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Prostatauntersuchung: Was passiert bei der Urologin oder dem Urologen?
Viele Männer zögern, wenn es um die Prostata-Untersuchung geht, oft aus Unsicherheit oder Scham. Dabei ist der Ablauf unkomplizierter, als viele denken. Vom ersten Gespräch über die körperliche Untersuchung bis hin zur Tastuntersuchung: Wir erklären, was Dich bei der Urologin oder beim Urologen erwartet und warum diese Untersuchung so wichtig für Dich ist.

Warum überhaupt zur Prostata-Untersuchung?
Die Prostata
Die walnussgroße Drüse, die bei Männern unterhalb der Harnblase liegt, ist Teil des männlichen Fortpflanzungssystems. Sie produziert ein Sekret, das beim Samenerguss mit dem Sperma vermischt wird und dabei hilft, die Spermien beweglich und befruchtungsfähig zu halten.
Früherkennung
Mit zunehmendem Alter wird die Prostata jedoch anfälliger für Veränderungen. Die häufigste Sorge: Prostatakrebs. Doch je früher er erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die regelmäßige Untersuchung zur Früherkennung ist daher essenziell. Ansprechpersonen sind Fachärztinnen und -ärzte für Urologie und die eigene Hausärztin bzw. der eigene Hausarzt. Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner und hausärztlich tätige Internistinnen und Internisten führen die Untersuchung entweder selbst durch, oder sie überweisen zu einer Urologin bzw. einem Urologen.
Was Fachleute empfehlen
Individuelle Beratung
Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) rät Männern, sich individuell ärztlich beraten zu lassen, bevor sie sich für eine Prostatakrebs-Früherkennung entscheiden. Denn: Sowohl der Nutzen als auch mögliche Risiken – etwa Überdiagnosen – sollten gut abgewogen werden. Entscheidet sich ein Mann für die Früherkennung, empfiehlt die Fachgesellschaft ab dem 45. Lebensjahr einen PSA-Test (Blutuntersuchung), auf Wunsch ergänzt durch eine Tastuntersuchung. Bei Männern mit familiärem Risiko – etwa wenn Vater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt sind – wird die Untersuchung schon ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Wie oft der PSA-Wert kontrolliert werden sollte, hängt vom individuellen Ausgangswert und dem Alter ab.
Was zahlt die Krankenkasse?
Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt eine jährliche Tastuntersuchung der Prostata (digitale rektale Untersuchung, DRU) für Männer ab 45 Jahren im Rahmen der Krebsfrüherkennung.
Der PSA-Test gehört allerdings nicht zur gesetzlichen Vorsorge und wird nur in medizinisch begründeten Einzelfällen übernommen – zum Beispiel bei einem konkreten Verdacht. In der Regel gilt der PSA-Test als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) und muss daher selbst bezahlt werden. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 25 und 35 Euro.
Vorsorge und Früherkennung: Nicht verwechseln!
Keine Vorsorge für Prostatakrebs
Anders als zum Beispiel bei Darmkrebs gibt es für Prostatakrebs keine Vorsorgeuntersuchungen, also Untersuchungen, mit denen Krebsvorstufen erkannt und entfernt werden können, bevor daraus Krebs entsteht.
- Untersuchungen zur Früherkennung helfen, Krebs in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken. Dann ist der Tumor meist sehr klein und in der Regel gut heilbar.
- Untersuchungen zur Vorsorge können die Entstehung von Krebs verhindern. Ziel dieser Untersuchungen ist es, sogenannte Krebsvorstufen zu finden. Solche Vorstufen können Ärztinnen und Ärzte entfernen, bevor daraus Krebs entsteht. Ein gutes Beispiel ist die Darmspiegelung: Hier können gutartige Polypen entdeckt und gleich entfernt werden – bevor sie sich möglicherweise zu Darmkrebs entwickeln.
Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft
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Wie wird die Prostata untersucht?
Gespräch und körperliche Untersuchung
Der Besuch bei der Urologin oder beim Urologen beginnt meist mit einem Gespräch: Gibt es Beschwerden beim Wasserlassen? Veränderungen beim Samenerguss? Vorerkrankungen in der Familie? Wie ist der allgemeine Gesundheitszustand? Werden Medikamente eingenommen?
Danach folgt eine körperliche Untersuchung. In deren Zentrum steht die sogenannte digitale rektale Untersuchung (DRU) – „Digital“ bedeutet in diesem Zusammenhang „mit dem Finger“ (vom lateinischen digitus = Finger). Dabei tastet die Ärztin oder der Arzt die Prostata vorsichtig vom Enddarm aus ab, um mögliche Veränderungen zu beurteilen, was nur wenige Sekunden bis Minuten dauert. Die DRU wird im Liegen durchgeführt. Der Arzt oder die Ärztin zieht sich für die Prostata-Untersuchung einen Gummihandschuh an. Dann wird der Zeigefinger mit einem Gleitmittel befeuchtet, damit er sich schmerzfrei und leicht in den After einführen lässt. Männer liegen dabei auf der Seite und ziehen die Beine nah an den Körper heran – sie nehmen eine Art „Embryostellung“ ein. Neben der DRU beinhaltet die körperliche Untersuchung meist auch ein Abtasten der äußeren Genitalien (z. B. Hoden, Penis) und der Leistenlymphknoten, um mögliche Vergrößerungen oder Verhärtungen zu erkennen.
