Pflege mit Herz – wie Angehörige liebevoll und kompetent bei Inkontinenz unterstützen können

Pflegende Angehörige stehen oft unter großem Druck – sowohl emotional als auch organisatorisch. Wir geben ihnen Anerkennung und praktische Hilfe an die Hand. Wir empfehlen Inkontinenz- und Pflegeprodukte, gehen auf psychologische Aspekte wie Scham und Überforderung ein und geben fachliche Infos zu Pflegeberatung und Unterstützungsangeboten.

Wenn Liebe zur Pflege wird – Alltag zwischen Fürsorge und Verantwortung

Wenn ein geliebter Mensch pflegebedürftig wird, stellen sich viele Fragen – vor allem wenn Stuhl- oder Harninkontinenz hinzukommen. Plötzlich gehören sehr intime Situationen zum Alltag. Es geht um Körperpflege, Gerüche, den Umgang mit Scham und das Bedürfnis, sowohl die Würde der betroffenen Person zu bewahren als auch sich selbst nicht zu verlieren. Die Pflege eines Angehörigen ist ein tief berührender Ausdruck von Zuneigung, aber sie kann auch eine enorme körperliche und seelische Herausforderung sein.

Inkontinenz: verstehen, was passiert

Inkontinenz ist keine unvermeidliche Alterserscheinung, aber sie tritt im fortgeschrittenen Lebensalter deutlich häufiger auf. Dass Inkontinenz häufig vorkommt, macht sie nicht weniger belastend. Es hilft zu wissen: Du bist mit dieser Erfahrung nicht allein. Krankheiten, Operationen, neurologische oder psychische Veränderungen können dazu führen, dass die Kontrolle über Blase oder Darm nachlässt. Für viele Betroffene bedeutet das einen tiefen Einschnitt ins Selbstbild – der Verlust von Autonomie geht mit Scham und Verunsicherung einher.

Wissenschaftliche Studien zeigen: In der Altersgruppe der über 80-Jährigen, die noch zu Hause leben, sind rund ein Drittel von einer Harninkontinenz betroffen. Oft ziehen ältere Menschen mit einer Inkontinenz in ein Pflegeheim um. Bei Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen liegen die Zahlen daher wesentlich höher: Laut einer Studie der Humboldt-Universität Berlin besteht bei 70 Prozent der Pflegeheim-Bewohnerinnen und -Bewohner eine Harn- und/oder Stuhlinkontinenz.*

*Quelle:
https://sanubi.de/haeusliche-pflege/pflege-bei-inkontinenz

Der emotionale Balanceakt: Nähe, Scham und Überforderung

Die emotionale Seite der Pflege wird oft unterschätzt. Vielleicht kennst Du das Gefühl, mit der Situation überfordert zu sein – sei es, weil Dir der Umgang mit Ausscheidungen unangenehm ist, oder weil Du Deine eigenen Grenzen nicht mehr spürst. Diese Gefühle sind nicht nur verständlich, sie sind ganz normal. Pflege bedeutet oft, sich selbst zurückzustellen. Umso wichtiger ist es, sich selbst ernst zu nehmen und auch für das eigene Wohlbefinden zu sorgen.

Manchmal hilft es, offen mit vertrauten Menschen zu sprechen oder sich professionelle Unterstützung zu holen. Pflegeberatungsstellen, Psychologinnen und Psychologen oder Selbsthilfegruppen bieten Raum für Austausch, Entlastung und neue Perspektiven.

Praktische Hilfe im Alltag: Produkte und Hautschutz

Inkontinenz bringt pflegende Angehörige oft in Situationen, auf die sie nicht vorbereitet sind. Auch die Wahl der richtigen Hilfsmittel kann eine Herausforderung sein. Von individuell ausgewählten Einlagen und Pants bis hin zu speziell entwickelten Bettschutzunterlagen – sind erst die geeigneten Produkte gefunden, erleichtern diese den Alltag erheblich. Die richtige Auswahl und Anwendung sind eng mit der Hautpflege verbunden, denn Feuchtigkeit und Reibung können zu Reizungen oder Infektionen führen.

Hier kannst Du Dein #lebenohnedruck-Testpaket bestellen – natürlich kostenlos. Das Paket beinhaltet eine Auswahl an Inkontinenz-Produkten, zusammengestellt nach Deinen Bedürfnissen, die wir anhand Deiner Beantwortung der Fragen ermitteln.

Hast Du Fragen zu unseren Produkten?

Stelle sie doch einfach einer SENI-Expertin oder einem SENI-Experten!

https://seni.de/de_DE/form/kontaktformular

Pflegeberatung – Kompetenz, die entlastet

Inkontinenz bringt neben der Frage nach den richtigen Produkten auch andere Herausforderungen mit sich: Wie organisiere ich die tägliche Pflege? Oder: Was übernimmt die Krankenkasse? Speziell geschulte Pflegeberater*innen können zudem informieren, unterstützen bei Anträgen und helfen, den Überblick zu behalten. Besonders wenn eine Pflegestufe festgestellt wurde, lohnt sich ein Beratungsgespräch. Auch wenn Du die Pflege neu organisieren musst, weil sich der Zustand verändert, kann professionelle Beratung wertvolle Orientierung geben.

