Die gute Nachricht vorweg: Inkontinenz ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Davon betroffen sein können Frauen und Männer jeden Alters. Ob eine Schwangerschaft, eine Geburt, hormonelle Veränderungen, Operationen oder Harnwegsinfektionen – die Auslöser sind häufig ganz unterschiedlich. Deshalb ist es wichtig, dass du den Grund für deine Blasenschwäche herausfindest. Nur so findest du die für dich passende Therapieform, mit der du deine Inkontinenz oft in den Griff bekommst oder zumindest verbessern kannst. Fachlich erfahrene Ansprechpartner*innen findest du deutschlandweit in Kontinenzzentren, die häufig direkt an Kliniken angeschlossen sind.
Inkontinenz bei der Arbeit – Tipps & Tricks
Inkontinenz, also unkontrollierter Harnverlust, kann eine echte Herausforderung im Job sein. Das ist insbesondere bei körperlich schwerer Arbeit der Fall, wenn du deinen Urin unter Belastung nur schwer halten kannst. Auch im Schichtdienst oder in der Produktion ist der häufige Gang zur Toilette nicht immer möglich. Was also tun? Zuallererst: Mach dir keinen Kopf! Die Inkontinenz wird deine Leistung nicht schmälern und dich als Arbeitskraft nicht schwächen. Und garantiert bist du nicht die einzige Person in deinem beruflichen Umfeld, die von Inkontinenz betroffen ist. Viele schämen sich jedoch, offen darüber zu sprechen. Schade eigentlich, denn es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, gut damit zurechtzukommen – auch bei der Arbeit. Wir haben ein paar einfache Tipps für dich zusammengestellt.
Was ist Inkontinenz?
Wie zeigt sich Inkontinenz?
Falls du immer wieder ganz plötzlich zur Toilette musst und deinen Urin nicht bis dahin halten kannst, leidest du wahrscheinlich an einer Dranginkontinenz. Zu den möglichen Ursachen gehören u. a. Blasensteine oder eine Blasenentzündung.
Anzeichen einer Stressinkontinenz ist hingegen der Verlust von Urin beim Husten, Niesen, bei Sport oder bei körperlicher Anstrengung. Diese entwickelt sich z. B. nach einer Schwangerschaft oder nach einer Geburt.
Tipps für den Umgang mit Inkontinenz bei der Arbeit
- Keine Frage, über Inkontinenz zu sprechen, fällt nicht leicht. Doch nur, wenn du offen mit Verantwortlichen in deinem engen beruflichen Umfeld darüber sprichst, bekommst du Verständnis und idealerweise auch Unterstützung. Dabei musst du auch nicht zu sehr ins Detail gehen. Eine Info, dass du aus medizinischen Gründen aktuell in der Nähe von Toiletten bleiben musst, sollte reichen. Auch ein ärztliches Attest ist hier hilfreich. Und vielleicht sind sogar räumliche Anpassungen deines Arbeitsplatzes möglich, sodass du schneller und öfter Zugang zu Toiletten bekommst.
- Versuche bei der Arbeit, Stress zu vermeiden. Das gilt auch in Bezug auf Toilettengänge. Plane am besten schon vor Beginn deiner Arbeitszeit ein paar Minuten ein, um in Ruhe auf Toilette gehen zu können. Auch im weiteren Verlauf deines Arbeitstages kannst du feste Zeiten für Toilettenpausen einplanen. Auf Dauer kannst du dann versuchen, die Abstände zwischen den Toilettengängen in kleinen Schritten immer weiter auszudehnen. Dies hilft dir, deine Blase zu trainieren.
- Versuche, am Tag mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit (am besten Wasser oder ungesüßten Tee) zu trinken. Zugegeben, das erhöht zwar den Druck auf deine Blase, gleichzeitig hilft es aber, deine Blase zu trainieren. Trinkst du zu wenig, besteht zudem die Gefahr, dass dein Körper dehydriert und die Blaseninnenhaut gereizt wird. Dann kann es passieren, dass du trotz kleiner Urinmengen immer wieder auf Toilette gehen musst. Koffeinhaltige Getränke solltest du meiden. Sie können harntreibend wirken. Auch Fruchtsäfte können die Blasenschleimhaut reizen.
- Führe ein Ernährungstagebuch und ein Trinkprotokoll. Dies hilft dir, zu erkennen, wie und ob sich bestimmte Lebensmittel und Getränke auf deine Inkontinenz auswirken.
- Bequeme und leicht zu öffnende Kleidung ist praktisch, besonders wenn die Blase unangenehm drückt und es auf der Toilette schnell gehen muss. Wechselkleidung dabei zu haben, kann dir zudem Sicherheit geben.
- Je nach Ursache der Inkontinenz gibt es verschiedene Produkte, die dir im Alltag helfen können. Dazu gehören z. B. spezielle Inkontinenz-Einlagen, -Slips von Seni oder Inkontinenz-Tampons (bei Inkontinenz nach Schwangerschaft oder Geburt). Denk daran, diese regelmäßig am Tag zu wechseln, so kannst du unangenehmen Gerüchen vorbeugen.
- Hygiene bei Inkontinenz ist wichtig. Damit deine Haut darunter nicht leidet, helfen Pflegeprodukte von Seni.
- Und, ganz wichtig: Nimm es mit Humor. Eine, die ihre Blasenschwäche öffentlich zu einem äußerst unterhaltsamen und humorvollen Thema macht, ist Birgit Bulla. In den sozialen Medien und auf ihrem Blog „Pinkel Belle“ berichtet sie mit liebevoller Ironie über ihren feucht-fröhlichen Alltag.
Weitere Tipps für den Alltag findest du auch in unserem Artikel über Endometriose.