Inkontinenz? Darüber spricht man (nicht)

Körperbehaarung, Periode und psychische Krisen – in den sozialen Medien ist vieles erlaubt, was früher als tabu galt. Nur eines bleibt seltsam unsichtbar: Inkontinenz. Obwohl Millionen Menschen betroffen sind, wird das Thema in den Medien meist ausgeblendet. Wir finden, es ist höchste Zeit, dass auch in der Öffentlichkeit ehrlich darüber gesprochen wird. Genau deswegen machen wir den Blog „Leben ohne Druck“. Bei uns findest Du inspirierende Beispiele von Menschen, die offen und selbstbewusst mit dem Thema umgehen – als Ermutigung für andere und um Inkontinenz aus der Tabuzone zu holen. Außerdem haben wir spannende Podcasts und TV-Beiträge für Dich zusammengestellt, die mit gutem Beispiel vorangehen und das Thema endlich angemessen und offen ansprechen.

Körperbehaarung, Periode, psychische Krisen

Vieles, was früher als Tabu galt, ist heute Thema in den sozialen Medien, in Talkshows und Podcasts. Viele Menschen sprechen mittlerweile offen über Angststörungen. Körper in der Werbung zeigen Dehnungsstreifen. Influencerinnen und Influencer reden über Endometriose oder Lipödem. Nur ein Thema bleibt seltsam unsichtbar: Inkontinenz. Dabei betrifft sie Millionen Menschen quer durch alle Altersgruppen – von jungen Müttern nach der Geburt bis zu Männern mit Prostatabeschwerden und Frauen in der Menopause. Es gibt viele Ursachen für dieses weit verbreitete Problem. Und doch: In Talkshows? Fehlanzeige. In Serien? Höchstens als billiger Gag. In Podcasts? Kaum. In Zeitschriften? Selten. 

Warum ist Inkontinenz in den Medien so wenig präsent?

Die Blase und das damit verbundene Thema Inkontinenz wird stark mit Scham, Kontrollverlust und einem vermeintlichen Altsein verbunden. Hinzu kommt der Hygieneaspekt: Viele Betroffene befürchten, als „unrein“ zu gelten oder unangenehm zu riechen. Medien lieben Storys mit klarer Heldenreise: Krise – Transformation – Happy End. Inkontinenz aber wirkt auf viele unattraktiv, und die Benennung des Problems bleibt oft vage. Immer noch leiden viel zu viele Betroffene im Stillen. Dabei bieten sich auch beim Thema Inkontinenz Helden oder Heldinnen an, die mithilfe konkreter Therapieansätze ihre Inkontinenz überwinden oder zumindest lindern können und so eine Transformation hin zu mehr Lebensqualität durchleben. Hinzu kommt: Produkte wie Einlagen oder Pants sind zwar omnipräsent in der Werbung, doch der Ton ist oft klinisch, distanziert oder verniedlichend. Geschichten aus dem realen Leben gibt es kaum.  

Es geht auch anders: Social Media und Inkontinenz

Zum Glück gibt es erste positive Gegenbeispiele. Menschen, die offen über ihre Erfahrungen sprechen – mit Würde, Humor und Selbstbewusstsein: 

  • Birgit Bulla, Autorin und Bloggerin, die in ihrem Buch „Noch ganz dicht?“ sowie auf ihrem Blog „Pinkelpause“ offen und oft mit einem Augenzwinkern über ihre eigene Blasenschwäche berichtet und damit vielen Betroffenen eine Stimme gibt. Ein Zitat von ihr bringt es auf den Punkt: „Ich wollte nicht mehr warten, bis jemand anderes das Thema salonfähig macht. Ich habe beschlossen, es selbst zu tun.“ 
     
    Das ganze Interview mit Birgit liest Du hier.  
  • Moritz Brückner, Journalist und Aktivist, der sich auf Social Media und in Interviews explizit für mehr Sichtbarkeit männlicher Inkontinenz einsetzt und betont, wie wichtig es ist, Scham abzubauen und praktische Hilfen offen zu thematisieren. Er findet, wir müssten akzeptieren, dass Inkontinenz für viele Menschen einfach dazugehöre. 

    ,,Es bricht mir das Herz, wenn Leute dann sagen: ,Ich geh deswegen nicht mehr auf die Straße, ich gehe nicht mehr einkaufen.’ (...) Je mehr wir aus einem Thema ein Geheimnis machen, desto unangenehmer wird es für uns selbst.‘‘

    Das ganze Interview mit Moritz liest Du hier

Auf Instagram findest Du mit folgenden Hashtags Beiträge, die zeigen: Du bist nicht allein!

#inkontinenzsprichdrüber 
#blasenschwäche oder  
#bladderhealth 

Wie wir das Schweigen brechen könnten

Wenn wir mehr Sichtbarkeit wollen, braucht es in jedem Fall Mut – und Menschen, die vorangehen: 

  • Betroffene, die bereit sind, ihre Geschichte zu teilen – ob in Blogs, Podcasts oder Social Media.
  • Redaktionen, die bereit sind, Tabus aufzubrechen – mit Reportagen, Porträts oder Talkrunden, die nicht bloß Symptome schildern, sondern das Leben mit Inkontinenz zeigen.
  • Sprache, die sensibel ist, aber nicht beschönigt. Die benennt, statt zu flüstern. 

Was Du tun kannst

  • Sprich darüber. Vielleicht nicht sofort öffentlich – aber im vertrauten Kreis. Du wirst überrascht sein, wie viele ebenfalls betroffen sind.
  • Teile Inhalte, die offen mit dem Thema umgehen – das schafft Reichweite und Normalität.
  • Nutze seriöse Quellen, um Dich zu informieren und empfehle sie weiter – zum Beispiel diese: 



Fragebogen Testpaket

Finde jetzt Dein perfektes #lebenohnedruck Testpaket

Finde jetzt raus, welches Produkt Dir am besten helfen kann und bestell Dir kostenlos Dein Leben ohne Druck Testpaket.