• Ursachen für unkontrollierten Harnverlust
• Sorglos husten und niesen
• Schutz in der kalten Jahreszeit 
• Chronischer Husten schwächt den Beckenboden

Bei einer Belastungs- oder Stressinkontinenz kann der Beckenboden den im Alltag auftretenden Belastungen nicht standhalten. Die anatomischen Unterschiede zwischen Frau und Mann spielen hierbei eine Rolle. Der Beckenboden des Mannes ist grundsätzlich muskulöser. Frauen hingegen verfügen über einen Beckenboden mit höherem Bindegewebsanteil. Dies ermöglicht eine höhere Flexibilität, die gerade in der Schwangerschaft sehr wichtig ist. Zudem deckt der Beckenboden der Frau drei Körperöffnungen (Anus, Vagina, Harnröhre) ab, der Beckenboden des Mannes nur zwei Körperöffnungen (Anus, Harnröhre). Mit zunehmendem Alter lässt gerade bei Frauen die Muskulatur nach, was durch hormonelle Veränderungen oder Übergewicht verstärkt werden kann. Ein einfaches Lachen oder Springen kann in dem Fall schon dazu führen, dass ungewollt ein paar Tröpfchen entweichen. Beim Husten oder Niesen entsteht für einen kurzen Moment ein enormer Druck im Bauchraum. Wenn die Beckenbodenmuskeln nicht ausreichend stark sind, kann der Druck, der über das Zwerchfell auf den Beckenboden wirkt, nicht abgefedert werden. Dies führt dazu, dass der Urin nicht gehalten werden kann – seien es ein paar Tröpfchen oder eine größere Menge Flüssigkeit. 

Haben wir uns einen Infekt eingefangen, sind wir so oder so schon geplagt. Und als wenn das nicht genug wäre, können Husten und Niesen Menschen mit Blasenschwäche zusätzlich stressen. Die Angst, ungewollt Urin zu verlieren, schwingt mit jedem Kribbeln in der Nase und jedem Hustenreiz mit. Deswegen kommen hier ein paar effektive Tipps, die Dir helfen können, beim Husten und Niesen sicherer zu sein:  
  
1. Aufrechte Haltung: Versuche, beim Niesen oder Husten aufrecht zu sitzen oder zu stehen. Eine aufrechte Wirbelsäule hilft, den Beckenboden besser anzuspannen.  
     
2. Blickrichtung: Wenn Du beim Husten oder Niesen nach oben oder über die Schulter schaust, kann das den Druck im Bauchraum verringern.  
  
3. Beckenboden aktivieren: Vor dem Husten oder Niesen kannst Du Deine Beckenbodenmuskeln anspannen und die Beine überkreuzen, um zusätzlichen Halt zu geben.  

4. Beckenbodentraining: Regelmäßiges Training der Beckenbodenmuskeln hilft, den ungewollten Urinabgang zu reduzieren oder sogar zu verhindern. 

5. Schutz: Produkte wie Slipeinlagen und Einwegslips von SENI/Leben ohne Druck bieten zuverlässigen Schutz vor Feuchtigkeit und unangenehmen Gerüchen.

Ob mit oder ohne Blasenschwäche, am besten halten wir uns die Infekte vom Hals, um die damit einhergehenden Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Es ist aber nicht nur wichtig, die üblichen Erkältungsinfekte zu vermeiden. Frauen mit Blasenschwäche neigen zudem zu Blasenentzündungen, die durch Bakterien ausgelöst werden, die von außen über die Harnröhre in die Harnblase gelangen. Kälte allein löst Blasenentzündungen zwar nicht aus, trotzdem kannst Du Dich schützen. Trage wärmende Unterwäsche und Socken und vermeide es, auf kaltem Untergrund zu sitzen. Kälte kann zu verminderter Durchblutung zum Beispiel in der Beckenregion führen, das Immunsystem schwächen und so eine Infektion mit den bereits vorhandenen Bakterien begünstigen. Regelmäßiges und gründliches Händewaschen bewahrt Dich vor ungewollten Krankheitskeimen. Und mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und ausreichend Flüssigkeit stärkst Du Dein Immunsystem von innen. 

Wenn Du unter ständigem Husten leidest, beispielsweise durch eine chronische Bronchitis, kann Dein Beckenboden auf Dauer derart geschwächt werden, dass im späteren Lebensalter eine Harninkontinenz auftritt. Häufiges Husten schwächt vor allem bei Frauen die Beckenbodenmuskulatur und kann Inkontinenz zur Folge haben. Betroffene, die unter ständigem Husten leiden, sollten daher beim Husten den Beckenboden anspannen, um den Druck auf das Beckenbodengewebe zu verringern. Auch ein zusätzliches Beckenbodentraining wird in diesem Fall empfohlen. Wenn Du unter chronischem Husten leidest, solltest Du dies unbedingt von einer Ärztin oder einem Arzt abklären lassen.
  
Denk daran, Du bist nicht allein mit diesen Herausforderungen. Es gibt Möglichkeiten und Hilfsmittel, Deinen Alltag nicht nur in der Infektzeit unbeschwert und sorgenfrei zu gestalten.