Klein, aber wirksam: das Pessar gegen Inkontinenz
Ein Pessar ist ein kleines medizinisches Hilfsmittel, das Großes leisten kann. Es wirkt als eine Art Vaginalstütze und kann dabei helfen, eine leichte Form der Harninkontinenz – vor allem Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz – abzuschwächen. Richtig angepasst stabilisiert es Harnröhre oder Blase und hilft, ungewollten Urinverlust spürbar zu reduzieren. Wir erklären, was das ist, wie es aussieht, wo es sitzt und wie es wirkt.

Aber ist das Pessar nicht ein Verhütungsmittel?
Ja, auch. Das Pessar, auch Diaphragma genannt, ist ein Verhütungsmittel ohne Hormone. Das Wort kommt ursprünglich aus dem Altgriechischen und bedeutet Zwischenwand. Es wird ähnlich wie ein Tampon in die Vagina eingeführt und versperrt den Spermien – wie eine Wand – den Weg in die Gebärmutter. Ein Pessar ist aber auch ein Hilfsmittel, das vor allem Frauen mit leichter Harninkontinenz helfen kann. Ist der Beckenboden geschwächt und kommt es dadurch zu Formen der Belastungsinkontinenz oder zu einer leichten Senkung von Blase, Gebärmutter oder Darm, kann eine Pessartherapie eine große Hilfe sein.
Besonders Frauen nach einer Geburt, in den Wechseljahren oder im höheren Alter erleben manchmal, dass beim Husten, Niesen oder Lachen ungewollt Urin abgeht. In solchen Fällen kann ein Pessar helfen, die Organe zu stützen und den Harnröhrenverschluss zu stärken. Es ist ein konservatives, nicht-operatives Hilfsmittel, das oft erstaunlich viel Lebensqualität zurückgibt – ganz ohne Medikamente oder chirurgische Eingriffe. Selbst bei einer stärkeren Organsenkung – etwa wenn Blase, Gebärmutter oder Darm tiefer rutschen – kann ein Pessar spürbare Erleichterung bringen. Auch ältere Frauen, die vielleicht aus gesundheitlichen Gründen keine Operation durchführen lassen wollen, können von dieser unkomplizierten Lösung profitieren.
Doch was genau ist eigentlich ein Pessar?
Einfach gesagt: ein kleines medizinisches Hilfsmittel, das in die Vagina eingeführt wird, um Beckenorgane wie Blase, Gebärmutter oder Darm zu stützen. Es besteht meist aus weichem, flexiblem Silikon – also einem gut verträglichen, körperfreundlichen Material – und ist bei guter Anpassung kaum spürbar. Je nach Bedarf und anatomischer Situation gibt es verschiedene Formen und Größen, die von Deinem behandelnden Arzt oder Deiner Ärztin oder einem spezialisierten Beckenbodenzentrum individuell ausgewählt werden. Manche Pessare können selbstständig eingesetzt und entfernt werden, andere sollten regelmäßig von medizinischem Fachpersonal kontrolliert werden.
Die unterschiedlichen Pessarformen:
- Ringpessar: Diese Form eignet sich besonders bei leichteren Senkungen und Belastungsinkontinenz.
- Würfelpessar: Es bleibt durch einen leichten Unterdruck an Ort und Stelle und ist hilfreich bei fortgeschritteneren Fällen.
- Schalen-, Schlingen- oder Donutpessare: Diese unterschiedlichen Formen sind jeweils auf unterschiedliche anatomische Bedingungen und Beschwerden abgestimmt.
Wie wirkt das Pessar?
Die Wirkung eines Pessars beruht auf dem einfachen Prinzip der mechanischen Unterstützung. Sobald das Pessar in die Vagina eingeführt ist, nimmt es dort sanft Raum ein und stützt von innen die umliegenden Organe – also vor allem Blase, Gebärmutter und Enddarm. Dadurch wird verhindert, dass sie zu tief absinken oder auf die Harnröhre drücken, was häufig ein Auslöser für Inkontinenz ist.
Bei Belastungsinkontinenz, also dem unwillkürlichen Urinverlust beim Husten, Lachen oder Springen, sorgt das Pessar oft dafür, dass die Harnröhre in eine stabilere Position gebracht wird. So kann der Schließmechanismus wieder besser funktionieren. Bei organischen Senkungen wirkt das Pessar wie eine Art inneres Stützkorsett: Es hebt die abgesenkten Strukturen leicht an und reduziert so das Druckgefühl im Becken sowie Beschwerden wie Rückenschmerzen oder ein Fremdkörpergefühl, das durch die Senkung entstehen kann.
Diese stützende Wirkung ist rein mechanisch, also ohne Medikamente oder hormonelle Einflüsse – besonders wichtig für Frauen, die auf andere Therapieformen empfindlich reagieren oder keine Operation möchten.
Ist ein Pessar für mich geeignet?
Wenn Du von Inkontinenz oder einer Organsenkung betroffen bist und wissen möchtest, ob ein Pessar für Dich infrage kommt, ist der erste Schritt ein Gespräch mit Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt. Sie oder er kann Deine individuelle Situation beurteilen, eine körperliche Untersuchung durchführen und gemeinsam mit Dir besprechen, ob ein Pessar als Therapieoption sinnvoll ist. Wichtig ist, dass dabei nicht nur die Symptome, sondern auch Deine Lebenssituation, Wünsche und möglichen Vorerkrankungen berücksichtigt werden. Auch spezialisierte Urogynäkologinnen, Urogynäkologen oder Beckenbodenzentren sind gute Anlaufstellen. Dort wird häufig noch detaillierter geprüft, welche Pessarform am besten passt. In vielen Fällen ist es möglich, verschiedene Modelle zur Probe zu tragen, um herauszufinden, was sich am angenehmsten anfühlt und am besten wirkt.
Scheu Dich nicht, das Thema offen anzusprechen – Inkontinenz ist weit verbreitet, aber immer noch ein Tabuthema. Je früher man nach Lösungen sucht, desto eher lässt sich die Lebensqualität wieder verbessern. Und das Beste: Ein Pessar kann oft schnell Erleichterung bringen – ganz ohne OP oder Medikamente.
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