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Dranginkontinenz

Dranginkontinenz ist eine häufige Form der Harninkontinenz, die viele Menschen betrifft. Es ist eine Erkrankung, bei der Sie plötzlich und unerwartet das Bedürfnis verspüren, auf die Toilette zu gehen, gefolgt von einem unwillkürlichen Verlust von Urin. Dies kann zu einer erheblichen Belastung führen und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen.

Dranginkontinenz und Belastungsinkontinenz sind zwei verschiedene Formen von Harninkontinenz, die jedoch miteinander in Zusammenhang stehen können. Bei Belastungsinkontinenz tritt unkontrollierter Harnverlust auf, wenn Druck auf die Blase ausgeübt wird, wie z.B. beim Niesen, Husten oder Heben schwerer Gegenstände. Bei Dranginkontinenz hingegen verspürt die Person plötzlich einen starken Harndrang und kann den Urin nicht zurückhalten, bevor sie die Toilette erreicht. 

In einigen Fällen kann Dranginkontinenz auch mit Belastungsinkontinenz einhergehen, was als "gemischte Inkontinenz" bezeichnet wird. Dies kann passieren, wenn die Beckenbodenmuskulatur, die für die Kontrolle der Blase verantwortlich ist, geschwächt ist und sowohl bei erhöhtem Druck auf die Blase als auch bei einem plötzlichen Harndrang nicht mehr richtig funktioniert. In diesem Fall können sowohl Verhaltensänderungen als auch medizinische Behandlungen, wie z.B. die Stärkung der Beckenbodenmuskulatur oder Medikamente, hilfreich sein. 

Welche Ursachen gibt es?

Dranginkontinenz kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, wie zum Beispiel durch eine überaktive Blase oder eine Verletzung des Nervensystems. Eine überaktive Blase kann durch Blaseninfektionen, Blasensteine oder Nervenschäden verursacht werden. Verletzungen des Nervensystems können durch Krankheiten wie Parkinson, Multiple Sklerose oder Schlaganfälle verursacht werden. Darüber hinaus können bestimmte Medikamente wie Diuretika, Antidepressiva und Antihistaminika das Risiko für Dranginkontinenz erhöhen. 

Welche Symptome können auftreten?

Bei einer Dranginkontinenz treten unerwartet starke Harndrangsymptome auf, die oft von einem plötzlichen und starken Druckgefühl in der Blase begleitet werden. Die Betroffenen haben das Gefühl, dass sie sofort zur Toilette müssen, um ihre Blase zu entleeren, und können oft nicht lange genug warten, um eine Toilette zu erreichen. Dies führt oft zu ungewolltem Harnverlust, der auch als "Urge-Inkontinenz" bezeichnet wird. Häufig treten die Symptome auch nachts auf und können den Schlaf stören. Menschen, die an einer Dranginkontinenz leiden, können auch häufiger und in kleineren Mengen urinieren, was zu einem häufigen Toilettengang führen kann. 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Dranginkontinenz, abhängig von der Ursache und dem Schweregrad der Symptome. 

Einige der häufigsten Behandlungsmöglichkeiten sind: 

  • Medikamente: Medikamente wie Anticholinergika oder Beta-3-Agonisten können helfen, die Blasenmuskulatur zu entspannen und den Harndrang zu reduzieren. 
  • Blasentraining: Durch regelmäßiges Training kann die Blasenkapazität erhöht werden, und die Betroffenen können lernen, den Harndrang besser zu kontrollieren. 
  • Elektrostimulation: Eine elektrische Stimulation der Blasenmuskulatur kann helfen, die Blasenkapazität zu erhöhen und den Harndrang zu reduzieren. 
  • Beckenbodenübungen: Durch gezielte Übungen kann die Beckenbodenmuskulatur gestärkt werden, um eine bessere Kontrolle über die Blase zu erreichen. 
  • Operation: In schweren Fällen kann eine Operation in Erwägung gezogen werden, um die Blasenfunktion zu verbessern und die Symptome zu reduzieren. 


Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten bei Dranginkontinenz, abhängig von der Ursache und dem Schweregrad der Symptome.

Einige der häufigsten Therapiemöglichkeiten sind: 

  • Verhaltensänderungen: Durch Änderungen des Lebensstils können die Symptome der Dranginkontinenz reduziert werden. Dazu gehören z.B. regelmäßiges Blasentraining, Vermeidung von übermäßigem Trinken von Flüssigkeiten, Vermeidung von Alkohol und koffeinhaltigen Getränken, und die Verwendung von Inkontinenzprodukten. 
  • Medikamente wie Anticholinergika oder Beta-3-Agonisten können helfen, die Blasenmuskulatur zu entspannen und den Harndrang zu reduzieren.
  • Physiotherapie: Eine spezielle Form der Physiotherapie, die als "Beckenbodentherapie" bekannt ist, kann bei der Stärkung der Beckenbodenmuskulatur helfen, um eine bessere Kontrolle über die Blase zu erreichen. 
  • Elektrostimulation: Eine elektrische Stimulation der Blasenmuskulatur kann helfen, die Blasenkapazität zu erhöhen und den Harndrang zu reduzieren. 
  • Botulinumtoxin-Injektionen: Botulinumtoxin-Injektionen in die Blasenmuskulatur können helfen, die Muskelaktivität zu reduzieren und die Blasenkapazität zu erhöhen. 
  • Operation: In schweren Fällen kann eine Operation in Erwägung gezogen werden, um die Blasenfunktion zu verbessern und die Symptome zu reduzieren. 


Es ist wichtig, dass die Behandlung individuell auf die Bedürfnisse und Symptome der Betroffenen abgestimmt wird. Eine enge Zusammenarbeit mit einem Facharzt oder einer Fachärztin für Urologie kann hierbei hilfreich sein. 

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