Blasenschwäche durch Krebs

Wie Inkontinenz und Krebs zusammenhängen

Die Diagnose Krebs schockt und wirft im Schleudergang aus dem gewohnten Leben. Auf einmal heißt es: Chemo, Bestrahlung, unzählige Medikamente, Schwäche, Übelkeit und Haarverlust während der Therapie. Natürlich gibt es viele Ratgeber für Patienten, die dabei helfen können, diese Lebenslage durchzustehen. Aber dennoch wird das Thema Krebs und seine Therapie oft verschwiegen. Genauso wie eine Nebenwirkung der Therapie: Inkontinenz. Dabei leidet etwa ein Drittel der Krebspatienten an Harninkontinenz.

Etwa 1/3 der Krebspatienten leidet an Harninkontinenz.

  • Inkontinenz kann bei vielen Krebsarten auftreten.
  • Es ist gerade in dieser Situation wichtig, über Blasenprobleme offen zu reden.
  • Früh erkannt und behandelt, stehen die Chancen gut, dass die Harninkontinenz nur vorübergehend besteht.

Das vergessene Problem

Gefragt wird nach einer Belastungs- oder Dranginkontinenz in der Regel nicht und betroffene Patienten sprechen ungern von sich aus darüber. Daher wird die Inkontinenz nur bei etwa fünf Prozent der Betroffenen während einer Nachkontrolle entdeckt. Bei Blasenkrebs gehört die Behandlung der Dranginkontinenz dazu. Zwar kennt man auch die Zusammenhänge zwischen der Behandlung von Prostatakrebs und der möglichen Folge einer Belastungsinkontinenz, aber das Wissen darüber, dass Inkontinenz auch bei vielen anderen Krebsformen auftreten kann, ist nicht sehr verbreitet. So ist es auch bei Erkrankungen wie Lungen- oder Blutkrebs ein Thema, obwohl diese Krebsarten auf den ersten Blick gar nichts mit den Harnwegen zu tun haben. Und auch größere Operationen im Unterleibsbereich können zur Harninkontinenz führen. Folglich sollte ein spezielles Beckenbodentraining fester Bestandteil einer Reha sein.

„Du bist nie allein, also rede darüber, wie es Dir geht.“

Darüber reden hilft

Die Krebsdiagnose ist ein Schock, das ist klar. Es ist eine Krankheit, die das ganze Leben umkrempelt und die auch einsam machen kann. Das Gefühl, sich alleingelassen zu fühlen, kennt wahrscheinlich jeder Patient. Darum ist es so wichtig, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Darüber zu reden hilft. Und es gibt nichts, für das man sich schämen müsste. Begleiterscheinungen wie Inkontinenz isolieren nur dann, wenn wir nicht darüber reden. Die ersten Worte können schwierig sein, aber danach wird es viel einfacher, zusammen eine Lösung zu finden. So ist beispielsweise ein gezieltes Beckenbodentraining eine gute Möglichkeit der Behandlung einer Belastungsinkontinenz.

Der Krebs geht, die Blasenschwäche bleibt

Solltest Du betroffen sein, sprich das Thema offen bei Deinen Ärzten an. Nicht nur, damit es Dir seelisch besser geht. Sondern auch, weil sich ansonsten eine hartnäckige Harninkontinenz entwickeln kann, die viel Disziplin erfordert, um sie in den Griff zu bekommen. Früh erkannt und behandelt, stehen die Chancen gut, dass die Inkontinenz nur vorübergehend besteht. Für Deine blasenschwache Phase gibt es praktische Hilfsmittel zwischen denen Du, je nach Stärke Deiner Inkontinenz, wählen kannst. Das Angebot reicht von dünnen Inkontinenzeinlagen bis hin zu Inkontinenzhosen.

„Eins ist sicher: Es gibt die richtige Lösung speziell für Dich!“