Du planst einen Badeurlaub und bist betroffen von einer Belastungsinkontinenz, einer Stressinkontinenz oder einer Mischform? Dann lohnt es sich, besondere Szenarien im Kopf durchzuspielen: Überlege Dir vorab, was Du in der jeweiligen Situation brauchst und was zu tun ist. Auch wenn es etwas Mehraufwand bedeuten kann, eine gute Planung und Organisation wird sich auszahlen. Sie kann der Schlüssel für Deinen stressfreien Urlaub sein. Rechtzeitig vor dem Kofferpacken könntest Du Dich zum Beispiel über Inkontinenz-Bademode informieren und erwägen, ob so etwas für Dich infrage kommt. Spezielle Inkontinenzbadehosen oder -anzüge unterscheiden sich optisch nicht von normaler Bademode, es ist lediglich ein nicht sichtbarer Sicherheitsslip integriert. Je nach Schwere Deiner Blasenschwäche kann diese wasserdichte Bademode, die es für Frauen, Männer und Kinder gibt, eine Antwort auf Deine Bedürfnisse sein. Denn nicht zu schwimmen ist auch keine Lösung. Schwimmen ist nicht nur ein gesunder Sport, sich schwerelos im Wasser zu bewegen ist zudem eine herrliche Art zu entspannen.
Ab an den Strand!
Die Urlaubszeit ist die schönste Zeit des Jahres, wir haben sie uns alle verdient. Vor allem Sonne, Strand und Meer stehen ganz oben auf der Liste der beliebtesten Urlaubsvorstellungen. Von Inkontinenz Betroffene belasten sich beim Gedanken an einen Badeurlaub aber oft unnötig mit Sorgen und Ängsten. Damit wirklich jede:r diese herrliche Zeit im kühlen Nass unbeschwert genießen kann, haben wir ein paar wertvolle Tipps für Dich zusammengestellt.

Schwimmen ist ein gesunder Sport und sich schwerelos im Wasser zu bewegen ist zudem eine herrliche Art zu entspannen.
Planung ist alles
Apropos schwimmen
Hast Du Dich schon mal gefragt, warum man ausgerechnet dann auf die Toilette muss, wenn man gerade ins Wasser gegangen ist? Gerade eben auf dem Badetuch war noch alles entspannt, aber kaum schwimmt man im Wasser, steigt der Harndruck und man muss plötzlich ganz dringend auf die Toilette. Diesen Effekt nennt man den Gauer-Henry-Reflex. Er funktioniert so: Während des Badens schweben wir und mindern die Schwerkraft, so versammelt sich ein größerer Teil unseres Blutes in der Körpermitte und auch im Herzen. Der Wasserdruck wirkt außerdem wie ein Kompressionsstrumpf auf Arme und Beine und verengt die Gefäße in den Gliedmaßen. Das Herz registriert, dass der Blutdruck anscheinend gestiegen ist. Dagegen lautet die Notfallstrategie des Körpers: Druck ablassen! Der Niere wird gemeldet: Schnell entwässern! Das tut sie – und füllt die Blase mit Urin. Der gleiche Mechanismus ist übrigens am Werk, wenn wir frieren: Auch dann müssen wir häufiger aufs Klo, weil die Kälte das Blut in die Körpermitte treibt, um die lebenswichtigen Organe zu schützen.
Hilfreiche Apps und eine Notlösung
Mittlerweile gibt es viele tolle Apps, wie Toiletten Scout, Toilet Finder oder WC-Finder, die Dir verraten, wo Du das nächstgelegene stille Örtchen findest. Wer keine Extra-App herunterladen möchte, kann in fremden Städten und Ländern auch einfach auf Reiseführer und Tourismus-Websites zurückgreifen. Sie enthalten Informationen über öffentliche Toiletten oft sogar mit Rezensionen und Empfehlungen anderer Reisender, wie sauber und gut zugänglich diese sind. Wenn Du planst, an den Strand zu fahren, informiere Dich im Vorfeld, ob sanitäre Anlagen vor Ort gegeben sind. Denn nicht jeder Strand bietet öffentliche Toiletten an. Auch vor dem Schwimmbad- oder Poolbesuch kannst Du Dich im Vorfeld informieren, wo genau sich die Toiletten befinden, damit alles glattläuft, wenn’s schnell gehen muss. Am besten gehst Du vor jedem Gang ins Wasser auf die Toilette. Ist weit und breit keine Toilette in Sicht, bleibt Dir eventuell nichts anderes übrig, als Dich dort zu erleichtern, wo Du gerade bist – im Wasser. Aber bitte nur im Meer und nicht im Pool! Schadet das dem Meerwasser? Mitnichten. Eine Studie zeigt sogar, dass der Urin gut für die Ozeane ist. Damit dies möglichst diskret passiert, vergewissere Dich, dass Du weit genug von anderen Menschen entfernt bist. Sind noch Schwimmer in der Nähe, beweg Dich so weit wie möglich von ihnen weg. Auch wenn sie nicht direkt sehen würden, was Du tust, könnte es passieren, dass sie plötzlich einen Hauch von Wärme im Wasser spüren und sich ihren Teil denken können. Entferne Dich jedoch lieber nach rechts oder links und nicht zu weit aufs offene Meer hinaus.
