Warum Deinem Styling trotz Inkontinenz (fast) keine Grenzen gesetzt sind
Du bist von leichter bis mittlerer Inkontinenz betroffen und fragst Dich, wie Du modisch und stilvoll durch den Alltag kommen kannst? Das ist einfacher, als Du denkst, denn Inkontinenz oder Blasenschwäche schließt gutes Styling nicht aus. Wenn Du ein paar Kleinigkeiten beachtest, kannst Du sogar noch fast alles anziehen, worin Du Dich wohl fühlst. Wir bei SENI haben ein paar Tipps zusammengestellt, die Dir helfen können, beim Styling auf der sicheren Seite zu sein.
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Wahre Schönheit kommt bekanntlich von innen. Denn, wer sich wohl fühlt in seiner Haut, strahlt das in der Regel auch aus. Doch zum guten ersten Eindruck gehört auch das Äußere. Und da kommen die Kleidung und der individuelle Stil ins Spiel. Damit kannst Du nämlich auch bei Blasenschwäche und Inkontinenz richtig punkten.
Generell solltest Du Dir aber auch bewusst machen, dass es bei der Zusammenstellung Deines Outfits besonders auf die Funktionalität und den Komfort ankommt. Denn, egal ob Du von Blasenschwäche oder Inkontinenz betroffen bist, grundsätzlich gilt: In Situationen, in denen der Druck auf die Blase zu groß wird, solltest Du Deine Kleidung leicht und schnell öffnen können. Je mehr Du daran herumnesteln musst, desto größer wird der Stress für Dich, falls es auf der Toilette schnell gehen muss.
Mut zur Farbe und zu Accessoires
Zugegeben, schwarze und dunkelblaue Kleidung kaschiert Flecken besser als helle, aber deshalb brauchst Du noch lange nicht ausschließlich dunkle Farben tragen. Gerade beim Oberteil kannst Du durchaus Mut zur Farbe beweisen. Mit der Kombination einer dunklen Hose mit einer schicken Bluse oder einem schönen T-Shirt bist Du immer toll angezogen. Auch gemusterte Kleidung eignet sich gut im Alltag, da diese etwaige Flecken gut verbergen.
Zudem können Accessoires wie Schals, Tücher, Ketten oder auffällige Ohrringe deinen Look vervollständigen und gleichzeitig den Blick auf die obere Körperhälfte lenken.
Warum praktische Kleidung bei Inkontinenz wichtig ist
Skinny Jeans mit Reißverschluss oder Gürtel sind nicht unbedingt die beste Wahl. Auch Jumpsuits sind eher unpraktisch, da Du diese Einteiler komplett runterziehen musst, wenn Du auf Toilette gehst. Diese Not kannst Du Dir sparen, indem Du von vornherein auf Zweiteiler setzt, also zum Beispiel eine Hose mit einem Oberteil kombinierst.
Auch Kleidung mit schwer zu öffnenden Reißverschlüssen oder winzigen Häkchen solltest Du lieber im Schrank lassen, damit es im Notfall beim Toilettengang oder beim Umziehen schnell gehen kann.
Unschlagbar praktisch bei Blasenschwäche und Inkontinenz sind Röcke oder Kleider. Zum einen, weil Du den Stoff auf der Toilette einfach nur anzuheben brauchst, und zum anderen kaschieren sie durch ihren lockeren Schnitt zum Beispiel Abdrücke von Vorlagen oder anderen speziellen Inkontinenz-Produkten.
Tipp: Sehr feminin sind A-linienförmige Schnitte bei Kleidern und Röcken. In Kombination mit einer kurzen Jacke und schicken Schuhen oder Stiefeln, machst Du damit definitiv eine gute Figur.
