Sanfte Helfer – Alternative Heilmethoden bei Inkontinenz
Harninkontinenz kann das Leben erheblich beeinträchtigen und erfordert oft eine umfassende medizinische Behandlung. Neben konventionellen schulmedizinischen Therapien gewinnen auch alternative Heilmethoden an Popularität. Für wen sind diese „sanften Heilmethoden“ wie TCM (Traditionelle Chinesiche Medizin), Yoga oder Biofeedback geeignet und was bringen sie? Alles über die natürlichen Ansätze jenseits der Schulmedizin erfährst Du hier.
Die zwei häufigsten Formen der Inkontinenz
Geschätzte zehn Millionen Menschen in Deutschland sind von Inkontinenz betroffen. Die Belastungs- oder auch Stressinkontinenz ist dabei die häufigste Form der Harninkontinenz. Betroffene verlieren beim Lachen, Husten oder Niesen, bei körperlicher Anstrengung oder beim Sport Urin, eben dann, wenn die Blase Stress in Form von Belastung ausgesetzt ist. Insbesondere Frauen trifft diese Form der Blasenschwäche, bei der die Ursache zumeist eine geschwächte Blasenschließmuskulatur ist.
Die zweithäufigste Form ist die Dranginkontinenz, bei der Betroffene ganz plötzlich, ohne vorherige Anzeichen das starke Bedürfnis verspüren, auf die Toilette zu müssen. Sie verlieren häufig schon Urin, bevor sie die Toilette erreichen. Denn bei Dranginkontinenz kann die Blasenentleerung nur unzureichend hinausgezögert werden.
So weit, so gut. Doch was tun, wenn es tröpfelt und das ungewollte Wasserlassen Deinen Alltag erschwert? Wir stellen Dir hier eine Reihe von alternativen Heilmethoden vor, denn die gute Nachricht ist: Kennst Du erst Deine Form der Inkontinenz, gibt es viel, was Du tun kannst. Und in den meisten Fällen lässt sich Deine Inkontinenz in den Griff bekommen oder zumindest deutlich verbessern. Gerade wenn Du von leichter bis mittlerer Inkontinenz betroffen bist, sind diese alternative Heilmethoden garantiert das Richtige für Dich!
Das Stress-Problem
Deine Blase ist Teil eines komplexen Systems aus Nerven, Muskeln und hormonellen Botschaften. Bist Du gestresst, spannt sich Dein Körper an, diese Anspannung merkt auch Deine Blase und das komplexe System wird gestört. So kann es sein, dass andauernder Stress zu Blasenschwäche führt. Dies ist ein klares Signal von Deinem Körper, der Dir sagen will: Halt, stopp, ich brauche eine Pause! Hier können alternative Heilmethoden wie Meditation, Yoga oder Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) aus der Stressspirale führen.
Was sind alternative Heilmittel und welche gibt es?
Alternative Heilmethoden sind medizinische oder gesundheitsbezogene Ansätze und Praktiken, die außerhalb der konventionellen Schulmedizin oder der evidenzbasierten Medizin angewandt werden. Sie beruhen oft auf traditionellem Wissen, kulturellen Praktiken, spirituellen Überzeugungen oder naturheilkundlichen Ansätzen. Der Begriff alternative Heilmethoden wird häufig verwendet, um Ansätze zu beschreiben, die als Ergänzung oder Alternative zur herkömmlichen medizinischen Behandlung angewendet werden, insbesondere wenn Patienten nach ganzheitlicheren oder weniger invasiven Therapieoptionen suchen. Meist konzentrieren sich diese alternativen Heilmethoden auf die Ursachen statt auf die Symptome.
1. Akupunktur:
Bei der Akupunktur werden dünne Nadeln an spezifischen Punkten im Körper der Betroffenen platziert, um den Energiefluss (Qi) zu beeinflussen und das Gleichgewicht wiederherzustellen. Diese Technik kann dazu beitragen, die Beckenbodenmuskulatur zu stärken und die Kontrolle der Blase zu verbessern, insbesondere bei Stressinkontinenz.
2. Yoga und Qigong:
Yoga und Qigong sind Bewegungsübungen, die die Entspannung fördern und die Muskulatur stärken können. Spezielle Übungen, die den Beckenboden ansprechen, können bei der Kontrolle von Harninkontinenzsymptomen hilfreich sein.
3. Biofeedback:
Biofeedback-Techniken ermöglichen es, Körperfunktionen zu kontrollieren, indem sie Rückmeldungen über physiologische Prozesse liefern. Diese Technik kann dazu beitragen, die Beckenbodenmuskulatur zu stärken und die Kontrolle über die Blase zu verbessern.
4. Kräutermedizin:
Die Verwendung von Kräutern und pflanzlichen Mitteln zur Linderung von Beschwerden ist in vielen Kulturen verbreitet. Spezielle Heilpflanzen wie Goldrute oder Schachtelhalm werden zur Unterstützung der Blasengesundheit empfohlen.
5. Physiotherapie:
Die Therapie zielt darauf ab, die körperliche Funktion wiederherzustellen oder zu verbessern. Physiotherapie, insbesondere für den Beckenboden, ist eine anerkannte Methode zur Behandlung von Harninkontinenz. Ein ausgebildeter Physiotherapeut kann Dir spezielle Übungen und Techniken beibringen, um die Beckenbodenmuskulatur zu stärken und die Kontrolle über die Blase zu verbessern.
6. Entspannungstechniken:
Entspannungstechniken sind Methoden, die dazu dienen, körperliche, geistige und emotionale Anspannung und Stress abzubauen. Stress kann die Harninkontinenz verschlimmern. Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen und progressive Muskelentspannung können dazu beitragen, Stress abzubauen und die Kontrolle über die Blase zu verbessern.
Für wen sind diese natürlichen Alternativen geeignet?
Es ist wichtig zu beachten, dass diese alternativen Methoden sich meist für Betroffene von leichter bis mittlerer Harninkontinenz eignen. Du solltest Dir in jedem Fall professionellen Rat einholen, um mit Deiner Form der Inkontinenz fachgerecht umzugehen. Es ist wichtig, Symptome zu erkennen, Ursachen zu ergründen und die individuell passende Therapie anzusteuern. Oft können alternative Heilmethoden als ergänzende Ansätze zu konventionellen Behandlungen hinzugezogen werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Methoden nicht immer wissenschaftlich nachgewiesen sind und die Wirksamkeit von Person zu Person variieren kann. Grundsätzlich schadet es natürlich niemandem, Yoga oder Meditation zu praktizieren, ob inkontinent oder nicht. Ganz im Gegenteil: Wir wären vermutlich alle friedfertigere Wesen, wenn wir mehr Selbstfürsorge und Achtsamkeit praktizieren würden.
Wichtig:
Um alternative Heilmethoden sicher und effektiv anzuwenden, solltest Du Dich unbedingt an seriöse, qualifizierte und lizenzierte Fachleute wenden, um die bestmögliche Behandlung und Betreuung zu erhalten. Am besten lässt Du Dir von Deinem Hausarzt Anlaufstellen empfehlen.
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