Hilfsmittel gut organisieren
Mehr ist hier ausnahmsweise mal mehr: Deck Dich ausreichend mit Hilfsmitteln wie Einlagen, Feuchttüchern und Plastiktüten für eine problemlose Entsorgung ein, um den Bedarf unterwegs gut zu managen. Praktische Inkontinenzprodukte findest Du hier. Tipp: Packe Dir entsprechend zusammengestellte Versorgungspäckchen in verschiedene Gepäckstücke. So verlierst Du nicht Deinen ganzen Vorrat auf einmal für den Fall, dass ein Koffer verloren geht oder Deine Tasche geklaut wird. Auch entsprechende Hygiene- und Pflegeprodukte können in warmen Regionen vonnöten sein, daher sind Hautschutzcremes und Feuchttücher wertvolle Reisebegleiter.
Durch langes Sitzen und eventuelles Schwitzen kann Deine Haut mit Reizungen reagieren. Zudem sind öffentliche Toiletten oft nicht wirklich sauber. Um eine entsprechende Hygiene herzustellen und Dich vor Infektionen zu schützen, sind Reinigungstücher und Desinfektionsspray hilfreich.
Trinken hilft
Es mag verlockend sein, die Trinkmenge einzuschränken, um seltener auf die Toilette zu müssen. Doch dies ist gerade für Menschen mit Blasenschwäche keine gute Idee. In warmen Ländern und bei körperlicher Aktivität braucht der Körper mehr Flüssigkeit. Statt weniger zu trinken, solltest Du vor Ausflügen lieber besonders harntreibende Getränke mit Kohlensäure, Kaffee oder schwarzen Tee vermeiden und stattdessen lieber zu stillem Wasser, Saftschorlen oder Kräutertees greifen. Um unterwegs ausreichend mit Flüssigkeit versorgt zu sein, empfiehlt es sich, immer eine Flasche mit stillem Wasser dabei zu haben, denn das Leitungswasser eignet sich in vielen Urlaubsländern nicht als Trinkwasser.
Kommunikation
Wenn Du es nicht sowieso schon tust: Ein offener Umgang mit Deiner Blasenschwäche Deinem Reisepartner oder Deiner Reisepartnerin gegenüber ist absolut empfehlenswert. Denn schließlich wollt ihr den Urlaub gemeinsam genießen und eine unvergessliche Zeit erleben. Dein Gegenüber könnte sich abgewiesen fühlen, wenn er oder sie merkt, dass Du etwas verheimlichst. Eine Dir zugewandte und liebevolle Person wird Dein Anliegen verstehen und mit Dir zusammen die damit verbundenen Herausforderungen meistern.
Gesunde Gewohnheiten beibehalten
Im Urlaub wollen wir es uns gut gehen lassen. Dazu gehört für viele der Wein zum Abendessen, der Eiskaffee am Nachmittag und ein reichhaltiges Abendessen. Dabei sollten wir unsere Gesundheit aber nicht vergessen. Wer unter Inkontinenz leidet, tut sich den größeren Gefallen, wenn eine gesunde Lebensweise aufrechterhalten wird. Dazu gehört vor allem, ausreichende Mengen Wasser zu trinken oder verdünnte Säfte oder Tee (keinen Schwarz- oder Grüntee). Selbst wenn es schwerfallen mag, alkohol- und koffeinhaltige Getränke sollten gemieden werden, da diese die Blase unnötig stimulieren können. Auch stark gewürzte oder säurehaltige Speisen sind keine gute Idee, weil auch diese die Blase reizen können. Mehr zu diesem Thema findest Du in unserem Artikel „Die richtige Ernährung für Dich und Deine Blase“.
Deine Inkontinenz mag eine gewisse Planung verlangen, aber bei all den Sachen, die es zu organisieren und zu bedenken gibt, solltest Du nicht vergessen: Du bist in Deinem wohlverdienten Urlaub und Deine Blasenschwäche steht hier nicht im Vordergrund – die Hauptrolle spielst Du selbst!
Also ab an den Strand! Wir wünschen Dir einen wunderbaren Urlaub!
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