Enge Kleidung ist bei Inkontinenz kein Tabu
Du fühlst Dich in figurbetonten Outfits wohl? Wunderbar! Blasenschwäche oder Inkontinenz sind absolut kein Grund, auf enge Hosen zu verzichten. Wichtig ist allerdings, dass Du sie schnell an- und ausziehen kannst. Besonders bequem und praktisch sind deshalb Leggings, Treggings oder Jeggings, weil sie statt mit Reißverschluss und Knopf in der Regel ausschließlich mit einem Gummizug für passenden Halt in der Hüfte sorgen. Außerdem sehen sie super aus und lassen sich zum Beispiel mit einem langen Blazer, einem weiten Hoodie, einem kurzen Kleid, Sneaker oder Boots stylish kombinieren.
Ein absolutes No-Go hingegen ist Kleidung, die an Bauch und Hüfte klemmt, kratzt oder drückt. Schlimmstenfalls erhöht sie sogar den Druck auf Deine Blase und Deinen Beckenboden, so dass der Drang, auf Toilette gehen zu müssen, noch zunehmen kann. Achte deshalb bei der Wahl Deines Outfits auch immer auf die passende Größe.
Augen auf bei der Materialwahl
Um Deine Haut nicht unnötig zu reizen, ist es sinnvoll, bei der Auswahl Deiner Kleidung auf das Etikett zu schauen. Dabei gilt: je höher Anteil an natürlichen Fasern, desto hautfreundlicher. Das trifft zum Beispiel auf Baumwolle zu, die zudem pflegeleicht, atmungsaktiv, strapazierfähig, gut waschbar und deshalb hygienisch ist.
Besonders beim Kauf von Unterwäsche lohnt es sich, in spezielle Inkontinenz-Produkte zu investieren, da diese kleine Mengen Feuchtigkeit sicher aufnehmen und Gerüche neutralisieren können. Dabei hast Du die Qual der Wahl, denn das Angebot an Inkontinenz-Slips oder -Pants ist riesig. Oft lassen sich diese optisch sogar nicht von normaler Unterwäsche unterscheiden.
Inkontinenz-Unterwäsche gibt es in verschiedenen Farben, Schnitten und Materialien – von Baumwolle über Seide bis Spitze ist alles dabei.
Gleiches gilt übrigens für Bademode. Egal, ob Badeshorts für Herren oder Badeanzüge für Damen – spezielle, eingearbeitete Sicherheits-Slips nehmen Urin unsichtbar auf, sodass Du einen unbeschwerten Tag am Pool oder am Strand genießen kannst.
Handtaschen – diskrete und praktische Alltagshelferinnen bei Inkontinenz
Mal ganz ehrlich: Eine schicke Handtasche ist immer ein Booster fürs Selbstvertrauen, oder? Falls Du bereits Fan von großen Beuteltaschen oder geräumigen Shoppern bist, umso besser. Bei Inkontinenz sind sie im Alltag ein absolutes Must-have, denn die praktischen Raumwunder bieten jede Menge Platz für Wechselunterwäsche, Inkontinenz-Produkte (z. B. Vorlagen) oder Ersatzkleidung.
Tipp: Inkontinenz-Vorlagen oder Wechselkleidung hast du unterwegs besonders schnell zur Hand, wenn Du sie vorab in kleine, verschließbare Beutel packst.
Auch ein zweiter leichter Pulli ist sinnvoll, da dieser, um die Hüfte gebunden, kleine „Unfälle“ gut kaschieren kann. Eng eingerollt nimmt er in der Handtasche zudem nur wenig Platz ein.
Du bist nicht so der Handtaschentyp? Kein Problem, auch Rucksäcke sind absolut praktische Alltagsbegleiter, die jede Menge Platz für Ersatzwäsche und Inkontinenz-Produkte bieten.
Fazit
Inkontinenz und Blasenschwäche können Dein Leben in vielerlei Hinsicht beeinflussen. Allerdings musst Du deshalb modisch noch lange nicht große Abstriche machen. Sofern Du bei deiner Kleidung auf Funktionalität, Komfort und hautfreundliches Material achtest, spricht nichts dagegen, Deinem individuellen Stil treu zu bleiben.