Wertvolle Informationen
Die Tastuntersuchung liefert Informationen über die Prostata hinsichtlich Größe, Form, Beschaffenheit, Unregelmäßigkeiten, Druckschmerz, Knoten oder Tumore. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf eine gutartige Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie = BHP), Prostataentzündung (Prostatitis) oder Prostatakrebs (Prostatakarzinom) ziehen.
Bestimmung des PSA-Wertes
Zusätzlich kann ein PSA-Test gemacht werden, bei dem die Konzentration des prostataspezifischen Antigens gemessen wird. Hierfür wird dem Patienten Blut abgenommen, um den PSA-Wert im Blut zu bestimmen. Dabei handelt es sich um ein Eiweiß, das von den Zellen der Prostata gebildet wird und normalerweise nur in geringen Mengen im Blut nachweisbar ist. Erhöhte Werte können ein Hinweis auf Prostatakrebs sein, müssen es aber nicht zwingend – auch eine gutartige Prostatavergrößerung oder eine Entzündung können den PSA-Wert beeinflussen. Ist dieser Wert erhöht, kann das auf Prostatakrebs hindeuten, aber auch auf eine gutartige Prostatavergrößerung oder eine Entzündung. Der PSA-Wert allein reicht daher nicht für eine Diagnose aus, sondern wird stets im Zusammenhang mit weiteren Befunden bewertet. Je nach Ergebnis empfiehlt der Arzt oder die Ärztin möglicherweise weitere Tests oder eine engmaschige Beobachtung.
Bei der digitalen rektalen Untersuchung (DRU) tastet der Arzt die Prostata vom Enddarm aus ab.

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Doch die gute Nachricht: Wird er früh erkannt, ist er sehr gut behandelbar.
In frühen Stadien liegt die Heilungschance bei über 90 %. Selbst wenn der Tumor fortgeschritten ist, stehen heute viele Therapieoptionen zur Verfügung – von aktiver Überwachung über Operationen bis hin zur Strahlen- oder Hormontherapie.
Daher ist die Früherkennung entscheidend, um schwere Verläufe zu vermeiden.
-> Mehr Infos zur Früherkennung von Prostatakrebs findest Du auf den Seiten der Deutschen Krebsgesellschaft.
Angst und Scham
Tut eine Prostatauntersuchung weh?
Nein. Die Tastuntersuchung ist vielleicht ungewohnt und kann sich unangenehm anfühlen, ist aber in der Regel nicht schmerzhaft. Trotzdem schrecken viele Männer davor zurück – aus Angst vor der Untersuchung, aus Scham oder aus dem Gefühl heraus, ihre Intimsphäre schützen zu wollen. Manche befürchten, dass die Untersuchung ihre Männlichkeit infrage stellen könnte. Diese Sorgen sind verständlich, aber unbegründet: Die Untersuchung dauert nur kurz, wird professionell durchgeführt und ist ein kleiner Schritt für ein großes Stück Sicherheit.
Was sollte man vor dem PSA-Test beachten?
Wichtig: Kurz vor dem Termin solltest Du keinen Samenerguss haben, da dies den PSA-Wert beeinflussen kann. Der Grund: Beim Samenerguss gelangt vermehrt PSA ins Blut, was zu einem vorübergehend erhöhten Wert führen kann – und somit ein verfälschtes Testergebnis liefert. Auch Fahrradfahren kann den Wert verfälschen, weil durch den Druck auf die Prostata ebenfalls vermehrt PSA ins Blut abgegeben werden kann. Wer also einen PSA-Test machen lässt, sollte mindestens 24 bis 48 Stunden auf beides verzichten.
Warum Deine Prostata Aufmerksamkeit verdient
Wann sollte man zur ersten Prostata-Untersuchung gehen?
Die offizielle Empfehlung lautet: Männer ab 45 Jahren sollten regelmäßig zur Früherkennung von Prostatakrebs gehen. Bei familiärer Vorbelastung – zum Beispiel, wenn Vater oder Bruder erkrankt sind – kann es sinnvoll sein, bereits ab 40 Jahren damit zu beginnen.
Samenerguss gut für die Prostata
Studien legen nahe: Regelmäßiger Samenerguss – etwa 21-mal pro Monat – kann das Risiko für Prostatakrebs senken. Die genauen Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt, aber es scheint einen Zusammenhang zwischen Entleerung der Prostata und dem Schutz vor krankhaften Veränderungen zu geben. Also: Tu Dir (und Deiner Prostata) ruhig öfter mal was Gutes!
Keine Angst vor dem Termin
Die Prostata-Untersuchung ist ein einfacher und wirkungsvoller Weg, um frühzeitig mögliche Erkrankungen zu erkennen, noch bevor Symptome auftreten. Wer früh handelt, hat die besten Chancen auf Heilung. Deshalb gilt: Keine falsche Scheu – geh zur Ärztin oder zum Arzt, wenn Du über 45 bist oder familiär vorbelastet. Es geht um Deine Gesundheit!
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