Mikroben.
  • Viel trinken – Wasser oder ungesüßte Kräutertees spülen die Blase durch.

Intimhygiene mit Maß

  • Verzichte auf aggressive Intimwaschlotionen. Sorgfältige Pflege mit geeigneten Produkten hilft der Haut, sich zu regenerieren und zu schützen.
  • Wasche den Intimbereich nur mit Wasser oder pH-neutralen Produkten.  
  • Wähle atmungsaktive Unterwäsche aus Baumwolle.

Vorsicht bei Antibiotika 

  • Nimm Antibiotika nur, wenn sie wirklich notwendig sind.
  • Unterstütze Dein Mikrobiom nach einer Behandlung mit gezielten Probiotika (idealerweise in Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt).

Hole Dir Unterstützung

Eine gesunde vaginale Umgebung wirkt sich direkt positiv auf die Blase aus. Besonders in den Wechseljahren kann es hilfreich sein, mit Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt über hormonfreie oder lokale Hormontherapien zu sprechen, die die Schleimhäute stärken.

Auch Männer können aktiv etwas für ihr urogenitales Mikrobiom tun, etwa durch eine ausgewogene Ernährung, einen bewussten Umgang mit Antibiotika und die Pflege einer gesunden Hautflora im Intimbereich. Wer Beschwerden wie häufige Infekte oder Reizsymptome hat, sollte zudem ärztlich abklären lassen, ob eine Störung des Mikrobioms oder der Prostatafunktion vorliegt. 

So unsichtbar es ist, so kraftvoll ist seine Wirkung: Das Blasenmikrobiom schützt Dich vor Infekten, stärkt die Schleimhaut und kann Beschwerden wie Reizblase oder Inkontinenz abmildern. Wer sein Mikrobiom unterstützt, stärkt nicht nur seine Blasengesundheit – sondern gewinnt ein Stück Lebensqualität zurück. 




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