Pflegehilfsmittelpaket

Wusstest Du, dass Du mit einem anerkannten Pflegegrad Anspruch auf ein monatliches Pflegehilfsmittelpaket im Wert von bis zu 42 Euro hast? Enthalten sind zum Beispiel Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel oder Masken. Bestellen lässt sich das Paket ganz unkompliziert: vor Ort in der Apotheke, im Sanitätshaus – oder bequem online über unsere SENI-Händler*innen.

Pflege und Beruf vereinbaren – das Recht auf Unterstützung

Viele Angehörige stehen vor der Frage, wie sie Beruf und Pflege unter einen Hut bringen können. Die Gesetzeslage bietet verschiedene Möglichkeiten, Pflegezeiten in den Berufsalltag zu integrieren. In akuten Fällen kannst Du Dich bis zu zehn Tage von der Arbeit freistellen lassen, um die Pflege zu organisieren. Diese Zeit wird durch das sogenannte Pflegeunterstützungsgeld finanziell abgesichert.

Wer längerfristig Zeit für die Pflege braucht, kann bis zu sechs Monate Pflegezeit in Anspruch nehmen, vorausgesetzt, der Betrieb beschäftigt mehr als 15 Personen. Eine weitere Option ist die Familienpflegezeit: Hier lässt sich die Arbeitszeit über einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten reduzieren. Voraussetzung ist ein Betrieb mit mehr als 25 Mitarbeitenden und eine Mindestarbeitszeit von 16 Stunden pro Woche. Während dieser Zeit kann ein zinsloses Darlehen beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben beantragt werden.

Trotz Inkontinenz am Leben teilhaben – mit guter Vorbereitung

Inkontinenz muss nicht bedeuten, dass sich das Leben der Pflegenden und zu Pflegenden nur noch in den eigenen vier Wänden abspielt. Auch Ausflüge, Treffen mit Freund*innen oder ein gemeinsamer Cafébesuch sind möglich – wenn man gut vorbereitet ist. Diskrete Produkte, hygienische Vorsorge und eine kleine Notfalltasche mit Ersatzmaterialien können Sicherheit geben. So bleibt die Lebensqualität erhalten – für die betroffene Person und für Dich.

Hier findest Du wichtige Informationen rund um das Thema Pflege:

Du machst einen Unterschied

Die Pflege eines Angehörigen ist eine oft stille, aber stets kraftvolle Geste. Es ist eine tägliche Entscheidung für Mitgefühl, Nähe und Verantwortung. Und auch wenn die Tage manchmal lang und die Herausforderungen groß sind: Du machst einen Unterschied. Du schenkst Lebensqualität, Du bewahrst Würde – und Du verdienst selbst Fürsorge, Respekt und Anerkennung.




Fragebogen Testpaket

Finde jetzt Dein perfektes #lebenohnedruck Testpaket

Finde jetzt raus, welches Produkt Dir am besten helfen kann und bestell Dir kostenlos Dein Leben ohne Druck Testpaket.




„Plötzlich war ich die Mutter meiner eigenen Mutter“

Oft braucht es lange, bis sich von Inkontinenz Betroffene ihren Angehörigen anvertrauen – bei Annika und ihrer Mutter dauerte es ein ganzes Jahr. Dann öffnete sich die Mutter der Tochter gegenüber und sie gingen die Harninkontinenz der Mutter gemeinsam an. Mit Erfolg. Die Geschichte von Annika und ihrer Mutter zeigt eine traurige Tatsache: Immer noch ist das Thema Inkontinenz ein heikles. Gerade für Angehörige ist es eine große Herausforderung, den richtigen Umgang mit dem schambehafteten Thema und den geliebten Menschen zu finden. 

Zum Beitrag
Unsere TOP-5-Buchempfehlungen zum Thema Inkontinenz

Inkontinenz führt häufig zu Unsicherheiten und Schamgefühlen, weshalb viele das Thema lieber im Verborgenen mit sich ausmachen. Doch Wissen ist der Schlüssel, um besser mit dieser Herausforderung umzugehen. Hier stellen wir Dir deshalb Bücher vor, die auf unterschiedliche Weise über Inkontinenz informieren und garantiert auch Deine Fragen beantworten. Von Ratgebern für Betroffene und pflegende Angehörige bis hin zu unterhaltsamen Erfahrungsberichten, die das Thema Inkontinenz mit Humor und Offenheit angehen. Diese Bücher helfen dabei, Tabus zu brechen und Betroffenen Mut zu machen.

Zum Beitrag
Drei Personen sitzen eng beieinander, lächeln und zeigen Zuneigung. Der ältere Mann in der Mitte wird von zwei Frauen auf beiden Seiten umarmt
Gemeinsam stark – erste Anzeichen von Inkontinenz erkennen und einen einfühlsamen Umgang finden

Weihnachtszeit ist Familienzeit, die oft mit Zusammenkünften und festlichen Aktivitäten verbunden ist. Wenn wir intensiv Zeit miteinander verbringen und näher zusammenrücken, ist es für alle Beteiligten eine große Erleichterung, wenn Transparenz und Offenheit herrschen. So kann für die von Inkontinenz betroffene Person eine Atmosphäre geschaffen werden, in der sie sich wohl und sicher fühlt.  Wie wir erste Anzeichen von Inkontinenz erkennen und Tipps für den richtigen Umgang mit unseren Liebsten findest Du hier.  

Zum Beitrag